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Projekt-Chor unter Leitung von Alois Kammerl führt eines der bedeutendsten Werke der klassischen Musik auf. Beginn ist um 15 Uhr, der Eintritt ist frei.

(wik/ty) Am morgigen Sonntag, 3. April, wird Johann Sebastian Bachs Johannes-Passion in der Pfaffenhofener Stadtpfarrkirche aufgeführt – eines der bedeutendsten Werke der klassischen Musik. Beginn ist um 15 Uhr. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Vortragen werden das Werk ein Projekt-Chor aus Pfaffenhofen, vereint mit dem Kammerchor St. Sebastian Aichach. Als namhafte Solisten konnten Franziska Schneider, Theresa Holzhauser, Manuel Ried, Daniel Sauer und Raphael Sigling gewonnen werden. Das musikalische Fundament legt das in Pfaffenhofen beheimatete Orchester Dieter Sauer. Die Gesamt-Leitung hat der erfahrene Chor-Leiter und Pfaffenhofener Kirchenmusiker Alois Kammerl.

Es ist ein Wagnis in schwieriger Zeit: klassische Musik in der Kirche. Zwei Stunden lang geht es ums Leiden und Sterben – will das derzeit jemand hören? "Wir glauben: Jetzt mehr denn je", sagt Alois Kammerl, Kirchenmusiker an der Pfaffenhofener Stadtpfarrkirche Sankt Johannes Baptist und Motor der Aufführung. Denn in der Bibel erzählen alle vier Evangelisten vom Leiden und Sterben Jesu Christi. Was Johannes von den anderen Evangelisten unterscheidet ist der Blickwinkel: Jesus stirbt, aber er hat bis zum Schluss die Fäden in der Hand. Nicht der Tod steht im Mittelpunkt, denn der war aus der Sicht des Evangelisten Johannes einfach nötig, damit es zur Auferstehung kommen konnte.

Doch das Werk hat klar den zwar leidenden, aber letztlich dominierenden Jesus im Mittelpunkt. Alle anderen sind Randfiguren: der vom Verhör überforderte Pilatus, die sich selbst entlarvenden Ankläger, die geldgierigen Soldaten, der tobende Mob. Letztlich wird Jesus verherrlicht: Bach setzt die vom Evangelium vorgegebene Handlung genial um, vom Eingangs-Chor "Herr unser Herrscher" bis zu den Schlussworten: "Ich will dich preisen ewiglich." Der Pfaffenhofener Stadtpfarrer Albert L. Miorin ist daher sehr erfreut, dass diese Aufführung am Passions-Sonntag stattfindet. "„Mir ging es darum, dass die Musik auf ihre Art und Weise Verkündigung betreibt", sagt er. "Johann Sebastian Bach predigt mit der Musik."

Die von Johann Sebastian Bach vertonte Passions-Geschichte nach dem Evangelisten Johannes wurde erstmals am Karfreitag 1724 in Leipzig aufgeführt. Zu diesem Werk für Solisten, Chor und Orchester gehören neben dem reinen Text des Evangeliums weitere Teile. In der damals üblichen Art wurden einerseits Kirchen-Choräle, andererseits aber auch komplett eigene Texte zwischen das eigentliche Evangelium eingefügt, sodass ein sehr beeindruckendes Gesamtwerk entstand. Für eine solche Aufführung braucht es Profimusiker – auch das ist ein Wagnis: keinen Eintritt zu nehmen und die Johannes-Passion im Rahmen eines Gottesdienstes aufzuführen, wie sie auch ursprünglich gedacht war.

"Es war schon immer Aufgabe der Kirche, Kultur zu fördern und Menschen auch mit größeren Werken in Berührung zu bringen", sagt Kirchenmusiker Kammerl. Er und seine Mitstreiter sind sehr dankbar für die finanzielle Unterstützung durch den Verein "Kirchenmusik im Wittelsbacher Land", ohne den das Vorhaben nicht möglich gewesen wäre. "Wir hoffen auf großzügige Spenden der Besucher am Ausgang", so Kammerl. Die Aufführung beginnt um 15 Uhr, es gelten die aktuellen Corona-Regeln. Der Eintritt ist frei. 


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