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Hochwasser, Explosion, Brände, Unfälle, Corona. Die Helfer vom hiesigen Ortsverband leisteten ehrenamtlich über 15 000 Stunden.

(ty) Hilfe nach der Flutkatastrophe in Westdeutschland, Einsatz nach der verheerenden Explosion in Rohrbach, Unterstützung nach Bränden und Verkehrsunfällen im Landkreis Pfaffenhofen sowie logistische Einsätze im Kampf gegen Corona: Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer vom Technischen Hilfswerk (THW) in Pfaffenhofen sind auch im vergangenen Jahr in vielen Facetten gefordert gewesen. Sie berichten von "prägenden und herausfordernden" Einsätzen. Insgesamt seien mehr als 15 000 Stunden ehrenamtlich geleistet worden. Der hiesige THW-Ortsbeauftragte Alexander Müller zeigt sich stolz: "2021 war wieder anders, als alles, was der gesamte Ortsverband in seiner Geschichte bisher erleben durfte. Aber auch das Jahr haben die Einsatzkräfte professionell gestemmt und abgearbeitet."

Die Corona-Pandemie beeinflusst laut Müller auch den Alltag einer ehrenamtlich getragenen Einsatz-Organisation. "Gruppen müssen organisatorisch für Ausbildungen geteilt werden, Kontakte werden auf ein Minimum reduziert und vor dem Dienstbeginn steht Testen auf dem Programm", fasst er zusammen und lobt: Die Disziplin und das Durchhaltevermögen der Helferinnen und Helfer seien herausragend. "Und das, obwohl auch der kameradschaftliche Teil im Jahr 2021 wieder leiden musste – alle Kameradinnen und Kameraden sind stets hoch motiviert und auf sie ist immer Verlass. Für dieses Engagement kann man gar nicht genug danken."

Besonders bleibe wohl vielen THW-Akteuren die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen in Erinnerung. Insgesamt waren hier etwa 20 Helfer vom Pfaffenhofener THW mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Qualifikationen im Einsatz. Sie waren schwerpunktmäßig in der Führungs-Unterstützung eingebunden. Aber auch Bergungs-Aufgaben sowie das Räumen von Straßen waren Aufgaben im Katastrophengebiet.

"Die Kraft und Dimension an Zerstörung vor Ort bewegte auch die erfahrenen Einsatzkräfte", heißt es in der Bilanz des hiesigen THW. "Das Leid der betroffenen Menschen geht einem sehr nah. Dieser Einsatz war mit keinem vorhergehenden vergleichbar", sagt Moritz Lange, Zugführer im THW-Ortsverband von Pfaffenhofen. Er selbst war knapp vier Wochen als Abschnittsführer in der Region bei Ahrweiler eingebunden. "Der Rückhalt meiner Familie und das Verständnis meiner Kunden machen es erst möglich, dass ich bei diesem Einsatz helfen konnte", betont der selbstständige Unternehmer.

Doch nicht nur vor Ort im Ahrtal wurde geholfen. Mit einer Idee sei es gelungen, auch weit nach dem Ende des Einsatzes den Menschen vor Ort noch Hilfe zukommen zu lassen. Im Auftrag der THW-Leitung sei Michael Matthes, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit, im Schadensgebiet unterwegs gewesen, um die Arbeiten der Bundesanstalt THW zu dokumentieren. "Während dieser Zeit entstanden zahlreiche Eindrücke der Einsatzstellen und der umfangreichen Arbeiten der Einsatzkräfte", heißt es dazu.

Von Brückenbau, über Trinkwasser-Aufbereitung, über Pump- und Räum-Arbeiten: Fast das komplette Spektrum der Einsatz-Optionen des THW sei benötigt worden. Eine Auswahl an Bildern sei letztlich in einem einzigartigen Wandkalender festgehalten worden, der in einem Online-Shop erworben werden konnte und großen Anklang gefunden habe. So habe der Helfer-Verein als Träger der Aktion bisher über 15 000 Euro für die Flutregion gesammelt. "Der Erlös kommt direkt über die örtliche Caritas den Bedürftigen in der Flutregion im Ahrtal zugute", berichtet das Pfaffenhofener THW. 

Einiges zu tun gab es aber im Jahr 2021 auch im Landkreis Pfaffenhofen. "Vor allem das erste Halbjahr wurde geprägt von den zahlreichen Logistik-Fahrten zur Eindämmung der Corona-Pandemie." Deutschlandweit habe das THW mit seinen umfangreichen Einsatz-Optionen einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen das Virus geleistet. Hauptaufgabe: die logistische Verteilung von medizinischer Schutz-Ausstattung an örtliche Bedarfsträger.

Die Explosion einer Doppel-Haushälfte in Rohrbach forderte Anfang September ein Großaufgebot an Feuerwehr- und Rettungskräften und machte diesen Einsatz laut THW zu einem der intensivsten im Landkreis. Über 30 Stunden waren hier neben unzähligen Feuerwehr- und Rettungskräften auch rund 60 THW-Helfer mit Such-, Rettungs- und Logistik-Aufgaben befasst. "Ein Einsatz, der wieder einmal mehr gezeigt hat, wie gut die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Partnern funktioniert", heißt es vom Pfaffenhofener THW.

Um für all diese Situationen gewappnet zu sein, bereiten sich die THW-Einsatzkräfte durch Ausbildungen und auf Lehrgängen vor. Ein Großteil der Ausbildung habe gerade während der Monate mit hohen Corona-Inzidenz-Zahlen online abgehalten werden müssen. Trotz alldem konnten die Pfaffenhofener THW-Akteure ihre Kompetenzen bei elf Lehrgängen an den THW-Bundesschulen und bei über 2000 Ausbildungs-Stunden am Standort in Pfaffenhofen erweitern und festigen.

Großen Rückhalt sowie Dank habe man aus der Gesellschaft und Wirtschaft erhalten. Mit Unterstützung der Sparkasse Pfaffenhofen sei es gelungen, die Pumpen-Ausstattung zu optimieren und zu ergänzen. So könnten sich die Hochwasser-Spezialisten heuer über eine neue Hochleistungs-Schachtpumpe freuen. 

Das THW ist die ehrenamtliche Einsatz-Organisation des Bundes. Das Engagement der deutschlandweit knapp 80 000 Freiwilligen ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungs-Schutz. Mit Fachwissen und vielfältigen Erfahrungen gilt das Technische Hilfswerk als gefragter Partner für Feuerwehr, Polizei und Hilfs-Organisationen.


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