Angeführt wird die zwölfköpfige Riege vom örtlichen FW-Chef Otto Breu. Er benannte auch die großen Themen für die nächsten Jahre.
(ty) "Mit einem starken Team, klaren Vorstellungen und einem gemeinsamen Bürgermeister-Kandidaten" starten die Freien Wähler (FW) von Ernsgaden nach eigenem Bekunden "gut aufgestellt und optimistisch" in den Wahlkampf für die im März stattfindende Kommunalwahl. Als Ziel nennen sie "eine bodenständige, aktive und bürgernahe Gemeinde-Politik" für die Zukunft der Kommune. Die zwölf Personen umfassende Gemeinderats-Liste wurde ohne Gegenstimme beschlossen; alle Namen lesen Sie am Ende dieses Beitrags. Bereits im vergangenen Monat war bekanntlich Karl Huber, der für "Ernsgaden Miteinander" ins Rennen geht, als gemeinsamer Bürgermeister-Kandidat von seiner Gruppierung und von den Freien Wählern nominiert worden. Huber war bereits 24 Jahre lang – von 1996 bis 2020 – der Rathaus-Chef dieser Gemeinde; seit der jüngsten Kommunalwahl bekleidet er für die "Bürgerliste" den Posten des Vize-Landrats im Kreis Pfaffenhofen.
Bei der Versammlung zur Aufstellung der Gemeinderats-Liste zog der örtliche FW-Chef Otto Breu – der aktuell neben Ernst Schweiger und Christian Herzog für seine Partei im Gemeinderat sitzt – zum einen Bilanz und stellte zum anderen die politischen Schwerpunkte für die nächsten Jahre vor. Zu den realisierten Projekten zähle der voll belegte Kindergarten "Blumenwiese" sowie die neu bezogene, sozial geförderte Wohnanlage. Breu erinnert unter anderem an die Sanierung der Kanal-Station und die Erschließungs-Planung für das Baugebiet "Mittergret V". Auch die Nachbaggerung des Badeweihers sei abgeschlossen. Nun müsse geprüft werden, ob ein altes Klärbecken ebenfalls freigeräumt werden soll.
Die Modernisierung der Straßen-Beleuchtung auf LED-Technik sowie die Aufwertung der Spielplätze seien umgesetzt – wenngleich mit Defiziten in Planung und Ausführung, so Breu. Ein weiterer Schwerpunkt sei die geplante Erweiterung der Ganztags-Schule, die sich im beschleunigten Verfahren befinde und rund drei Millionen Euro kosten werde. Hier hätte man sich von Seiten der FW eine frühzeitigere Planung gewünscht, um nicht – wie es nun geschehen sei – in Zugzwang zu geraten. Zur Anhebung des Gewerbesteuer-Hebesatzes B äußerte Breu klare Kritik: Von den Freien Wählern sei eine bürgerfreundlicher Lösung vorgeschlagen worden.
Für die kommende Gemeinderats-Periode rücken die Freien Wähler drei große Themenfelder in den Mittelpunkt. Erstens: Neue Wohnbau-Flächen schaffen – insbesondere mit dem Gebiet "Mittergret V" und an der Hochstraße. Ergänzend sollen nach Dafürhalten der FW sozial geförderte Wohnungen entstehen, um jungen Familien den Start in Ernsgaden zu erleichtern. "Ohne junge Familien verlieren wir langfristig die Grundlage für gut besuchte Schulen und Kindergärten", unterstreicht Breu.
Zweitens: Infrastruktur modernisieren – hierzu zählen laut Breu die dringend notwendige Sanierung der Schul-Heizung, die Erneuerung maroder innerörtlicher Straßen sowie der dritte Abschnitt des Breitband-Ausbaus. Eine Ampel-Anlage an der Bahnhofstraße sei bereits genehmigt und solle den Schulweg sicherer machen. Drittens: Ehrenamt und Soziales stärken – die Senioren-Betreuung solle weiter ausgebaut, der soziale Bereich mit Kinderpark und Nachbarschafts-Hilfe gestärkt werden. Vereine sollen aus FW-Sicht künftig noch stärker unterstützt werden.
Im Bereich der Mobilität setzen die Freien Wähler nach eigener Darstellung auf praktische Lösungen wie Ruf- oder Bürgerbus, um Lücken im öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) zu schließen – ohne eine übermäßige Zahl an Haltestellen. Hier müsse man klarer strukturieren, sagt Breu. Dringend nötig sei eine bessere Beleuchtung am Bahnhofs-Parkplatz. Auch die Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltungs-Gemeinschaft und mit dem Geisenfelder Bauhof solle effizienter gestaltet werden.
Ein zentrales FW-Anliegen bleibe die enge Einbindung der Bevölkerung. Breu betont, dass vor jeder Gemeinderat-Sitzung ein offenes Treffen der Freien Wähler stattfinde, bei dem sich jede und jeder beteiligen könne. Die positive Resonanz auf den gemeinsamen Bürgermeister-Kandidaten Karl Huber, bestätige diesen Kurs. Breu ist überzeugt davon, dass "wir mit diesem Bürgermeister-Kandidaten unsere Wahlziele umsetzen können". Die Erfahrung der vergangenen sechs Jahre habe gezeigt, dass das Amt des Rathaus-Chefs in Ernsgaden, auch wenn es ehrenamtlich sei, keinen Nebenjob darstelle, sondern mit vollem Einsatz und zeitlicher Flexibilität geleistet werden müsse.
Die Gemeinderats-Kandidaten verzichteten auf ausführliche persönliche Vorstellungen und rückten die inhaltliche Agenda der FW in den Mittelpunkt. Breu unterstrich die ausgewogene Mischung der Bewerber bezüglich Alter und Beruf. Die Abstimmung über die komplette Liste erfolgte unter der Regie des FW-Kreisvorsitzenden Sebastian Schrott in einem Wahlgang. Von 17 Stimmberechtigten gaben 16 grünes Licht; ein Stimmzettel war ungültig. Dieselbe Mehrheit erhielten die beiden Ersatz-Kandidaten: Sigmund Zielbauer und Sebastian Bauer.
Schrott lobte die Freien Wähler von Ernsgaden als "verlässliche und konstruktive Kraft in der kommunalen Arbeit". Zugleich betonte er, dass eine vollständige Liste keine Selbstverständlichkeit mehr sei. Josef Finkenzeller, der für die Freien Wähler im Kreistag von Pfaffenhofen und im Stadtrat von Geisenfeld sitzt, gratulierte zur Zusammenarbeit mit Karl Huber: Dieser sei als Vize-Landrat "ein Glücksgriff" und werde mit seiner Erfahrung und seiner Kompetenz auch für Ernsgaden wieder ein Gewinn sein.
Die Gemeinderats-Liste der Freien Wähler von Ernsgaden:
- Otto Breu
- Ernst Schweiger jun.
- Christian Herzog
- Fabian Breu
- Kerstin Clemens-Filippini
- Detlef Meier
- Monika Weihmann-Chirilov
- Andreas Meier
- Christian Hufnagel
- Michael Kaczmarek
- Simone Bauer
- Jan Reuter
Lesen Sie auch:
"Ernsgaden Miteinander" stellt Liste auf und präsentiert umfangreiches Programm
Großes Comeback in Ernsgaden? Karl Huber als Bürgermeister-Kandidat nominiert
Neue Wähler-Gruppe in Ernsgaden am Start: Karl Huber als Bürgermeister-Kandidat?
Ernsgaden: CSU kürt Silvia Hartmann einhellig zur Bürgermeister-Kandidatin





