Geisenfeld: Bürgermeister Paul Weber (CSU) über das zu Ende gehende Jahr in seiner Kommune sowie über jüngst abgeschlossene, laufende und anvisierte Projekte.
(ty) Es ist eine gute Tradition, dass sich die Gemeinde-Oberhäupter aus dem Kreis Pfaffenhofen zum Jahresende mit Weihnachts- beziehungsweise Neujahrsgrüßen an ihre Bürgerinnen und Bürger wenden – oft wird das verknüpft mit einer Rückschau und einem Ausblick. Unsere Zeitung veröffentlicht auch heuer wieder die Ausführungen der Rathaus-Chefs aus dem Landkreis im Wortlaut. Nachfolgend lesen Sie die Gedanken von Paul Weber (USB), Bürgermeister von Geisenfeld.
"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das Jahr 2025 war ein Jahr, das uns vieles abverlangt hat. Die weltpolitischen Entwicklungen, die anhaltenden Konflikte und die zunehmenden Spannungen in vielen Regionen der Erde führen uns eindringlich vor Augen, wie fragil Frieden geworden ist. Bilder von Kriegen, humanitären Notlagen und gesellschaftlichen Brüchen begleiten unseren Alltag. Diese Realität macht uns nachdenklich – und sie verstärkt den Wunsch, dass unsere Welt endlich friedlicher werden möge.
Dieser Wunsch entsteht jedoch nicht allein in den großen politischen Arenen, sondern im täglichen Miteinander. Frieden wächst dort, wo Menschen einander zuhören, wo Respekt den Ton angibt und wo Gemeinschaft gelebt wird. Gerade hier vor Ort haben wir in diesem Jahr eindrucksvoll erlebt, was es bedeutet, Verantwortung füreinander zu übernehmen. Sie alle machen Geisenfeld zu einem Ort, an dem Zusammenhalt nicht nur ein Wort ist, sondern spürbare Wirklichkeit. Dafür spreche ich Ihnen meinen aufrichtigen Dank aus.
Ein ereignisreiches Jahr 2025 liegt hinter uns – ein Jahr, das uns gefordert hat und in vielen Bereichen einen Mehrwert gebracht hat. Wir haben in zentralen Feldern der Stadtentwicklung wichtige Fortschritte erreicht, viele Projekte deutlich vorangebracht und manche Weichen gestellt, deren Wirkung sich erst in den kommenden Jahren voll entfalten wird. Sichtbare Fortschritte und grundlegende Planungs-Entscheidungen bilden gemeinsam ein solides Fundament, auf dem wir 2026 konsequent weiterbauen können.
Wohnen & Stadtentwicklung: Fortschritte auf mehreren Ebenen
Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum bleibt eine der zentralen Aufgaben kommunaler Daseins-Vorsorge. Mit der Einweihung des öffentlich geförderten Wohnbaus am Pfaffenbergweg konnten wir in diesem Jahr einen wichtigen Erfolg verzeichnen. Das Projekt bietet nicht nur dringend benötigten Wohnraum, sondern wurde zudem deutlich unter den ursprünglich kalkulierten Kosten fertiggestellt – ein starkes Zeichen in wirtschaftlich angespannten Zeiten.
Mit dem Weiß-Areal entsteht zudem ein neuer Baustein in unserer sozialen Infrastruktur: Hier soll künftig eine moderne Form des betreuten Wohnens entstehen und damit ein Angebot, das insbesondere älteren Menschen ein selbstbestimmtes Leben in vertrauter Umgebung ermöglicht.
Parallel dazu führen wir intensive Gespräche mit Grundstücks-Eigentümern, um weitere Wohnbau-Flächen für zukünftige Generationen bereitzustellen. Auch die Innenstadt-Entwicklung nimmt weiter Fahrt auf: Ein beauftragtes Planungs-Büro erarbeitet derzeit konkrete Vorschläge zur städtebaulichen Weiterentwicklung des Zentrums. Diese werden dem Stadtrat demnächst zur Beratung vorgelegt. Ziel ist es, die Innenstadt zu beleben, den Einzelhandel zu stärken und mehr Aufenthalts-Qualität zu schaffen.
Eine besondere Bereicherung ist die Eröffnung eines weiteren Restaurants am Stadtplatz, das den Reigen unserer Geisenfelder Gastronomie erweitert.
Klosterbräustadel: Ein Kulturort wächst weiter heran
Der Klosterbräustadel, eines der prägenden historischen Bauwerke unseres Stadtzentrums, entwickelt sich weiter. Die grundlegenden Fundamente für das Einziehen der neuen Decke sind inzwischen fertiggestellt. Sobald es die Witterung zulässt, wird der nächste Bauabschnitt umgesetzt.
Energie, Klima & Infrastruktur: Investitionen in die Zukunftsfähigkeit
Auch in diesem Jahr haben wir wichtige Fortschritte im Bereich erneuerbarer Energien und Kommunal-Infrastruktur erzielt. Der Ausbau der Photovoltaik wurde kontinuierlich vorangetrieben – unter anderem auf den Dächern der Grund- und Mittelschule sowie durch zusätzliche Freiflächen-Anlagen. Diese Maßnahmen stärken den Klimaschutz, senken mittel- und langfristig die Energiekosten und verbessern die energetische Selbstversorgung der Stadt.
Die nahezu abgeschlossene Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf moderne LED-Technik ist ein weiterer Baustein für mehr Energie-Effizienz. Die neuen Leuchtmittel erhöhen die Verkehrssicherheit, reduzieren den Stromverbrauch deutlich und entlasten langfristig den städtischen Haushalt.
Von großer Bedeutung ist zudem die kommunale Wärme-Planung. Nach Abschluss der umfangreichen Bürgerbefragung und Datenerhebung durch das Institut für Energietechnik werden die Ergebnisse dem Stadtrat in Kürze zur Beratung vorgelegt. Sie bilden die Grundlage für strategische Entscheidungen, wie Wärme in Geisenfeld künftig bereitgestellt und organisiert werden kann.
Hochwasserschutz: Ein zentrales Zukunfts-Projekt macht große Schritte
Der Schutz vor Hochwasser bleibt eines der anspruchsvollsten und bedeutendsten Vorhaben unserer Stadt. 2025 konnten wir in allen betroffenen Ortsteilen substanzielle Fortschritte erzielen.
In Rottenegg wurden die Planungen für ein wesentliches Rückhalte-Bauwerk bei Brunn konkretisiert. Angebote und statische Unterlagen liegen vor; der vorgesehene Rückhalt von rund 7000 Kubikmetern bedeutet einen wichtigen Schritt hin zu mehr Sicherheit. Parallel dazu arbeiten wir im Rahmen des Programms 'boden:ständig' gemeinsam mit dem ALE Oberbayern an zusätzlichen Rückhalte-Maßnahmen im Bereich der landwirtschaftlichen Flächen.
Auch in Ober- und Untermettenbach wurden Varianten des Hochwasserschutzes vorgestellt und bei Informations-Veranstaltungen mit den Bürgerinnen und Bürgern intensiv diskutiert. Erste Maßnahmen können bereits bei ohnehin anstehenden Unterhalts-Arbeiten am Mettenbach umgesetzt werden.
Ein besonders großer Fortschritt ist in Unterpindhart gelungen. Gemeinsam mit der Gemeinde Aiglsbach und dem ALE Niederbayern wurden die Planungen für das Rückhalte-Becken bei Pöbenhausen (West) weitgehend abgeschlossen. Mit einem geplanten Rückhalt von etwa 23 000 Kubikmetern und einem Damm, der durch die Anhebung eines Weges entsteht, wird künftig eine markante Reduzierung des Spitzen-Abflusses erreicht. Die Umsetzung ist für das kommende Jahr vorgesehen.
Für Ilmendorf wurde das ursprünglich groß angelegte Projekt in drei eigenständige Verfahren aufgeteilt – mit den Beteiligten Vohburg-Rockolding, Geisenfeld-Ilmendorf und Ernsgaden. Gleichzeitig wurden die Umwelt-Planungen intensiv vorangetrieben und die Finanzierung durch das Umweltministerium sichergestellt. Die Vermessungs-Arbeiten sowie die Planungen für die Sanierung des Ilm-Deiches laufen bereits. Damit nähern wir uns einer langfristig belastbaren Lösung für diesen stark betroffenen Bereich.
Abwasser & Klärwerk: Grundsatz-Entscheidungen für kommende Jahrzehnte
Die Sanierung der Kläranlage zählt zu den größten Infrastruktur-Projekten der nächsten Jahre. Eine fundierte und förderfähige Lösung erfordert sorgfältige Vorbereitung. Daher wurde eine umfassende Machbarkeits-Studie in Auftrag gegeben, die bereits im Februar 2026 erste Ergebnisse liefern wird. Diese Studie wird entscheidend sein, um die passende technische Variante zu wählen und die Anlage damit modern, leistungsstark und zukunftssicher aufzustellen.
Verkehr, ÖPNV & Digitalisierung
Die Verkehrsflüsse im Stadtbereich wurden durch die Installation einer weiteren Kamera in der Maximilianstraße nochmals optimiert. Die Auswertungen zeigen eine deutliche Entlastung rund um den Stadtplatz.
Der ÖPNV entwickelt sich sehr erfreulich: Die neue Anbindung an den Bahnhof Rohrbach wird hervorragend angenommen. Ab Februar 2026 folgt die Anbindung an den Bahnhof Ernsgaden – ein weiterer Schritt hin zu einer starken, alltagstauglichen Mobilität. Zudem wird die Linie 16 Richtung Ingolstadt spätestens mit Auslaufen der Konzession auf einen Stunden-Takt umgestellt und so deutlich attraktiver für Pendler.
Auch beim Breitband-Ausbau geht es voran. Vor wenigen Wochen wurde ein Teilgebiet des ersten Bauabschnitts in Betrieb genommen. Damit verbessern wir Schritt für Schritt die digitale Infrastruktur und damit auch die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt.
Gesundheitswesen
Wir haben als Kommune einen besonderen Blick auf die ärztliche Versorgung als Teil der Lebensqualität vor Ort. Mein besonderer Dank gilt allen Ärztinnen und Ärzten vor Ort für die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung unserer Bürger. Zusätzlich hat eine erfahrene Fachärztin im Auftrag der Ilmtalklinik ihre Tätigkeit im MVZ des Gesundheits-Zentrums aufgenommen.
Bildung & Betreuung: Verlässliche Angebote für Familien
Unsere Kinder-Betreuung konnte auch 2025 verlässlich sichergestellt werden: Durch bedarfsgerechte Anpassungen stehen erneut allen Kindern ab drei Jahren Betreuungsplätze zur Verfügung. Dies ist ein wichtiges Signal für Familien und ein Standort-Vorteil für Geisenfeld.
Im Schul-Bereich laufen derweil die Vorbereitungen für eines der bedeutendsten Bauvorhaben der nächsten Jahre: den Neubau der Dreifach-Turnhalle mit Mensa. Die Abriss-Arbeiten an der alten Halle sind im Gange und die Vergabe der Baumeister-Arbeiten soll bereits im Dezember erfolgen. Damit entsteht eine moderne Infrastruktur, die sowohl dem Schul-Betrieb als auch den Vereinen zugute kommt.
Kultur, Märkte & gesellschaftliches Leben
Unsere Märkte, das Volksfest und zahlreiche Kultur- und Vereins-Veranstaltungen haben auch 2025 wieder gezeigt, welche Bedeutung unseren Traditionen zukommt und wieviel Kraft in unserer lebendigen Vereins-Landschaft steckt. Konzerte, Ausstellungen und Feste prägen das gesellschaftliche Miteinander und schaffen wertvolle Begegnungen.
Dank und Ausblick
Zum Abschluss dieses Jahres möchte ich allen danken, die sich für unsere Stadt einsetzen. Ihr Engagement ist die Grundlage für den Erfolg unserer gemeinsamen Arbeit. Wir blicken zuversichtlich auf 2026. Große Aufgaben liegen vor uns, doch wir gehen sie entschlossen und verantwortungsbewusst an. Viele Bürgerinnen und Bürger haben mit Mut, Engagement und Herzblut dazu beigetragen, dass wir Herausforderungen meistern und gleichzeitig neue Wege gehen konnten.
Mein herzlicher Dank gilt daher allen, die in unserer Stadt zum Gelingen des Gemeinwohls beitragen:
- dem Stadtrat, der in vielen Sitzungen und Gesprächen gemeinsam mit Verwaltung und Bürgerschaft wichtige Entscheidungen getroffen und konstruktiv an der Zukunft unserer Stadt gearbeitet hat,
- unserer Stadtverwaltung, dem Bauhof, dem Klärwerk und den Beschäftigten in allen Einrichtungen, die tagtäglich dafür sorgen, dass Abläufe funktionieren und Projekte umgesetzt werden,
- den pädagogischen Teams in Schulen, Kindergärten und Krippen, die Kinder fördern, begleiten und stärken,
- unseren Feuerwehren, der Polizei, dem Rettungsdienst, dem THW und allen Organisationen im Bereich des Bevölkerungsschutzes, die für Sicherheit sorgen und in oft belastenden Situationen helfen, schützen und unterstützen,
- allen Gewerbetreibenden für ihre Schaffenskraft,
- den zahlreichen Ehrenamtlichen, die in Vereinen, Kirchen, sozialen Initiativen und vielen weiteren Bereichen unzählige Stunden investieren und damit unser gesellschaftliches Leben tragen,
- sowie allen Menschen, die im sozialen, kulturellen oder sportlichen Bereich Verantwortung übernehmen und Gemeinschaft erlebbar machen.
Die Advents- und Weihnachtszeit lädt uns dazu ein, einen Moment innezuhalten und sich auf das Wesentliche zu besinnen: auf Familie, Freundschaft, Vertrauen und gegenseitige Unterstützung. Gerade in unsicheren Zeiten sind diese Werte von unschätzbarem Wert. Möge es uns gelingen, aus dieser Zeit Kraft zu schöpfen und den Geist des Friedens weiterzutragen – in unser persönliches Umfeld und in unsere Stadtgemeinschaft.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest, erholsame Stunden und einen guten Übergang in das Jahr 2026. Möge das neue Jahr uns allen Gesundheit, Zuversicht und – mehr denn je – Frieden bringen.
Mit herzlichen Grüßen,
Paul Weber"
Lesen Sie auch:
"Für die Entwicklung in der Gemeinde ein ereignisreiches und erfolgreiches Jahr" (Scheyern)
"Für unsere Gemeinde Baar-Ebenhausen war 2025 finanziell ein schwieriges Jahr"
"In den letzten Monaten hat sich wieder einiges getan in unserer Gemeinde" (Schweitenkirchen)
"Gemeinschaftssinn, unser Zusammenhalt, das sind Wolnzachs große Stärken"
In Rohrbach ist gehörig was in Bewegung: Was heuer geschah und was ansteht
"Werden uns auf allgemein schwerere finanzielle Zeiten einstellen müssen" (Reichertshofen)
"Eine leistungsfähige Internet-Versorgung ist heute so wichtig wie Wasser und Strom" (Ilmmünster)
"Jahr in Gerolsbach geprägt von Bewegung, Investitionen und Weichenstellungen"
"Sie tragen Tag für Tag dazu bei, dass Manching mehr ist als nur ein Wohnort"
"Wir wissen: Wenn wir in Hettenshausen zusammenhalten, schaffen wir alles"
"Wichtiger Punkt für kommende Jahre ist Schaffen von Wohnraum für junge Familien" (Pörnbach)
"Müssen jeden Cent zweimal umdrehen, um finanzielle Handlungsfähigkeit zu erhalten" (Reichertshausen)
"Ein kurzer Ausblick auf meine restliche Amtszeit sei mir an dieser Stelle gestattet" (Vohburg)





