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Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte macht das ehemalige BayWa-Gelände zum "Auenquartier an der Ilm". Erstmals wurden dazu nun Details verkündet.

(ty) Zirka 100 Wohnungen in unterschiedlichen Größen, von kleinen Ein-Zimmer-Appartements bis zu großzügigen Vier-Zimmer-Wohnungen, dazu begehbare Dachterrassen, Loggien, Balkone und private Gärten, sind im künftigen "Auenquartier an der Ilm", dem früheren BayWa-Standort beim Pfaffenhofener Bahnhof, vorgesehen. Ein Viertel der Wohnungen sollen im Einheimischen-Modell angeboten werden. Hinzu kommen Flächen für Einzelhandel, Gewerbe und Büros mit bis zu 3000 Quadratmetern sowie etwa 150 unterirdische Parkplätze und gut 100 Fahrrad-Stellplätze. Das zu bebauende Gelände umfasse 12 500 Quadratmeter, wie die Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte erklärte. Das Geldinstitut hatte bekanntlich das Areal erworben; jetzt wurden erstmals Details zur Bebauung verkündet.

Bezüglich der architektonischen und landschaftsplanerischen Gestaltung des Areals war vergangenen Dienstag eine Vorentscheidung gefallen. Aus einem Wettbewerb, an dem sich insgesamt sechs Architektur-Büros beteiligt hatten, ging das hiesige Büro Eichenseher-Ingenieure zusammen mit dem Landschafts-Architekten Norbert Einödshofer mit seinem Entwurf als Sieger hervor und belegte den ersten Platz. "Wipfler-Plan", ebenfalls aus Pfaffenhofen, errang Platz zwei und "garnisch + werndle Architekten" mit "Logo verde Landschafts-Architekten" aus Ingolstadt holten sich den dritten Rang.

Es habe in der fast zwölfstündigen Jury-Sitzung engagierte Diskussionen um die Sieger-Entwürfe gegeben, berichtete Wolfgang Gebhard, Vorstands-Mitglied der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht." Dass die drei – bis zur Entscheidung anonym betrachteten – Entwürfe von regionalen Architekten stammen, freue die Verantwortlichen des Geldinstituts besonders.

Bei der offiziellen Vorstellung der Entwürfe sagte Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker (SPD), er freue sich darüber, "dass wir hier als investitionssicherer Standort identifiziert worden sind". Er sagte voraus, dass die Bebauung ein "Schmuckstück" werde, und attestierte zugleich: "Je näher man an der Innenstadt ist, desto sensibler muss man da ran gehen." Spannend werde nun, welcher Entwurf am Ende in welcher konkreten Form realisiert werde. Eine Entscheidung darüber, erklärte Vorstands-Mitglied Gebhard, werde vermutlich in den kommenden Monaten, voraussichtlich aber noch vor Ende des Jahres fallen. 

"Wir sind vom Sieger-Entwurf der Büros Eichenseher und Einödshofer sehr beeindruckt und können zufrieden auf das Wettbewerbs-Ergebnis zurückblicken", fasste Gebhard zusammen. Es biete "eine gelungene Grundlage zur Weiterentwicklung" des Areals. Das neue "Auenqartier an der Ilm" werde zu einem "Vorzeige-Projekt für eine ökologisch wie sozial nachhaltige, moderne Quartiers-Planung, die Leben, Wirtschaften und Natur in der Balance hält". Pfaffenhofen erhalte zudem ein neues attraktives Eingangstor. "Das erhöht auch die Attraktivität der Stadt insgesamt", so Gebhard. Alle Teilnehmer des Wettbewerbs hätten ein Konzept geliefert, das der besonderen Situation gerecht werde sowie den aktuellen Ansprüchen an nachhaltiges Wohnen, Leben und Arbeiten entspreche.

 

Trotz der durchaus angestrebten Dichte sei eine hochwertige und vielfältig nutzbare Innenhof-Gestaltung erwünscht gewesen. Da vom deutlich höher gelegenen Bahnhof aus ein guter Einblick auf das Areal gegeben ist, war auch der Gestaltung der Dachflächen eine besondere Bedeutung zugeschrieben worden. Punkten konnten die Wettbewerbs-Teilnehmer aber auch durch die besondere Berücksichtigung des Lärmschutzes sowie mit einer hohen Flexibilität bezüglich der möglichen Nutzung.

Durch die attraktive Nähe zur Ilm und zu den Ilm-Auen ergebe sich ferner eine besondere Herausforderung für den Hochwasserschutz, der im Rahmen des Wettbewerbs ebenfalls Berücksichtigung finden musste, heißt es aus der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte. Und nicht zuletzt sollten die Entwürfe in Bezug auf die wirtschaftliche Umsetzbarkeit sinnvoll geplant werden. Das städtebauliche Konzept von Dragomir-Stadtplanung hatte die Grundlage für die Wettbewerbs-Auslobung vom 22. Mai dieses Jahres dargestellt.

 

Das jetzt vorliegende Wettbewerbs-Ergebnis solle in einem nächsten Schritt dem städtischen Planungs-, Bau- und Umwelt-Ausschuss als Grundlage eines Bebauungsplan-Verfahrens vorgelegt werden. Sollte sich diese Bauleitplanung, wie vorgesehen, bereits im kommenden Jahr abschließen lassen, könnte die Bebauung der Flächen vermutlich ab dem Jahr 2022 oder 2023 beginnen. Weitere offizielle Informationen zu dem Aufsehen erregenden Projekt soll es demnächst online auf der eigens geschaffenen Seite www.auenquartier.de geben.

Durch seine unmittelbare Lage am Bahnhof von Pfaffenhofen ist das Gelände bereits bestens erschlossen und hat eine wichtige Bedeutung als Stadteingang für Pfaffenhofen. Seit den 1960er-Jahren versorgte die BayWa auf diesem Areal die Landwirte der Gegend mit Dünger, Stückgut oder Pflanzenschutz-Mitteln. Vor drei Jahren war die BayWa-Niederlassung ins neue Gewerbegebiet nach Bruckbach verlagert und das Gelände an die Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte verkauft worden. Die Stadt Pfaffenhofen hatte damals von ihrem Vorkaufsrecht keinen Gebrauch gemacht. Die BayWa-Gebäude und die Lagerhallen sowie eine Tankstelle waren bisher auf dem Gelände verblieben.

Vorstands-Mitglied Wolfgang Gebhard bei der Vorstellung der Sieger-Entwürfe.

Zum Hintergrund:

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