Das katholische Kirchen-Oberhaupt beauftragte 22 Mitglieder für diese Zentral-Behörde der vatikanischen Kurie. Bertram Meier ist der einzige deutsche Vertreter.
(ty/pba) Papst Leo XIV. hat den Augsburger Bischof Bertram Meier zum Mitglied des Dikasteriums für den interreligiösen Dialog ernannt. Das teilte die Diözese Augsburg, zu der auch Teile des Landkreises Pfaffenhofen gehören, unter Verweis auf eine entsprechende Bekanntgabe des Vatikan mit. Insgesamt beauftragte das katholische Kirchen-Oberhaupt demnach 22 Mitglieder für das Dikasterium, darunter vier Kardinäle. Bischof Meier ist in dem hochrangigen vatikanischen Gremium der einzige deutsche Vertreter.
Die vom Pontifex berufenen Kardinäle sind den Angaben zufolge Pierbattista Pizzaballa (Lateinischer Patriarch von Jerusalem), Tarcisio Isao Kikuchi (Erzbischof von Tokio), Dominique Joseph Mathieu (Lateinischer Erzbischof von Teheran und Isfahan) und Frank Leo (Erzbischof von Toronto). Als Dikasterien werden die Zentral-Behörden der vatikanischen Kurie bezeichnet. Der Augsburger Bischof zeigte sich angesichts seiner Berufung hoch erfreut: "Die Berufung als Mitglied ins Dikasterium für den interreligiösen Dialog durch den Heiligen Vater erfüllt mich mit großer Dankbarkeit und Demut", erklärte er in einer Presse-Mitteilung.
"Ich sehe darin eine wertvolle Bestärkung für den Weg, den wir als Kirche in einer zunehmend pluralen Welt gehen müssen: im Gespräch, in der gegenseitigen Wertschätzung und im gemeinsamen Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung", so Bischof Meier weiter. Als Vorsitzender der "Kommission Weltkirche" der deutschen Bischofs-Konferenz und als Mitglied im Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen liege ihm der Dialog über konfessionelle und religiöse Grenzen hinweg seit vielen Jahren am Herzen, betonte der Augsburger Oberhirte. "Der Einsatz für ein friedliches Miteinander der Religionen ist heute dringlicher denn je – gerade auch angesichts weltweiter Konflikte, in denen Religion zu oft instrumentalisiert wird."
"Ich danke Papst Leo XIV. für das Vertrauen und freue mich, gemeinsam mit Glaubens-Geschwistern aus aller Welt an dieser wichtigen Aufgabe mitzuwirken", so Meier weiter. Der Dialog der Religionen ist kein Nebenweg, sondern ein zentraler Ausdruck unseres gemeinsamen Zeugnisses in der Welt." Das Dikasterium für den interreligiösen Dialog – so erläutert die Diözese Augsburg – fördere und regele das gegenseitige Verständnis, die Beziehungen und Zusammenarbeit zwischen Katholiken und Anhängern anderer nichtchristlicher religiöser Traditionen. Das Dikasterium setze sich dafür ein, dass der Dialog mit den Anhängern anderer Religionen in angemessener Weise und in einer Haltung des Zuhörens, der Wertschätzung und des Respekts geführt werde.
Das Dikasterium pflege verschiedene Formen von Beziehungen zu ihnen, damit durch den Beitrag aller Frieden, Freiheit, soziale Gerechtigkeit, Schutz und Bewahrung der Schöpfung sowie die geistigen und moralischen Werte gefördert werden könnten. Seine Wurzeln habe das Dikasterium im Zweiten Vatikanischen Konzil. Unter Papst Franziskus sei es für die historische Erklärung über die menschliche Geschwisterlichkeit mit verantwortlich gewesen, die am 4. Februar 2019 in Abu Dhabi unterzeichnet worden sei. Seit dem 21. Januar dieses Jahres leitet Kardinal George Jacob Koovakad das Dikasterium.
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