Was der Augsburger Oberhirte zur Entscheidung der Kardinäle sagt, wie er den neuen Chef der katholischen Kirche einschätzt und welche Tugenden er ihm attestiert.
(ty/pba) Bischof Bertram Meier, das Oberhaupt der Diözese Augsburg, zu der auch Teile des Landkreises Pfaffenhofen an der Ilm gehören, hat sich über die heute erfolgte Wahl von Kardinal Robert Prevost (69) zum neuen Papst Leo XIV. hoch erfreut gezeigt. In einer ersten Stellungnahme erklärt er außerdem, dass er Prevost schon mehrfach begegnet ist, und erläutert, welche bedeutsamen Tugenden er ihm attestiert. Papst Franziskus, der die katholische Kirche seit 2013 geleitet hatte, war am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben. Am gestrigen Nachmittag hatte im Vatikan das so genannte Konklave, also die Wahl des Nachfolgers, begonnen.
"Der neue Papst Leo XIV. ist ein Mann der Weltkirche, von seiner Biographie her ebenso wie von seiner Einbettung in einen internationalen Orden", so der Augsburger Bischof Meier in einer ersten Reaktion: "Er kann Brücken bauen, er kann vermitteln, er ist ein Mann, der auch in seiner eigenen Lebensgeschichte gelernt hat, mit verschiedenen Kulturen gut umzugehen. Ich freue mich sehr über diese Wahl."
Was Meier sehr gut an der ersten Ansprache des neuen Pontifex gefallen hat, beschreibt er wie folgt: "Das Grundwort war Friede. Leo XIV. hat klar gemacht, dass Friede für ihn nicht nur politisch zu denken, sondern dass es ein geistliches Projekt ist – er sieht sich als Apostel des Friedens."
Weiter erklärt Meier über den neuen Papst: "In der Namensgebung folgt er Leo XIII. – dieser war ein Mann, der in den Fragen der Sozial-Lehre der Kirche sehr viel getan hat. Deshalb bin ich der festen Überzeugung, dass Leo XIV. diesen sozial-caritativen Aspekt, auf den Franziskus viel Wert gelegt hat, weiterführen wird."
"Ich selbst bin dem neuen Papst schon öfter begegnet", berichtet Meier: "Ich habe ihn kenngelernt als sehr bedächtigen Mann, als einen, der sehr reflektiert seine Positionen darlegt, einen Mann des Ausgleichs – und ich glaube, dass das alles Tugenden sind, die ihm für seinen Petrus-Dienst ganz wichtig werden. Noch einmal: Ich freue mich sehr."
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