Logo
Anzeige
Anzeige

Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg um 22 Millionen auf 55,5 Millionen Euro, für heuer werden zwischen 75 Millionen und 85 Millionen Euro erwartet.

(ty) Die in Schrobenhausen ansässige Bauer-AG informiert heute im Rahmen der Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2020 über die Entwicklungen im vergangenen Jahr sowie die Erwartungen für heuer. Demnach verzeichnete das Unternehmen in einem von der Corona-Pandemie weltweit geprägten Marktumfeld im vergangenen Jahr einen Rückgang der Gesamt-Konzern-Leistung um 8,8 Prozent auf 1,45 Milliarden Euro, konnte jedoch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um rund 22 Millionen auf 55,5 Millionen Euro steigern und die Ebit-Marge von 2,3 auf 4,1 Prozent verbessern. Für heuer werden eine Gesamt-Konzern-Leistung zwischen 1,55 und 1,65 Milliarden Euro sowie ein Ebit zwischen 75 und 85 Millionen Euro erwartet.

"2020 hat die Covid-19-Pandemie die Weltwirtschaft in einem Maße einbrechen lassen, wie es das seit vielen Jahrzehnten nicht mehr gab. Entsprechend zeigten sich auch erhebliche Auswirkungen auf unser weltweit vernetztes Geschäft", erklärt Michael Stomberg, der Vorstands-Vorsitzende der Bauer-AG. "Insbesondere bekamen wir die Investitions-Zurückhaltung unserer Kunden im Segment Maschinen zu spüren." Das Bausegment sei von Ausgangs- und Reise-Beschränkungen in vielen Ländern, insbesondere im Fernen Osten, betroffen gewesen.

Dies habe jedoch in anderen Regionen zum Großteil ausgeglichen werden können. Das Segment "Resources" zeigte sich laut Stomberg relativ unbeeinflusst. "Insgesamt sind wir in Summe gut durch diese schwierige Zeit gekommen. Vor allem ist es uns trotz der Herausforderungen gelungen in allen drei Segmenten ein positives Ebit zu erzielen, sodass wir für den Konzern sowohl das Ebit als auch die Ebit-Marge steigern konnten." Der Konzern ist mit seinen drei Segmenten – Bau, Maschinen und Resources – mit mehr als 100 Tochterunternehmen in rund 70 Ländern der Welt tätig.

 

Die Bauer-Gruppe erzielte im vergangenen Geschäftsjahr eine Gesamt-Konzern-Leistung von 1,454 Milliarden Euro, die sich damit von 1,595 Milliarden Euro um 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr verringerte. Das Ebit erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr deutlich von 33,7 Millionen Euro auf 55,5 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern war mit minus 8,2 Millionen Euro leicht im Minus, jedoch gegenüber dem Vorjahrswert von minus 36,6 Millionen Euro deutlich verbessert.

Der Auftragsbestand des Konzerns lag zum Jahresende 2020 mit 1,163 Milliarden Euro mit 13,1 Prozent deutlich über dem bereits hohen Vorjahreswert von 1,028 Milliarden Euro. "Obwohl sich die Märkte durch die Covid-19-Pandemie sehr volatil und deutlich schwieriger zeigten als 2019, ist es im Segment Bau gelungen, einige große Aufträge zu gewinnen und den Auftragsbestand deutlich zu steigern", heißt es aus Schrobenhausen. Im Maschinenbau lag der Auftragsbestand über dem Vorjahr. Im Segment "Resources" ging der Bestand dagegen gegenüber dem Vorjahr zurück, auch bedingt durch die Beendigung eines Großauftrags. Der Auftrags-Eingang lag mit 1,589 Milliarden Euro um 1,3 Prozent unter dem Vorjahreswert von 1,609 Milliarden Euro.

Die Eigenkapitalquote lag mit 23,7 Prozent auf Vorjahresniveau (23,8 Prozent). Unverändertes Ziel sei eine Eigenkapitalquote von über 30 Prozent. Um die Eigenkapitalquote wieder nachhaltig zu verbessern, soll keine Dividende ausgeschüttet werden. Mittelfristig hält Bauer jedoch nach eigenem Bekunden unverändert an der Dividendenpolitik fest, die eine Ausschüttungsquote von etwa 25 bis 30 Prozent des ausgewiesenen Ergebnisses nach Steuern vorsieht.

Die Nettoverschuldung ist im Berichtsjahr mit 528,8 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr von 563,7 Millionen Euro deutlich zurückgegangen. Dies lag vor allem am Rückgang der Vorräte sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, auch im Zuge der Maßnahmen zur Working-Capital-Optimierung. Ebenfalls weiter reduzieren sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Seit dem Höchststand im Jahre 2013 sank die Nettoverschuldung somit um 21,5 Prozent. Ungeachtet der positiven Entwicklungen beabsichtige Bauer, auch in den kommenden Jahren weiter intensiv daran arbeiten, die Nettoverschuldung im Vergleich zur Bilanzsumme sowie zur Leistungsentwicklung zu verbessern. Entsprechend wolle man die für heuer geplante Kapital-Erhöhung auch nutzen, um Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten weiter zu reduzieren.

 

Die Covid-19-Pandemie werde auch heuer erheblichen Einfluss auf die allgemeine Wirtschaftslage haben, heißt es aus Schrobenhausen. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Pandemie und den schwer abzuschätzenden weiteren Auswirkungen im laufenden Geschäftsjahr erwarte der Vorstand im Geschäftsjahr 2021 für den Konzern eine Gesamt-Konzern-Leistung zwischen 1,550 und 1,650 Milliarden Euro sowie ein Ebit zwischen 75 und 85 Millionen Euro.

Dieser Prognose liege die Annahme zugrunde, "dass im Segment Bau der hohe Auftragsbestand abgearbeitet werden kann und sich aufgrund von Konjunktur-Programmen weitere Auftrags-Chancen realisieren". Im Segment Maschinen erwarte der Vorstand insbesondere in der zweiten Jahreshälfte heuer weltweit einen positiven Nachfrage-Impuls. Die Ertragslage des Segments Resources "sollte von der abgeschlossenen Restrukturierungsphase profitieren".

"Für die kommenden Jahre erwarten wir unter sich normalisierenden Marktbedingungen nicht, dieses aufgrund von Nachholeffekten aus der Pandemie erwartete Leistungswachstum fortzusetzen", so Stomberg. "Wir setzen in den Folgejahren einen klaren Fokus auf die Steigerung unserer Profitabilität." Hierfür habe man zahlreiche Ansatzpunkte identifiziert, die man nutzen wolle. "So werden wir weiter an der Verbesserung unserer Kostenstrukturen und am Ausbau von Synergien innerhalb des Konzerns arbeiten."

Das Segment "Bau" erzielte im Geschäftsjahr 2020 eine Gesamt-Konzern-Leistung von 669,0 Millionen Euro, die mit 6,4 Prozent über dem Vorjahr von 628,8 Millionen Euro lag. Das Ebit war mit 24,3 Millionen Euro wieder deutlich positiv (Vorjahr: minus 17,4 Millionen Euro). Im Vorjahr hatte sich noch eine erhebliche Wertberichtigung in Höhe von etwa 40 Millionen Euro negativ auf die Gesamt-Konzern-Leistung sowie das Ergebnis des Segments Bau als auch des Konzerns ausgewirkt.

Die Entwicklungen in den einzelnen Regionen zeigten sich im vergangenen Jahr entsprechend der länderspezifischen Corona-Maßnahmen sehr unterschiedlich. Von den Folgen der Pandemie stark beeinflusst waren nach Konzern-Angaben vor allem die Länder des Fernen Ostens. In Ländern wie Malaysia, auf den Philippinen, Vietnam und teilweise auch in Thailand, kam es zu massiven Lockdowns und einem entsprechend deutlichen Rückgang bei den Bauaktivitäten. Hingegen war die Entwicklung in Deutschland, Europa sowie Nordamerika in Summe gut.

Der Auftragsbestand ist zum Jahresende 2020 um 23,7 Prozent von 611,1 Millionen Euro im Vorjahr auf 755,8 Millionen Euro erheblich angestiegen. Hauptgrund hierfür waren vor allem sehr große Aufträge in Europa. Der Auftragseingang lag entsprechend mit 813,7 Millionen Euro um 17,5 Prozent über dem Vorjahreswert von 692,7 Millionen Euro.

Das Segment "Maschinen" war laut Bauer-AG im Jahr 2020 am deutlichsten von der Investitions-Zurückhaltung der Kunden aufgrund der Unsicherheit durch die Corona-Pandemie betroffen. Entsprechend lag die Gesamt-Konzern-Leistung im vergangenen Geschäftsjahr mit 610,7 Millionen Euro um 14,4 Prozent unterhalb des Vorjahres von 713,7 Millionen Euro. Das Ebit reduzierte sich von 58,7 Millionen Euro auf 30,1 Millionen Euro. "Durch die zahlreichen getroffenen Maßnahmen lag das Nach-Steuer-Ergebnis noch im positiven Bereich", wurde dazu erklärt. "Am robustesten zeigten sich die Märkte in Deutschland, den USA und China. In den Ländern Europas gingen die Verkaufszahlen zurück. Dies galt auch für den Nahen Osten sowie für die weiteren asiatischen Länder und Afrika."

Einen "wichtigen strategischen Meilenstein" erzielte Bauer laut eigener Darstellung im dritten Quartal 2020 mit der Beendigung des 2015 gemeinsam mit Schlumberger begonnenen Joint-Ventures zur Entwicklung und zum Bau von Tiefbohr-Anlagen für den Öl- und Gasbereich. Dagegen wurde das Brunnen-Bohr-Geschäft im vergangenen Jahr in den USA gestärkt. Um hier einen Eintritt in den Markt zu vollziehen, wurde das in den USA etablierte Geschäft mit Brunnen-Bohr-Geräten der Marke "Gefco" übernommen.

Der Auftragseingang entwickelte sich infolge der Pandemie deutlich schwächer als im Vorjahr. In Summe ging er von 672,1 Millionen Euro im Vorjahr um 7,6 Prozent auf 621,3 Millionen Euro zurück. Der Auftragsbestand lag zum Jahresende 2020 mit 118,9 Millionen Euro über dem Vorjahr von 108,3 Millionen Euro.

Im Segment "Resources" konzentriert sich Bauer laut eigener Darstellung auf innovative Produkte und Services in den Bereichen Bohrdienstleistungen und Brunnenbau, Umwelttechnik, Pflanzenkläranlagen, Bergbau und Sanierung. Die Gesamt-Konzern-Leistung lag mit 268,8 Millionen Euro um 14,6 Prozent unter dem Vorjahreswert von 314,8 Millionen Euro. Das Ebit verbesserte sich jedoch von minus 5,1 Millionen Euro auf 1,9 Millionen Euro. Insgesamt war laut Bauer-AG das Jahr 2020 nochmals von den in den Vorjahren begonnenen Restrukturierungs-Maßnahmen geprägt, die nun nahezu abgeschlossen sind. Damit sehe sich Bauer für die Zukunft erheblich besser aufgestellt. So konnte das Geschäft mit Brauerei- und Getränke-Technologie verkauft und die jahrelang verlustträchtige Tochterfirma in Jordanien erheblich finanziell entlastet werden.

Positiv zeigte sich laut Konzern erneut der Bereich Umwelttechnik, der auch 2020 ein Marktumfeld mit guter Nachfrage bearbeiten konnte. Das Geschäft mit Bohrdienstleistungen und Brunnenbau zeigte eine stabile Entwicklung, während die Tochterfirma in Jordanien durch einen Auftragsrückgang und Verzögerungen aufgrund von Lock-Downs beeinträchtigt war. "Bei den Brunnenausbau-Materialien waren die Restrukturierungs-Maßnahmen der letzten Jahre erfolgreich und Bauer konnte ein positives Ergebnis erzielen", heißt es aus Schrobenhausen. "Erneut erfreulich verlief das Geschäftsjahr auch im Bereich Pflanzenkläranlagen im Oman." Für heuer bestehe die Chance auf weitere Aufträge für Pflanzenkläranlagen im Nahen Osten. Und auch der Bergbaubereich habe 2020 wieder einen positiven Leistungs- und Ergebnisbeitrag geleistet.

Der Auftragseingang lag 2020 mit 248,5 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 306,6 Millionen Euro. Auch der Auftragsbestand zum Jahresende war mit 287,9 Millionen Euro geringer als im Vorjahr mit 308,2 Millionen Euro. Der Rückgang ist nach Konzern-Angaben auch darauf zurückzuführen, dass die Restarbeiten des Großprojekts Kesslergrube nicht mehr enthalten sind. 


Anzeige
RSS feed