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Krankheit trat zuletzt im Winter 2019/20 im Kreis Neuburg auf. Landratsamt informiert über Infektionswege und gibt Präventions-Hinweise.

(ty) Im südlichen Kreis Neuburg-Schrobenhausen ist bei einem Feldhasen die Hasenpest (Tularämie) nachgewiesen worden. Das wurde am heutigen Mittwoch aus dem Landratsamt bekannt gegeben. "Der mit schweren Erkrankungs-Symptomen vom Jäger im Revier Schrobenhausen erlegte Feldhase wurde dem Veterinäramt zur weiteren Untersuchung übergeben", erklärt die Behörde. "Im Rahmen der pathologischen Untersuchung am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit (LGL) bestätigte sich der Verdacht." Im Kreis Neuburg-Schrobenhausen sei diese Erkrankung zuletzt im Winter 2019/20 aufgetreten.

"Die Erkrankung tritt in ganz Deutschland auf und wurde im Verlauf des Jahres in verschiedenen Regionen Bayerns bei knapp 30 untersuchten Hasen nachgewiesen", heißt es aus dem Landratsamt in Neuburg. Lesen Sie dazu auch: Fälle von Hasenpest im Kreis Freising: Behörde rät zu Vorsichts-Maßnahmen. Die Hasenpest (Tularämie) werde von einem Bakterium (Francisella tularensis) verursacht, das überwiegend bei freilebenden Nagetieren und Hasenartigen vorkomme, so die Kreis-Behörde in Neuburg weiter. "Infizierte Tiere zeigen die Symptome einer fieberhaften Allgemein-Infektion mit Abmagerung, Schwäche und Apathie." Aufgrund von Entkräftung könnten infizierte Tiere ihre natürliche Scheu verlieren.

"Die Tularämie ist auf den Menschen übertragbar", erklärt das Landratsamt. "Eine Infektion kann vor allem bei intensivem Kontakt mit erkrankten Tieren oder deren Ausscheidungen beziehungsweise beim Umgang mit Kadavern oder erlegtem Wild stattfinden. Zudem sei eine Übertragung durch infizierte, blutsaugende Vektoren – Stechfliegen, Zecken, Mücken, Bremsen – möglich. "Die in Deutschland gemeldeten Fälle basieren daher häufig auf den direkten Kontakt mit infizierten Tieren, insbesondere bei Risiko-Gruppen, wie Jägern, Köchen, Metzgern sowie Tierärzten. In Deutschland bewegten sich die Fallzahlen beim Menschen lange Zeit im zweistelligen Bereich, sind aber letztes Jahr auf knapp 200 angestiegen. "Beim Kochen werde der Erreger abgetötet, so das Landratsamt.

Beim Menschen beginnt die Erkrankung den Angaben zufolge nach einer Inkubationszeit von drei bis zehn Tagen mit unspezifischen, grippe-artigen Symptomen wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Mattigkeit. An der Eintrittsstelle zeige sich ein geschwürig zerfallendes Bläschen. "Die regionären Lymphknoten schwellen stark an und vereitern", heißt es weiter. "Gegebenenfalls können innere Organe befallen sein und sich eine Lungen-Entzündung entwickeln." Zur Vorbeugung werde empfohlen, den direkten Kontakt zu lebenden oder toten Wildtieren zu vermeiden sowie insbesondere keine erkrankten oder toten Wildtiere zu berühren.

Die zu den Risiko-Gruppen zählenden Personen sollten sich laut Landratsamt beim Umgang mit erkrankten oder toten Wildtieren strikt an die Arbeits-Hygiene halten. Dies gelte insbesondere beim Umgang mit Wildbret während der Vorbereitung (Enthäuten, Ausnehmen) sowie der Zubereitung. "Wildgerichte sollten auch aufgrund anderer Erkrankungen nur gut durchgegart verzehrt werden", so die Behörde. Für Rückfragen stehe das Veterinäramt des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen unter der Telefonnummer (0 84 31) 57 28 8 zur Verfügung.


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