Arbeitslosen-Quote jetzt bei 2,7 Prozent; vor einem Jahr waren es 2,2 Prozent. Für Ingolstadt werden 4,6 Prozent gemeldet, für die gesamte Region 3,2 Prozent.
(ty) "Der Anstieg der Arbeitslosigkeit zu Beginn der zweiten Jahreshälfte hat zwei Ursachen", sagt Johannes Kolb als Leiter der Agentur für Arbeit in Ingolstadt, zur jüngsten Entwicklung in der Region – also in den Landkreisen Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen und Eichstätt sowie in der Stadt Ingolstadt. "Zum einen ist die Zunahme durch die Beendigung von Schul- und Ausbildungs-Verhältnissen saisonal bedingt; dies ist in der Regel temporär und sollte sich spätestens im September, Oktober durch Beschäftigungs- beziehungsweise Studienbeginn wieder entsprechend verringern." Weiterhin aber spiegelt sich laut Kolb auch die konjunkturelle Schwäche-Phase wider, "die insbesondere unseren mit strukturellen Problemen kämpfenden und industriell geprägten Sektor hart trifft".
Zum Stichtag im zu Ende gehenden Juli waren laut heutiger Mitteilung der Arbeitsagentur in der gesamten Region 10 insgesamt 9714 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen – das sind 211 mehr als im Juni. "Dies ist für einen Juli der höchste Wert seit 20 Jahren", erklärt die Behörde. Die Zahl der Arbeitslosen im Alter von unter 25 Jahren betrug dabei 1135, was gegenüber dem Vormonat eine Zunahme um ebenfalls 211 bedeutet.
"Wesentlich deutlicher fällt der Vergleich mit dem Vorjahr aus", heißt es weiter: Im Juli vergangenen Jahres habe es in der Region 10 insgesamt 1087 Arbeitslose weniger gegeben. Aktuell betrage die Arbeitslosen-Quote für die Region 3,2 Prozent; vor einem Jahr hatte sie noch bei 2,9 Prozent gelegen.
"Die Zunahme der Arbeitslosigkeit beschränkt sich ausschließlich auf den Rechtskreis der Arbeitslosen-Versicherung", berichtet Kolb. "Grund hierfür ist anhaltende wirtschaftliche Schwäche-Phase." Der Anstieg wäre seinen Worten zufolge sogar noch höher ausgefallen, wenn im Bereich des Bürgergeldes nicht ein Rückgang um 138 Personen zu verzeichnen wäre. "Alle vier Job-Center der Region melden für den Juli weniger Arbeitslose", betont der Behörden-Chef.
Mit Beginn der Sommer-Ferien herrsche Zurückhaltung in den Personal-Büros. Nur 493 offene Stellen seien den Vermittlungs-Fachkräften in der Region 10 im zu Ende gehenden Monat neu gemeldet worden. Dies seien 178 weniger als noch im Vormonat. Der aktuelle Bestand an gemeldeten Beschäftigungs-Möglichkeiten belaufe sich auf 4556. Das seien 77 weniger als noch einen Monat zuvor.
Die Lage im Kreis Pfaffenhofen
Die Arbeitslosigkeit im Kreis Pfaffenhofen ist zu Beginn des zweiten Halbjahres gestiegen. 2092 Menschen waren zum Stichtag im Juli arbeitslos gemeldet – das sind 16 Personen oder ein Prozent mehr als im Juni sowie 348 Personen beziehungsweise 20 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosen-Quote beträgt hier derzeit 2,7 Prozent und liegt um 0,1 Prozentpunkte über dem Vormonats-Niveau. Vor einem Jahr hatte die Quote 2,2 Prozent betragen.
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) liegt die Arbeitslosigkeit im Kreis Pfaffenhofen in diesem Monat bei 1367 Personen (42 mehr als im Vormonat, 230 mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Job-Center) waren zum Stichtag im Juli 725 Arbeitslose registriert (26 weniger als im Vormonat, aber 118 mehr als vor einem Jahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Job-Center) wurden 35 Prozent aller Arbeitslosen betreut.
Im zu Ende gehenden Monat meldeten sich im Kreis Pfaffenhofen insgesamt 596 Personen arbeitslos. Davon kamen 245 Personen direkt aus einer Erwerbstätigkeit. 577 Menschen beendeten dagegen ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 210 eine Erwerbstätigkeit auf. Die Unternehmen im Landkreis suchen weiterhin Leute, wird betont: 149 Stellen wurden im Juli neu gemeldet (42 weniger als im Vormonat, zwei mehr als vor einem Jahr). Aktuell befinden sich damit gut 1160 freie Stellen im Landkreis im Bestand der Arbeitsagentur.
In der Grundsicherung (Job-Center) stieg die Zahl der im Kreis Pfaffenhofen registrierten Bedarfs-Gemeinschaften im Vergleich zum Vorjahres-Monat um 55 auf nunmehr insgesamt 1236 – das entspricht einer Zunahme um fünf Prozent. Insgesamt 1625 Personen im Landkreis Pfaffenhofen bezogen im Juli dieses Jahres das so genannte Bürgergeld; das sind 95 Personen oder sechs Prozent mehr als vor einem Jahr.
Blick in die Region
Die Arbeitslosigkeit in der Stadt Ingolstadt ist im Juli gestiegen. 3824 Menschen waren zum Stichtag arbeitslos gemeldet – das sind 115 Personen mehr als im Juni und 493 Personen mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosen-Quote beträgt hier jetzt 4,6 Prozent und liegt mit 0,1 Prozentpunkten über dem Vormonats-Niveau. Vor einem Jahr lag sie bei 4,0 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit im Kreis Neuburg-Schrobenhausen ist im zu Ende gehenden Juli ebenfalls gestiegen. 1727 Menschen waren zum Stichtag arbeitslos gemeldet: 71 Personen mehr als im Juni und 93 Personen mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosen-Quote beträgt jetzt 2,9 Prozent und liegt mit 0,1 Prozentpunkten über dem Vormonats-Niveau. Vor einem Jahr lag sie bei 2,8 Prozent.
Auch die Arbeitslosigkeit im Landkreis Eichstätt ist im Juli gestiegen. 2071 Menschen waren hier zum Stichtag arbeitslos gemeldet: Neun Personen mehr als im Juni und 153 Personen mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosen-Quote liegt jetzt bei 2,6 Prozent – wie im Vormonat. Vor einem Jahr hatte sie 2,5 Prozent betragen.