Bei der Verwaltungs-Gemeinschaft spricht man von einem Vorzeige-Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit. "Tag der offenen Tür" lockte Hunderte Besucher an.
(ty) Mit einem "Tag der offenen Tür" ist am Wochenende der neue gemeinsame Trinkwasser-Speicher der Gemeinden Ilmmünster und Hettenshausen nach relativ kurzer Bau-Phase offiziell eingeweiht worden. Georg Ott (CSU), der Rathauschef von Ilmmünster und derzeitige Vorsitzende der Verwaltungs-Gemeinschaft, die die beiden Kommunen bilden, spricht von einem "Vorzeige-Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit" und erinnert an den langen Weg, den man habe gehen müssen, um das rund 5,7 Millionen Euro teure Projekt zu realisieren. Wie er gegenüber unserer Zeitung berichtet, ließen sich am Samstag mehrere hundert Besucher von Wasserwart Martin Pallauf durch das neue Bauwerk führen und sich dessen Funktions-Weise erklären.
Pfarrer Georg Martin segnete nach Ansprachen von Georg Ott und dessen Bürgermeister-Kollegen Wolfgang Hagl (UWG) aus Hettenshausen sowie Manfred Huber von der KFB-Baumanagement-GmbH und Franz Maling als Vertreter des Ingenieur-Büros Kienlein den neuen Hochbehälter als neues Herzstück der Wasser-Versorgung der beiden Kommunen. Mit einem Blick zurück erinnerte Ott an die lange Planungs-Phase. Im Jahr 2008 sei man bei der Untersuchung der Bestands-Anlagen zu einem ernüchternden Ergebnis gekommen. Eine Sanierung wäre nach Auffassung von Fachleuten nicht mehr wirtschaftlich gewesen. Dringender Handlungsbedarf sei deshalb angezeigt gewesen.
Um die Versorgungs-Sicherheit aufrecht erhalten zu können, machten sich laut Ott die beiden Gemeinderats-Gremien auf den Weg, gemeinsam zu planen und zu bauen. Im Jahr 2016 sei die Vergabe der ersten beiden Leistungs-Phasen (Vorplanung) an das Ingenieur-Büro Hausmann und Rieger (heute Ingenieur-Büro Kienlein) erfolgt. Zudem seien Grunddienstbarkeiten und Grunderwerbe notwendig gewesen. Im Jahr 2019 sei in beiden Gemeinderäten die Vorplanung vorgestellt worden. Miteinander habe man sich für ein Hallen-Bauwerk mit Stahlkonstruktion und Behälter in Edelstahl-Bauweise entschieden.
2020 seien durch die damals neu gewählten Gemeinderäte die Beschlüsse zur Gründung einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) mit Unterstützung durch die KFB-Baumanagement-GmbH aus Reuth sowie zur Gründung eines gemeinsamen Kommunal-Unternehmens gefasst worden. Die Entwurfs-Planung für das Projekt sei dann 2022 vorgestellt worden. Im Jahr darauf habe das Landratsamt von Pfaffenhofen die Planung genehmigt. Zugleich habe man die Gewerke ausgeschrieben. Nachdem im vergangenen Jahr die Firma Pfaffinger aus Passau als General-Unternehmer den Zuschlag erhalten habe, sei im Frühjahr mit dem Bau der Zuleitungen ab den Wasserwerken auf beiden Seiten begonnen worden.
Mit dem Arbeiten sei man heuer rund ein halbes Jahr vor dem Zeitplan fertig geworden, betont Bürgermeister Ott. Und die Kosten von rund 5,7 Millionen Euro seien im veranschlagten Rahmen geblieben. Die Schluss-Rechnung liege zwar noch nicht vor, doch seien keine großen Veränderungen mehr zu erwarten, so Ott gegenüber unserer Redaktion. Das Projekt trage zu einer sicheren Wasser-Versorgung in den kommenden Jahrzehnten bei. Nach Otts Informationen beziehen rund 4600 Menschen in den beiden Gemeinden sowie die dort ansässigen Unternehmen und ein kleiner Teil der Ilmtalklinik vor den Toren von Pfaffenhofen ihr Trinkwasser aus dem neuen Hochbehälter.
Ein großer Dank gebühre allen an der Planung und am Bau beteiligten Personen und Firmen, so Ott am Samstag in seiner Ansprache. Die Umsetzung des Projekts hätte seinen Worten zufolge kaum reibungsloser laufen können. Die Firma Pfaffinger habe als General-Unternehmer zusammen mit dem Ingenieur-Büro Kienlein und dem Wasser-Zweckverband von Paunzhausen "hervorragend gearbeitet". Dass zwei Gemeinden mit so einem großen Gemeinschafts-Projekt partnerschaftlich, fair und zukunftsgerichtet zusammenarbeiten, sei keine Selbstverständlichkeit, sondern "ein starkes Zeichen".
Die beiden Kommunen haben "trotz mancher Widerstände Verantwortung übernommen", unterstreicht Ott. Hier sei ein Bauwerk geschaffen worden, "das im Alltag vielleicht im Hintergrund bleibt, aber im Notfall von unschätzbarem Wert ist". Die Verwaltungs-Gemeinschaft liefere mit dem neuen Trinkwasser-Speicher einen weiteren, sehr greifbaren Beweis dafür, "dass Zusammenarbeit auf Augenhöhe funktioniert und dass man gemeinsam mehr erreichen kann als allein".