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Sowohl der MTV Pfaffenhofen II als auch der TSV Rohrbach III haben keine Lust darauf, in der kommenden Fußball-Saison eine Liga höher zu spielen. Was jetzt? Wir haben uns umgehört.

Von Alexander Kaindl

Das Saisonfinale steht vor der Tür, an diesem Wochenende fallen von der C-Klasse bis zur Kreisliga die letzten Entscheidungen. Direkt im Anschluss stehen noch die Relegationsspiele an, ehe die Vereine in einen kurzen Sommerurlaub gehen. Am Wochenende um den 15. Juli starten dann die Bezirksligisten in ihre Saison, auf Kreisebene wird drei, beziehungsweise vier Wochen später begonnen. Aber wer will von der B- in die A-Klasse aufsteigen? Aktuell ist die Situation noch mehr als undurchsichtig.

Dabei wäre in der B-Klasse 3 vor dem letzten Spieltag ja eigentlich alles klar: Der MTV Pfaffenhofen II dürfte als Meister aufsteigen, auch der TSV Rohrbach III hätte als momentaner Zweiter sehr gute Chancen auf die A-Klasse.

Also alles geritzt? Pustekuchen! „Die Zweite wird den Aufstieg mangels Spieler nicht wahrnehmen“, erklärte MTV-Abteilungsleiter Hans Starzer auf Nachfrage gegenüber unserer Zeitung. Vorsitzender Helmut Reiter ergänzte: „Der Stand ist, dass der MTV in der kommenden Saison eine A-Klassen-Mannschaft gemeldet hat.“ Weiter habe man nicht vor, ein zweites Team zu stellen – schlichtweg aufgrund der momentanen Situation. Nach den internen Zerwürfnissen zwischen Abteilungsleitung und Vorstand hat ein Großteil der Spieler beschlossen, den Verein zu verlassen (wir berichteten).

Am kommenden Sonntag (19 Uhr, Waldspielplatz) steht nun die Jahreshauptversammlung der Fußballer an – dann, und erst dann, will Reiter eine neue Führungsriege vorstellen, nachdem Starzer schon vor Monaten seinen Rücktritt angekündigt hatte. Wer der neue Spartenchef wird, ließ sich Reiter in dieser Woche nicht entlocken: „Ich möchte jetzt keinesfalls vorgreifen, es wäre Blödsinn, etwas zu sagen. Wir werden es am Sonntag sehen.“

Der MTV Pfaffenhofen II scheidet als Aufsteiger also schon einmal aus. Und auch ein paar Kilometer weiter an der Ilm würde man lieber in der B-Klasse bleiben: „Wir sind eine dritte Mannschaft. Der Kern ist altersmäßig bereits über 30, einige davon sogar weit darüber“, erläutert Rohrbachs Trainer Walter Frömel.

„Sollte junges Blut hinzukommen, würden wir die höhere Spielklasse natürlich annehmen. Wir bestehen aber hauptsächlich aus Spielern, die bedingt durch das fortgeschrittene Alter aus den höheren Klassen aussortiert wurden, aber immer noch Spaß am Fußball haben. Wir wollen und können, teilweise ergänzt durch die AH, in dieser Klasse noch mithalten. In der A-Klasse wäre es mit dem Spaß aber gleich vorbei.“ Wer sich durch die Rohrbacher Aufstellungen blättert, stolpert schnell über große Namen der Nuller-Jahre: Guido Kempf oder Benni Dincli beispielsweise – die beiden sind mit insgesamt 19 Toren auch die gefährlichsten Rohrbacher Torjäger in der B-Klasse.

Laut Richtlinien des Bayerischen Fußball-Verbandes greift im Falle eines Aufstiegs-Verzichtes der Paragraph 54 der Spielordnung. Auf diesen Abschnitt hatte auch Kreisspielleiter Ludwig Schmidt nach unserer Anfrage verwiesen. Darin heißt es wörtlich: „Macht ein aufstiegsberechtigter Verein von seinem Recht keinen Gebrauch, so rückt an seine Stelle der jeweils nächste aufstiegsberechtigte Verein außer der Verein steht auf einem Abstiegsrelegations- bzw. Abstiegsplatz.

Weitere bestplatzierte Mannschaften können aufsteigen, wenn auf andere Weise die Sollzahl von Mannschaften der nächsthöheren Spielklasse nicht erreicht wird. Die Sollzahl von Mannschaften der nächsthöheren Spielklasse kann nur über die in der Auf- und Abstiegsregelung festgelegten Relegationsspiele erreicht werden. Im Übrigen gilt § 57 SpO. Der Mindestabstieg wird von dieser Vorschrift nicht berührt.“

Bedeutet also: In der B-Klasse 3 wäre somit der Drittplatzierte zum Aufstieg berechtigt, falls die ersten beiden Mannschaften, die auf den eigentlichen Aufstiegsplätzen stehen, ihr Recht nicht wahrnehmen. Auf Rang drei ist momentan der ST Scheyern III – ein kommender A-Klassist: „Wir gehen mit der Dritten hoch“, erklärte Vorsitzender Stefan Koller heute. „Wir haben uns am vergangenen Wochenende unterhalten. Wir haben genügend Spieler, ehrlich gesagt könnten wir sogar fast eine Vierte aufmachen. Momentan haben wir 25 bis 28 Leute für unsere Dritte, in dieser Saison haben wir schon 47 Spieler nur in dieser Mannschaft eingesetzt.“

Ein kleines Problem stellt die Tatsache dar, dass bereits die Zweite des STS auf A-Klassen-Niveau spielt. Zwei Mannschaften eines Vereins dürfen nicht in derselben Liga agieren. Das heißt also, dass in der kommenden Saison sowohl in der Staffel vier als auch in der Staffel fünf eine Scheyrer Elf vertreten sein wird. Wer dann wo spielt, ist laut Koller noch nicht klar. Abteilungsleiter Sepp Schreyer fügt an: „Vom Personal her ist es kein Problem. Wir wissen aber gleichzeitig, dass die A-Klasse mit der Dritten jetzt schon eine Nummer größer ist.“

Die Schwarz-Gelben dürfen also feiern, fehlt aber immer noch ein Aufsteiger. Der Tabellenvierte der B-Klasse 3 wäre der TSV Reichertshausen II. Abteilungsleiter Florian Kottmayr stellt die Lage dar: „Sollte unsere Erste aufsteigen, würden wir uns mit dem Thema beschäftigen. Sicher ist aber, dass wir keine zwei A-Klassen-Teams stellen werden.“ Momentan stehen die Reichertshausener in der A-Klasse auf Platz zwei, zur direkten Meisterschaft wird es am letzten Spieltag bei drei Punkten Rückstand nicht mehr reichen.

Mit einem Sieg, und das ist sicher, geht man aber in die Relegation und kann in zwei Spielen noch in die Kreisklasse rutschen. Die Situation ist also noch unklar – wie auch Kreisspielleiter Schmidt nochmal bestätigt. „Man muss das Saisonende und die Relegation abwarten. Theoretisch ist es möglich, dass auch alle Tabellendritten der übrigen B-Klassen noch mit in die Rechnung einbezogen werden. Ich möchte hierbei aber ausdrücklich das Wort ‚theoretisch‘ hervorheben. Mehr werden wir dann in den kommenden Wochen wissen.“ In der B-Klasse 2 stellt sich die Frage nach dem Aufstieg beispielsweise nicht - mit der MBB SG Manching, dem SV Menning, dem FC Unterpindhart und dem SV Haunwöhr sind gleich vier erste Mannschaften an der Spitze. Ein Verzicht käme für keinen der Klubs in Frage.

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