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Einstimmig wurde er gestern von seiner Partei gewählt. Er arbeitet beim Polizeipräsidium als Presse-Sprecher und ist Dritter Bürgermeister von Geisenfeld.

(ty) Jetzt ist es offiziell: Andreas Aichele geht für die CSU ins Rennen um den Posten des Landrats im Kreis Pfaffenhofen an der Ilm. Der 49 Jahre alte Polizeibeamte aus Geisenfeld wurde am gestrigen Abend bei der Aufstellungs-Versammlung in Manching von 113 Delegierten einhellig zum Kandidaten der Christsozialen gekürt. Alle Stimmberechtigten folgten damit der Empfehlung, die das Vorstands-Gremium des CSU-Kreisverbands – wie berichtet – bereits im März öffentlich ausgesprochen hatte. Interne Konkurrenz gab es für Aichele nicht.

Der hiesige CSU-Kreisvorsitzende Karl Straub, Mitglied des bayerischen Landtags und Integrations-Beauftragter der bayerischen Staatsregierung, spricht angesichts der einstimmigen Nominierung von Aichele von einem starken Signal und einem klaren Auftrag. Er zeigt sich außerdem "zutiefst überzeugt" davon, dass seine Partei bei der Kommunalwahl im nächsten Frühjahr den Chef-Sessel im Landratsamt von Pfaffenhofen zurückerobern kann.

"Die Bunte Koalition im Landkreis muss beendet werden", proklamiert Straub einmal mehr. Die Christsozialen stellen bekanntlich aktuell zwar die größte Fraktion im Pfaffenhofener Kreistag, doch das Bündnis von Freien Wählern, Bürgerliste, SPD, Grünen und ÖDP unter der Regie von Landrat Albert Gürtner (FW) bildet die Mehrheit.

"Ja, ich will diese Wahl mit Euch gewinnen. Ja, ich will Euer neuer Landrat werden!", rief Aichele den Delegierten am gestrigen Abend zu. Nach Jahren der Stagnation unter der Führung des Freie-Wähler-Landrats Gürtner wolle er den Kreis Pfaffenhofen wieder auf Spitzen-Positionen bringen, sagt er gegenüber unserer Redaktion. Es seien schlechte Jahre gewesen, "in denen uns andere Landkreise überholt und abgehängt haben", so Aichele.

"Unser Landkreis, der über sieben Jahrzehnte lang von CSU-Landräten erfolgreich und stark geführt wurde, wird nun seit fünf Jahren unter Wert regiert", kritisiert er. "Es ist ein Jammerspiel." Aichele hingegen sei angesichts seines Kompetenz-Profils – Verwaltungs-Erfahrung, Führungsstärke, Bürgernähe und wirtschaftliches Verständnis – eine glaubwürdige Alternative zu Amtsinhaber Gürtner, heißt es von den Christsozialen.

In seiner Bewerbungs-Rede wollte Aichele gestern gegenüber seinen Parteifreunden unter anderem deutlich machen, dass er nicht nur Erfahrung mitbringt, sondern den klaren Willen, auch Verantwortung zu übernehmen: "Ich will nicht nur Probleme verwalten – ich will Zukunft gestalten." Dabei gehe es ihm nicht um persönliche Eitelkeit, sondern um Vertrauen, Heimat und Verantwortung. Schon früh in seinem Leben habe er gelernt, was zähle: Zuverlässigkeit, Zusammenhalt – und der Wille anzupacken, anstatt zu jammern.  

"Verantwortung ist kein Titel. Verantwortung ist ein tägliches Tun", sagt Aichele. Er arbeitet in Ingolstadt als Presse-Sprecher beim Polizeipräsidium Oberbayern-Nord, das auch für den Landkreis Pfaffenhofen zuständig ist. In Geisenfeld sitzt der 49-Jährige im Stadtrat und ist Dritter Bürgermeister, außerdem bekleidet er ein Mandat im Kreistag von Pfaffenhofen. Engagiert ist er zudem beim Lions-Club und bei "Round Table". Seit gestern ist er nun auch offiziell Landrats-Kandidat der CSU – damit kann für ihn der Wahlkampf beginnen.

Der soeben gekürte Landrats-Kandidat Andreas Aichele (Zweiter von rechts), mit dem Landtags-Abgeordneten und hiesigen CSU-Kreisvorsitzenden Karl Straub (rechts) sowie dem Landtags-Abgeordneten Alfred Grob aus Ingolstadt und Franziska Winter, der Geschäftsführerin des CSU-Kreisverbands.

Mit Blick auf die Herausforderungen für die Zukunft sieht er mehrere Themenfelder, die es schwerpunktmäßig zu beackern gilt. Den technologischen Wandel wolle er aktiv gestalten. Der Umbruch mit künstlicher Intelligenz (KI) betreffe auch den Landkreis. "Warum nicht ein Rechen-Zentrum oder ein KI-Zentrum bei uns?", sagt er und wirbt für digitale Bildungs-Offensiven und mutige Struktur-Entscheidungen.

Ferner sieht er die Notwendigkeit, die Krisenfestigkeit und die Sicherheit zu stärken: Angesichts wachsender Risiken durch Cyber-Angriffe oder mögliche "Blackouts" spricht er sich für mehr Resilienz im Landkreis aus – mit Notstrom-Versorgung für öffentliche Gebäude, Zivilschutz-Übungen und einer stärkeren Einbindung der Landwirtschaft in die Krisen-Vorsorge.

Zudem will Aichele nach eigenem Bekunden alles unternehmen, um Wohnraum bezahlbar zu halten: "Wenn sich Pflegekräfte, Polizisten oder Erzieher ihr Zuhause nicht mehr leisten können, verlieren wir das Herz der Gesellschaft", warnt er. Vor diesem Hintergrund spricht er sich für neue Baugebiete, schnellere Genehmigungs-Verfahren und eine gezielte Förderung von Wohnbau-Genossenschaften aus.

Nicht zuletzt gelte es, die Wirtschaft als Fundament zu stärken: "Ohne Wirtschaft läuft nichts", stellt Aichele klar. Er will schnelle Genehmigungen, intelligente Flächen-Entwicklung und gezielte Bildungs-Kooperationen mit Unternehmen. Seine Erfahrung aus dem elterlichen Familien-Betrieb mache ihn besonders sensibel für unternehmerische Perspektiven und Fragestellungen.

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