"Wir glauben und hoffen nicht allein", so lautet eine zentrale Botschaft aus dem Hirtenwort des Augsburger Bischofs zum Beginn der diesjährigen Fastenzeit. Und: "Hass und Krieg, Tod und Zerstörung haben nicht das letzte Wort."
(ty) Sein Hirtenwort zum Beginn der diesjährigen Fastenzeit unter die Leitmotive "Hoffnung" und "Gemeinschaft" gestellt hat Bischof Bertram Meier, das Oberhaupt der Diözese Augsburg, zu der auch Teile des Landkreises Pfaffenhofen gehören. Dass das derzeitige Heilige Jahr unter dem Motto "Pilger der Hoffnung" stehe, bezeichnete er "in einer Zeit, die von Unsicherheit und Gewaltakten geprägt ist", als "Fügung Gottes". Dieses aktuelle Hirtenwort des Bischofs, das die Überschrift "Wir glauben und hoffen nicht allein" trägt, wird im Bistum Augsburg am Sonntag in allen Gottesdiensten sowie am Samstagabend in den Vorabend-Messen verlesen.
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Damit, so der Bischof zu dem genannten Motto und zum Heiligen Jahr, "erinnert uns Papst Franziskus an die Frohe Botschaft, die mit Jesus Christus in die Welt kam und der wir durch unseren Glauben und den Empfang der Sakramente zutiefst verbunden sind". Weiter schreibt er: "Am Beginn der Fastenzeit gehen wir zusammen mit der erwachenden Schöpfung auf das Fest zu, das den Höhepunkt unseres Glaubens markiert: die drei heiligen Tage von Leiden, Tod und Auferstehung unseres Herrn. Damit wird deutlich: Hass und Krieg, Tod und Zerstörung haben nicht das letzte Wort."
Mit Blick auf das in den Gottesdiensten gebetete Glaubensbekenntnis, in dem es im griechischen Original nicht "ich glaube", sondern "wir glauben" heißt, erklärt der Augsburg Bischof: "Der Glaube des Einzelnen lebt von der Gemeinschaft. Das Ich wird eingebettet in das Wir. Wir glauben und hoffen nicht allein. Die wenigsten Menschen finden ja zum Glauben, weil sie sich allein auf die Suche machen, sondern mehrheitlich wird der Glaube weitergegeben: von Eltern und Großeltern an die Kinder und Enkel oder von Freundinnen und Vorbildern, denen junge Menschen nacheifern."
Solange die Kirche sich am Evangelium orientiere und ihr Glaube auf Hoffnung und Liebe gründe, so Bischof Meier, sei ihm um die Kirche nicht bange: "Halten wir uns also an Christus, halten wir die Mitte zwischen den Extremen und verlieren wir nicht das Ziel aus den Augen. Menschen, die sich in die Mitte stellen und ausgleichen, sind gerade in unserer Zeit Gold wert. Sie setzen nicht aufs Polarisieren, sondern aufs Integrieren. Lassen wir uns nicht auseinanderdividieren – weder in der Kirche noch in der Gesellschaft! Unsere Mitte hat einen Namen und ein Gesicht: Jesus Christus. Wer der Mitte nachspürt, wird nicht mittelmäßig, sondern stark."