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Einstimmig beschlossen: Der 68-Jährige geht als gemeinsamer Bewerber von Freien Wählern und der neuen Gruppe "Ernsgaden Miteinander" ins Rennen. Von 1996 bis 2020 war er bereits Rathaus-Chef in der Gemeinde. 

(ty) In Ernsgaden haben die Freien Wähler (FW) und die erst kürzlich neu gegründete Wähler-Gruppe "Ernsgaden Miteinander" beschlossen, mit einem gemeinsamen Bürgermeister-Kandidaten bei der am 8. März kommenden Jahres stattfindenden Kommunalwahl anzutreten – und auch gleich Nägel mit Köpfen gemacht: Im Rahmen einer gemeinsamen Aufstellungs-Versammlung nominierten Vertreter der beiden Gruppierungen einstimmig keinen geringeren als Karl Huber (68). Er war bereits 24 Jahre lang – von 1996 bis 2020 – der Rathaus-Chef dieser Gemeinde; seit der jüngsten Kommunalwahl im Jahr 2020 bekleidet er für die "Bürgerliste" den Posten des Vize-Landrats im Kreis Pfaffenhofen.

Otto Breu, der örtliche Freie-Wähler-Chef, bezeichnet die Entscheidung als "historisch für Ernsgaden". Er betonte, dass es bislang noch keinen Bürgermeister-Kandidaten gegeben habe, der von zwei Gruppierungen gemeinsam getragen worden sei. "Wir wollen damit ein Zeichen setzen – für Zusammenarbeit und Verantwortung gegenüber der Gemeinde", so Breu. Nach seinem Dafürhalten ist es höchste Zeit, "nach Jahren des Stillstands ein Zeichen zu setzen und wieder Schwung in die Entwicklung der Gemeinde zu bringen". Ernsgaden brauche Kompetenz, Teamgeist und Führungsstärke. "Wir waren einmal ein Aushängeschild im Landkreis – und das wollen wir in Zukunft wieder sein."

Die Vorstands-Riegen der Freien Wähler und von "Ernsgaden Miteinander": Monika Weimann-Chirilov (von links), Ernst Schweiger, Erika Hallbritter, Otto Breu, Karl Huber, Kathrin Dittmann und Stefan Hufnagel.

Karl Huber stellte zunächst die noch junge Wähler-Gruppe "Ernsgaden Miteinander" vor, die erst heuer aus der Taufe gehoben worden war. "In Ernsgaden gibt es engagierte Menschen, die sich mehr Aktivität, Information und Transparenz wünschen in der kommunalen Arbeit wünschen", so der 68-Jährige. Aus diesem Wunsch nach einem lebendigeren Gemeinde-Leben sei die Idee entstanden, eine aktive und den Zukunfts-Themen zugewandte Wähler-Gruppe zu gründen. "Dass wir es mit dem Miteinander ernst meinen, zeigt dieser gemeinsame Abend mit den Freien Wählern", befand Huber. Beide Gruppierungen stünden für Sachpolitik und Bürgernähe – das gemeinsame Vorgehen sei daher ein "deutliches Signal für Aufbruch und Zukunftsfähigkeit".

In seiner Bewerbungsrede machte Huber deutlich, dass er nach dann sechs Jahren als Stellvertreter des Landrats bereit sei, erneut Verantwortung für Ernsgaden zu übernehmen. Einige "Schlüssel-Erlebnisse" der vergangenen Jahre hätten ihn dazu bewogen, sich nochmals als Bürgermeister-Kandidat zur Verfügung zu stellen. "Ich habe in dieser Zeit viele Projekte gesehen, gute praxisnahe Lösungen erlebt und wertvolle Kontakte geknüpft. Diese Erfahrung möchte ich in den Dienst der Gemeinde stellen", sagte er. Im Übrigen finde Kommunalpolitik nicht nur im Rathaus statt, sondern im Gespräch und im Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern.

Gruppen-Foto nach der gemeinsamen Aufstellungs-Versammlung.

Ihm sei es wichtig, die Zusammenarbeit mit der Verwaltungs-Gemeinschaft Geisenfeld, dem dortigen Bauhof, der Wasser-Versorgung "Biburger Gruppe", den Ingolstädter Kommunal-Betrieben und den Nachbar-Kommunen weiter zu stärken: "Erfolg in der Kommunalpolitik hängt heute stark davon ab, wie gut man vernetzt ist – in der Region, mit den Behörden und mit den Partnern vor Ort", so Huber. "Nur miteinander lassen sich gute Lösungen finden." Er verwies auf die zentralen Zukunfts-Aufgaben in der Gemeinde: Diese seien unter anderem bezahlbares Wohnen, die bestmögliche Sanierung der Schule, der weitere Breitband-Ausbau, die Stärkung der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes, die Unterstützung von Familien und Senioren sowie die Stärkung der Vereine und des Ehrenamts.

"Ich bin überzeugt, dass wir im Miteinander viel bewegen können", so der 68-Jährige. Engagement und Einsatz für die Gemeinde seien keine Frage des Alters, sondern von Motivation, Willensstärke und Haltung. "Ich bin bereit, ich habe Zeit, ich lasse nichts liegen und ich kann ohne Einarbeitungszeit starten", versicherte er und erhielt großen Beifall. Der formelle Teil der Aufstellungs-Versammlung wurde von Detlef Meier zusammen mit dem Wahlausschuss – Kathrin Dittmann und Stefan Hufnagel – geleitet. Huber wurde mit 26:0 Stimmen in geheimer Abstimmung gewählt. Otto Breu erhielt als Ersatz-Kandidat 25 der 26 Stimmen. Auch alle zur Kommunalwahl notwendigen Beschlüsse wurden einstimmig gefasst.

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