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Es geht um Schimmel, Lärmschutz-Vorschriften und Brandschutz-Auflagen.

(ty) Die erst kürzlich in Reichertshofen gegründete Initiative "Bürger pro Paarhalle" hat nach eigenem Bekunden innerhalb weniger Wochen bereits mehr als 1000 Unterschriften für ein Bürgerbegehren zum Erhalt des Gebäudes zusammenbekommen. Damit wird ein Bürgerentscheid zu diesem Thema immer wahrscheinlicher. Notwendig dafür wären nach Angaben der Initiative gerade einmal rund 640 Unterschriften. Am kommenden Dienstag sollen nun die Listen mit den bislang gesammelten Unterschriften im Rathaus an Bürgermeister Michael Franken (JWU)  übergeben werden.

Anfang Mai hatte – wie berichtet – die Initiative "Bürger pro Paarhalle" ins örtliche Schützenheim eingeladen. Anton Westner (CSU), der frühere Bürgermeister der Gemeinde und derzeitige Pfaffenhofener Vize-Landrat, stellte dabei als Wortführer – und hier als Privatmann, wie er betonte – die Vorschläge des Zusammenschlusses mehrerer Privatpersonen zur Diskussion. Der Kommune warf man Untätigkeit und Interesselosigkeit in Zusammenhang mit dem Erhalt der Paarhalle vor: Schimmelbefall im Vorbau sowie Lärmschutz-Vorschriften und Brandschutz-Auflagen sind die Gründe dafür, dass die Halle nicht mehr wie früher genutzt werden kann. Und zunehmend verfalle, so die Kritik. Als Ausweich-Quartier dient seither die örtliche Schulturnhalle.

Der Unmut ist nun so groß, dass über ein Bürgerbegehren ein Bürgerentscheid angestrebt wird. Auf diese Weise soll die Kommune zum Handeln gezwungen werden. Die Unterzeichner treten dafür ein, dass die Paarhalle generalsaniert wird und dass die erforderlichen Nebenräume neu gebaut werden. Dazu sollten – so wird gefordert – die entsprechenden Architekten und Fachplaner ausgewählt und beauftragt, ein Bauzeitplan und ein Investitionsplan vom Gemeinderat beschlossen sowie die entsprechenden und erforderlichen Gelder in den Haushalts- und Investitionsplänen ab 2019 veranschlagt werden. Mit der Abstimmung der Genehmigungsbehörde soll überdies spätestens im September dieses Jahres begonnen werden. So jedenfalls die Forderung.

Zur Begründung war von der Bürgerinitiative erklärt worden, dass die Paarhalle für kulturelle und sonstige Veranstaltungen unbedingt notwendig sei und auf sie deshalb auch nicht verzichtet werden könne. Als Beispiele wurden Konzerte des Liederkranzes und der Reichertshofener Musikanten sowie Veranstaltungen der Faschingsgesellschaft REB und Jubiläums-Veranstaltungen verschiedener Vereine genannt – sowie der Weihnachts- und Osterbasar, der Senioren-Nachmittag der Gemeinde, Ausstellungen des örtlichen Geflügelzucht-Vereins oder auch der Landfrauentag.

Die Turnhalle an der Jahnstraße hält man auf Seiten von "Bürger pro Paarhalle" als Location für solche Veranstaltungen ungeeignet. Die Bestuhlung und deren Abbau seien viel zu aufwändig, es fielen bei einer Fremdnutzung viel zu viele Stunden für den Schul- und Vereinssport aus. Zu berücksichtigen sei außerdem, dass die Sporthalle an ein allgemeines Wohngebiet grenze und die Lärmbelästigung für die Anwohner unzumutbar sei. Ferner seien auch viel zu wenige Parkplätze vorhanden, sodass die umliegenden Straßen zugeparkt würden.

Angesichts der Vielzahl von bereits gesammelten Unterschriften rückt ein Bürgerentscheid näher. Die Voraussetzungen dafür sind, vereinfacht gesagt: Es gibt tatsächlich ausreichend viele gültige Unterschriften, sämtliche formalen Hürden werden genommen und der Gemeinderat fasst nicht doch noch einen Beschluss, der dem Anliegen des angestrebten Bürgerentscheids Rechnung trägt und diesen damit hinfällig macht. Das Ergebnis eines Bürgerentscheids hätte die Wirkung eines Gemeinderats-Beschlusses und wäre ein Jahr lang gültig.

Bisherige Beiträge zum Thema:

Reichertshofen: Aufregung um Zustand und Zukunft der Paarhalle

Mächtig Zündstoff in Reichertshofen: Gibt es bald zwei Bürgerentscheide?


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