17 Gemeinden im Bereich der Paar sind die Gründungs-Mitglieder, der Pfaffenhofener Landrat Gürtner wurde zum Vorsitzenden gewählt.
(ty) Die Arbeits-Gemeinschaft "Solidarischer Hochwasserschutz", zu der sich – wie berichtet – nach der Flut-Katastrophe im vergangenen Jahr zahlreiche im Bereich der Paar liegende Gemeinden zusammengeschlossen hatten, ist jetzt ein Verein. Zum Vorsitzenden wurde der Pfaffenhofener Landrat Albert Gürtner gekürt. Er wurde kürzlich von den Bürgermeistern der 17 Gründungs-Mitglieder bei der Gründungs-Versammlung im Rathaus von Hohenwart an die Spitze dieser bezirks-übergreifenden kommunalen Hochwasserschutz-Initiative gewählt. "Die Vereins-Gründung ist ein echter Meilenstein", so Gürtner.
"Wir schaffen dadurch eine handlungsfähige Struktur, um die Menschen im Einzugs-Gebiet der Paar durch ein solidarisches Herangehen besser vor den Gefahren von Hochwasser, Starkregen aber auch Trockenheit zu schützen", erklärt Gürtner. Die 17 Städte, Märkte und Gemeinden aus den Landkreisen Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen und Aichach-Friedberg, die den Verein aus der Taufe gehoben haben, stehen seinen Worten zufolge für mehr als 100 000 Einwohner und einen Raum von mehr als 600 Quadratkilometern. "Damit sind wir eine schlagkräftige kommunale Allianz", sagt Gürtner.
"Mein Dank gilt den Bürgermeistern und ihren Gremien", so der Pfaffenhofener Landrat weiter. "Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit über die Bezirks-Grenze hinweg hat Leuchtturm-Charakter." Die 17 Gründungs-Mitglieder des "Arbeits-Gemeinschaft Solidarischer Hochwasserschutz e.V." sind Weichering, Karlskron, Karlshuld, Schrobenhausen, Waidhofen, Aresing, Gachenbach, Berg im Gau, Königsmoos, Sielenbach, Dasing, Kühbach, Reichertshofen, Manching, Baar-Ebenhausen, Hohenwart und Vohburg. Aus Kissing konnte kein Vertreter an der Gründungs-Versammlung teilnehmen; der dortige Gemeinderat hat aber bereits einen positiven Beitritts-Beschluss gefasst.
Gürtner stehen Stellvertreter aus jedem der drei beteiligten Landkreise zur Seite: Dasings Gemeinde-Chef Andreas Wiesner vertritt den Kreis Aichach-Friedberg, Weicherings Bürgermeister Thomas Mack den Kreis Neuburg-Schrobenhausen und Bürgermeister Michael Franken aus Reichertshofen den Kreis Pfaffenhofen. Der Hohenwarter Bürgermeister Jürgen Haindl als Schriftführer und der Karlshulder Bürgermeister Michael Lederer als Schatzmeister komplettieren den auf zwei Jahre gewählten geschäftsführenden Vorstand des neuen Vereins.
In einem nächsten Schritt sollen laut offizieller Mitteilung des Vereins nun Experten aus Wasserwirtschaft, Wissenschaft und Verbänden in den regionalen Fachbeirat berufen werden, der den Verein thematisch beraten soll. Die Unterstützung aus der Landespolitik und aus der Bundespolitik werde im Kuratorium gebündelt, dem unter anderem die bereits mitwirkenden Abgeordneten angehören sollen. Durch die Vereins-Gründung könne die Arbeits-Gemeinschaft zeitnah die Fördermittel-Anträge beim Landwirtschafts-Ministerium für die "Schwamm-Region" sowie beim Digital-Ministerium für den Aufbau eines Echtzeit-Frühwarn-Systems mit "Digitalem Zwilling" einreichen und in die Ausschreibung gehen, so Gürtner.
Man wolle das bestehende Warn-System, das kürzlich für den Landkreis Pfaffenhofen live gegangen sei, mit der Förderung auf das Gebiet der Arbeits-Gemeinschaft ausweiten, erklärt Gürtner und betont in diesem Zusammenhang: "Mehr Vorwarnzeit bei Hochwasser und Starkregen hilft den Einsatzkräften und schützt die Bevölkerung." Außerdem soll im Herbst die Geschäftsstelle ihre operative Arbeit für den neuen Verein aufnehmen.
Mit der Vereins-Gründung in Hohenwart nimmt der "solidarische Hochwasserschutz" an der Paar weiter Fahrt auf. Landrat Albert Gürtner (Mitte) wurde zum Vorsitzenden gewählt.
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