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Sie fiel gestern auf die Lügen-Geschichte von Betrügern herein. Unbekannter holte Beute auf Supermarkt-Parkplatz ab. Kripo hofft auf Hinweise.

(ty) Nach wie vor treiben Kriminelle in der Region mit so genannten Schock-Anrufen ihr Unwesen, um arglose Menschen um Geld und Wertsachen zu bringen – und trotz aller Warnungen haben sie immer wieder Erfolg und kassieren kräftig ab. Wie die Polizei heute mitteilt, wurde am gestrigen Mittwoch eine 60-Jährige aus Pfaffenhofen an der Ilm zum Opfer der perfiden Masche. Den Angaben zufolge fiel sie auf eine Lügen-Geschichte von Telefon-Betrügern herein und übergab schließlich 60 000 Euro als Bargeld an einen ihr nicht bekannten Mann. Die Kripo warnt einmal mehr vor dieser Masche und bittet um Hinweise etwaiger Zeugen.

Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord erklärt, hatte die 60-Jährige gestern zunächst gegen 16 Uhr über das Festnetz einen Anruf von einem Kriminellen erhalten, der sich als Polizist ausgab. Der Unbekannte gaukelte ihr vor, dass ihre Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Während des Gesprächs habe die Pfaffenhofenerin außerdem eine Frau gehört, die ins Telefon geschluchzt habe.

Die 60-Jährige habe geglaubt, dass es sich dabei um ihre Tochter handele. Das Gespräch sei dann an eine Betrügerin übergeben worden, die sich als Staatsanwältin ausgegeben habe. Diese habe eine hohe Kaution gefordert, um eine vermeintliche sofortige Haft für die Tochter der Pfaffenhofenerin abzuwenden.

Im Anschluss sei die Handy-Nummer der 60-Jährigen erfragt worden. Das Gespräch sei nun per Mobiltelefon fortgesetzt worden. Gegen 16.30 Uhr habe die Pfaffenhofenerin schließlich auf einem an der Ingolstädter Straße gelegenen Supermarkt-Parkplatz mehrere Brief-Umschläge mit Bargeld-Inhalt an einen bislang nicht identifizierten Abholer übergeben. Nach Angaben der Polizei erbeutete dieser Mann insgesamt 60 000 Euro.

Beschrieben wird der Beute-Abholer als zirka 185 bis 190 Zentimeter groß, etwa 30 Jahre alt, schlank und mit kurzem, schwarzem Haar. Er habe Hochdeutsch gesprochen und sei mit einer schwarzen Strickweste sowie einer schwarzen Jeanshose bekleidet gewesen. Beamte von der Kriminalpolizei-Inspektion aus Ingolstadt haben die Ermittlungen in dem Fall bereits übernommen. Hinweise werden unter der Rufnummer (08 41) 93 43 0 entgegengenommen.

Präventions-Hinweise der Polizei:

  • Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
  • Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizei-Notruf-Nummer 110 an. Das machen nur Betrüger. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie die Nummer 110. Aber nutzen Sie dafür nicht die Rückruf-Taste.
  • Rufen Sie den angeblich betroffenen Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an.
  • Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
  • Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei.
  • Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen.
  • ​​​​​​Sprechen Sie auch mit Ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter. 

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