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Künftig sollen nur noch Unternehmen zum Zug kommen, die nachhaltig produzieren: Das Rating basiert auf einem Vor-Ort-Check und einer Selbstauskunft.

(ty) Audi hat ein Nachhaltigkeits-Rating für Lieferanten eingeführt. Ziel dieser Maßnahme ist es nach Angaben des Ingolstädter Autobauers, künftig nur Unternehmen mit einem positiven Rating zu beauftragen. Damit will sich der Konzern noch stärker für eine nachhaltige Wertschöpfungskette engagieren. Das Rating basiere auf einem Vor-Ort-Check am Produktions-Standort des jeweiligen Lieferanten sowie einer Selbstauskunft. Audi startet das Rating bei der Lieferanten-Auswahl für den neuen Elektro-SUV Audi e-tron sowie den Nachfolger des A3.

 

„Eine nachhaltige Lieferkette ist für uns ein wichtiges strategisches Ziel“, sagt Bernd Martens, AudiVorstand für Beschaffung. „Dieses gehen wir nun noch proaktiver an: Wir prüfen vorab und vor Ort, ob Lieferanten nachhaltig handeln. Nur wer unsere Standards einhält, kann AudiPartner werden.“ Mit dem neuen Rating sorge Audi für noch mehr Transparenz und würdige Umweltschutz und gute Arbeitsbedingungen bei Vergaben, so Martens. „Damit wird Nachhaltigkeit zu einem ebenso wichtigen Auswahlkriterium wie Kosten, Qualität, technologische Kompetenz und Innovationskraft.“

 

Seit April rollt das Unternehmen das Rating nach eigener Darstellung sukzessive aus, dabei liege der Fokus zunächst auf Zulieferern für Kaufteile und Komponenten. Ab dem kommenden Jahr will Audi zudem Dienstleister und Lieferanten für Anlagen und Maschinen auf diese Weise prüfen. „Bei einem negativen Rating kann sich der Lieferant mit entsprechenden Maßnahmen weiterentwickeln, um ein positives Ergebnis zu erreichen und dadurch nachträglich vergabefähig zu werden“, heißt es in einer Audi-Mitteilung.

 

Der VorOrtCheck umfasse Betriebsrundgänge und Interviews mit Mitarbeitern am Produktions-Standort des Lieferanten. Dabei überprüfe Audi mit einem externen Dienstleister zwölf Kriterien aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Integrität. Basis dafür seien die Nachhaltigkeits-Anforderungen des Unternehmens, die seit 2006 im „Code of Conduct“ für Geschäftspartner sowie seit 2014 zudem in den Lieferverträgen verankert seien. Den VorOrtCheck hat Audi selbst entwickelt. Für die Selbstauskunft greift das Unternehmen auf einen Standard-Fragebogen der „European Automotive Working Group on Supply Chain Sustainability“ zurück, den verschiedene Hersteller bereits anwenden.

 

Audi setzt sich nach eigenen Angaben dafür ein, dass Autohersteller und Zulieferer mittelfristig auch für einen VorOrtCheck gemeinsam einen branchenweit gültigen Standard schaffen. Ein einheitlicher Standard erhöhe die Effizienz für alle Beteiligten und stelle zudem Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungsketten wirksamer sicher, heißt es aus Ingolstadt. „Beispielsweise würde ein Standard verhindern, dass ein Lieferant mehrfach von verschiedenen Herstellern auditiert wird.“ Zudem könnten Zulieferer den Standard-Check wiederum bei ihren Unterlieferanten durchführen. 


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