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Unfall vom gestrigen Abend ist laut Bundespolizei "auf einen Verstoß gegen bahninterne Vorgaben zurückzuführen". Verletzt wurde niemand.

(ty) Zwischenfall am gestrigen Abend in der bayerischen Landeshauptstadt: Gegen 19.20 Uhr entgleiste am Gleis 153 des Umschlag-Bahnhofs in München-Riem ein Güterzug kurz nach der Anfahrt. "Nach ersten Ermittlungen ist eine Einwirkung durch Nicht-Angehörige der Deutschen Bahn auszuschließen", meldete die Bundespolizei heute. Der Vorfall ist den Angaben zufolge "auf einen Verstoß gegen bahninterne Vorgaben zurückzuführen". Das Eisenbahn-Bundesamt sowie die Unfall-Spezialisten der örtlichen Bundespolizei-Inspektion haben Ermittlungen wegen Gefährdung des Bahn-Verkehrs aufgenommen. Der entstandene Sachschaden liege im mittleren sechsstelligen Euro-Bereich. Verletzt worden sei niemand.

Die Abfertigung des Güterzugs 50342 der DB-Cargo, der von München-Riem nach Lehrte-West rollen sollte, war nach Erkenntnissen der Bundespolizei bereits abgeschlossen, als das Unglück geschah. Zur Sicherung gegen ein Wegrollen des Zugs seien zwei Hemmschuhe an den Drehgestellen des ersten Wagens auf den Gleisen angebracht gewesen. Dem Lokomotiv-Führer sei die ordnungsgemäße Abfertigung des Zugs gemeldet worden, bevor er den Güterzug in Bewegung gesetzt habe. "An einer Weiche verkeilten sich mitgeschleifte Hemmschuhe, wodurch das letzte Drehgestell des ersten Wagens sowie das erste Drehgestell des zweiten Wagens entgleisten und sich in den Oberbau eingruben", fasst die Polizei zusammen.

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"Der zweite Wagen stand etwa zwei Meter aus dem Regel-Lichtraum heraus. Die beiden Hemmschuhe, offenbar Ursache der Entgleisung, konnten von Beamten der Bundespolizei beim Herzstück der Weiche aufgefunden werden." Der Lok-Führer sei mit ausgeleuchtetem Hauptsignal gefahren. An der eingestellten Fahrtstraße beim Fahrdienst-Leiter habe es keine erkennbaren Beanstandungen gegeben. Die Ermittlungen der Bundespolizei konzentrieren sich laut heutiger Mitteilung auf den Verbleib der Hemmschuhe auf den Gleisen und die Klärung der Frage, wer dafür verantwortlich war. Der entstandene Sachschaden summiert sich nach bisherigen Erkenntnissen auf mehrere hunderttausend Euro. Zu bahnbetrieblichen Einschränkungen, mit Ausnahme des Ausfalls des Güterzugs 50342, sei es nicht gekommen. 

"Nach Angaben eines DB-Mitarbeiters wurde eine Weiche komplett zerstört", so die Polizei. "Der Oberbau wies diverse Beschädigungen auf. Dort dürfte der Sachschaden sich zwischen 300 000 und 400 000 Euro belaufen. An den beiden entgleisten Wagen wird von einem vorläufig geschätzten Schaden in Höhe von rund 100 000 Euro ausgegangen." Der Umschlag-Bahnhof könne, abgesehen von der betroffenen Weiche und der angrenzenden Gleise, weiter bedient werden. Die Lok habe nach der polizeilichen Unfall-Aufnahme ausfahren können. "Die nicht entgleisten Wagen wurden abgekoppelt und auf ein anderes Gleis gefahren." Die Fahrtüchtigkeit der entgleisten Wagen müsse noch überprüft werden.


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