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Erneut ist ein Bürgerbegehren eingereicht worden. Für ein potenzielles zweites werden noch Unterschriften gesammelt. Wer was will, lesen Sie hier.

Von Alfred Raths

Mehr als 1000 Leute aus Reichertshofen und seinen Ortsteilen haben ein erneutes Bürgerbegehren unterzeichnet, wonach das alte Rathaus der Gemeinde saniert und – entgegen dem Beschluss des Gemeinderats – kein neues Verwaltungs-Gebäude errichtet werden soll. Die entsprechenden Unterschriften-Listen, die nun zu einem Bürgerentscheid führen sollen, sind gestern von den Vertretern der Bürgerinitiative "Pro historisches Rathaus und Paarhalle" offiziell übergeben worden. 

Am gestrigen Vormittag händigten der örtliche SPD-Vorsitzende Wolfgang Freudenberger sowie Karl Schweiger und Georg Hempel im Namen der Bürger-Initiative (BI) die mit – nach eigenen Angaben – 1061 Unterschriften versehenen Listen für das Bürgerbegehren "Beibehaltung und Sanierung des bestehenden Rathauses Reichertshofen in der Schloßgasse" an Vize-Bürgermeister Adolf Kothmeier (JWU) aus. "Diese Vielzahl an Unterschriften wurde innerhalb von nur drei Wochen gesammelt", ließen Freudenberger und Schweiger, die Sprecher der BI, per Pressemitteilung wissen.

"Nachdem auf Grund eines Formfehlers die über 1700 Unterschriften bei der ersten Unterschriften-Aktion nicht abgegeben wurden, sind diese über 1000 Unterschriften ein Zeichen, wie wichtig die Beibehaltung dieses Rathauses den Bürgern in Reichertshofen ist", kommentieren die BI-Frontmänner. Man wolle außerdem "selbstverständlich" auch in den kommenden Wochen noch weiterhin Unterschriften sammeln, "um verstärkt für unser Bürgerbegehren zu werben".



Dies war praktisch der zweite Anlauf zu einem Bürgerbegehren in Sachen Rathaus. Wie berichtet, hatte eine andere Gruppierung Anfang Mai die Initiative ergriffen und sich auch gegen den geplanten Rathaus-Neubau gewendet. Dafür sammelte man zwar angeblich genügend Unterschriften für ein entsprechendes Bürgerbegehren, allerdings händigten die Protagonisten diese Listen dann erst gar nicht mehr bei der Gemeinde-Verwaltung aus, nachdem ein anderes Bürgerbegehren – die Sanierung der maroden Paarhalle betreffend – wegen Formfehlern zurückgenommen wurde, um sich die Peinlichkeit zu ersparen, dass es für ungültig erklärt wird.

Das Rathaus-Bürgerbegehren enthielt mutmaßlich denselben Formfehler. Es folgte daraufhin ein Zusammenschluss mit einer weiteren Bürgerinitiative, die sich ebenfalls gegen einen Rathaus-Neubau aussprach. Unter dem Namen "Pro historisches Rathaus und Paarhalle" setzt man sich nun gemeinsam für den Erhalt und die Sanierung des alten Rathauses sowie gegen den Rathaus-Neubau am "Unteren Markt" ein.

 

Gestern wurden die Unterschriften-Listen im Rathaus abgegeben. (Foto: Jutta Freudenberger)

Im Juli brachte – wie berichtet – der Gemeinderat auf Initiative von Bürgermeister Michael Franken (JWU) hin zudem ein Ratsbegehren mit dem Titel "Ja zum Zukunfts-Konzept für ein lebendiges, lebenswertes und attraktives Reichertshofen" auf den Weg: Die Folge soll nun ein vom Gemeinderat initiierter Bürgerentscheid sein, der voraussichtlich am 14. Oktober – also am Tag der bayerischen Landtags- und Bezirkstags-Wahlen – stattfinden soll. Die Reichertshofener  sollen darüber entscheiden, ob sie dafür sind, dass das bisherige Rathaus und das "Haus der Vereine" saniert werden – um danach als Bürger- und Kulturzentrum mit Erlebnis-Bibliothek und repräsentativen Räumen für Vereine, Behörde und Bürger genutzt werden zu können – und dass am "Unteren Markt" ein neues Rathaus samt Bistro und Sitzgelegenheiten an der Paar entstehen soll.



Nächstes Streit-Thema: Außerdem sammelt die Bürger-Initiative "Pro historisches Rathaus und Paarhalle" derzeit auch noch Unterschriften für ein weiteres Bürgerbegehren mit dem Titel "Sanierung der Paarhalle sowie Ertüchtigung zu einer Mehrzweckhalle mit einem Fassungsvermögen bis zu 1200 Personen samt Abriss und Neubau der südlichen und nördlichen Anbauten". Man habe dafür "auch schon wieder über 1000 Unterschriften, die wir durch weiteres Sammeln von Unterschriften in den nächsten Wochen erhöhen werden", ließen gestern Freudenberger und Schweiger wissen.

Sie erklärten aber auch: "Vorerst werden wir dazu auf Grund der Gemeinderats-Beschlüsse vom 31. Juli keinen Bürgerentscheid anstreben." Bekanntlich hatte das Gremium einen Grundsatz-Beschluss gefasst, wonach die in die Jahre gekommene Paarhalle nicht neu gebaut, sondern in zwei Phasen saniert werden soll.

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