Angeführt wird die Riege von Vedran Simatovic. Markus Hartmann geht jetzt für CSU und "Junge Union" ins Rennen um den Chef-Posten im Rathaus.
(ty) Bei der im März nächsten Jahres stattfindenden Stadtratswahl in Pfaffenhofen tritt die "Junge Union" (JU) erstmals mit einer eigenen Kandidaten-Liste an. Die zehn Personen umfassende Riege sei einstimmig im Rahmen einer internen Aufstellungs-Versammlung beschlossen worden, erklärt die JU. Angeführt wird sie den Angaben zufolge von Vedran Simatovic, stellvertretender JU-Kreisvorsitzender und Geschäftsführer des CSU-Ortsverbands. Alle Namen lesen Sie am Ende dieses Beitrags. Ebenfalls einhellig wurde Markus Hartmann auch von der JU zu ihrem Bürgermeister-Kandidaten gekürt. Er ist Vorsitzender der Christsozialen in der Kreisstadt; die CSU hatte ihn bereits im Oktober zu ihrem Bürgermeister-Kandidaten ernannt.
JU-Spitzenkandidat Simatovic kritisiert – mit Blick auf die von Rathaus-Chef Thomas Herker (SPD) angeführte Stadtrats-Koalition von Sozialdemokraten, Freien Wählern, Grünen und ÖDP – die politischen Entwicklungen der vergangenen Jahre. Wichtige Zukunfts-Themen werden nach seinem Dafürhalten ignoriert und gemieden, Entscheidungen gegen den Willen der Bürgerschaft gefällt. Statt Sachpolitik prägten seines Erachtens "Kampagnen ohne Ende" das Bild – etwa die Aktion "Mia san 30" zur Ausweitung von "Tempo 30"-Zonen im Stadtgebiet.
Als problematisch bewertet Simatovic den Umgang mit dem Thema "Kuglhof II", der "weder ehrlich noch transparent" gewesen sei. Das vom Großteil des Stadtrats gewünschte, rund 38 Hektar große Industrie- und Gewerbe-Gebiet vor den Toren der Kreisstadt war bekanntlich durch Bürgerentscheide gestoppt worden (Klares Nein zu "Kuglhof II"). Auch das diesjährige Volksfest habe viele Menschen enttäuscht, kritisiert Simatovic – "überteuert, ideologie-getrieben und an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbei". Die angespannte Verkehrs-Situation, die für Radler, Autofahrer und Fußgänger gleichermaßen belastend sei, bezeichnet er als "Dauer-Ausnahme-Zustand".
"Wir müssen langfristig denken und die Menschen mitnehmen", appelliert Simatovic. "Politik ohne Rückhalt schadet am Ende nicht nur den Bürgern, sondern auch den Parteien, die sie machen." Der Lehramts-Student setzt nach eigenem Bekunden zwei politische Schwerpunkte: Bildung und Belebung der Stadt. Er macht sich demnach stark für moderne pädagogische Konzepte in Kitas und Schulen, für stärkere Kooperationen zwischen Bildungs-, Vereins- und Kultur-Einrichtungen, für ein erweitertes Bildungs-Angebot in der Stadt sowie für mehr Unterstützung für Kinder aus allen sozialen und kulturellen Hintergründen.
Für Chancen-Gleichheit setze er auf kostenfreie Lernförderung, Deutsch-Kurse und Hausaufgaben-Hilfe – idealerweise gemeinsam mit dem Jugend-Zentrum. Zudem wolle er Pfaffenhofen für junge Menschen attraktiver machen. Das Angebot an Freizeit- und Ausgeh-Möglichkeiten sei zu gering, findet er: "Eine Stadt mit fast 30 000 Einwohnern braucht mehr Nachtleben. Die Nachfrage ist da – doch der Ruf Pfaffenhofens als Bürokratie- und Auflagen-Monster schreckt ab."
Simatovic ist der Ansicht, dass ein Wandel nur mit einem Wechsel an der Spitze möglich ist. Daher unterstütze man den Bürgermeister-Kandidaten Markus Hartmann, der somit also ganz offiziell für die JU und die CSU ins Rennen geht. Hartmann, Unternehmer aus Pfaffenhofen, verweist auf die angespannte Finanz-Lage der Kreisstadt: Die Rücklagen seien in drei Jahren von 23,8 Millionen Euro auf rund eine Million gesunken – er warnt vor steigender Verschuldung. Er wolle modernere Verwaltungs-Strukturen, mehr Transparenz und eine Verkehrs-Politik, die Pfaffenhofen langfristig entlaste.
Die Förderung von kleinen und mittelständischen Unternehmer sieht Hartmann als wichtigen Punkt für den Standort Pfaffenhofen. Außerdem wolle er die Park- und Verkehrs-Situation verbessern sowie die Sicherheit von Frauen gewährleisten. "Ich möchte Politik für alle machen – transparent, verantwortungsvoll und mit einem klaren Blick auf die Zukunft unserer Stadt", so der Bürgermeister-Kandidat.
Damit die JU-Liste bei der Kommunalwahl in Pfaffenhofen antreten darf, sind laut Simatovic & Co. so genannte Unterstützungs-Unterschriften erforderlich. Von 10. Dezember bis 19. Januar könnten alle wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger im Rathaus ihre Unterschrift leisten. "Einfach mit Personal-Ausweis vorbeikommen", ermutigt die JU. Zugleich könne auch für die Kreistags-Liste der neuen "Junge- und Familienliste Landkreis Pfaffenhofen" (JFL/JU) unterschrieben werden, diese kam bekanntlich auf Initiative der "Jungen Union" im Kreis zustande.
Die Stadtrats-Liste der JU in Pfaffenhofen:
1. Vedran Simatovic
2. Lena Hartmann
3. Sebastian Ziel
4. Tizian Pfaller
5. Leonie Hartmann
6. Markus Kanz
7. Torsten Grunwald
8. Barbara Matern
9. Max Ritter
10. Fabian Urban
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