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Peter Sauer, Chef der Volkshochschule im Kreis Pfaffenhofen, über Auflagen, Absagen, Masken-Pflicht und finanzielle Einbußen.

(ty) Im Zuge des derzeit geltenden Teil-Lock-Downs sind im Kampf gegen die weitere Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus auch Teile des öffentlichen Lebens lahmgelegt worden. Der Bildungs-Bereich wurde davon weitestgehend ausgenommen. Die Schulen sind weiterhin in Betrieb. Auch die Volkshochschule darf zumindest in Teilbereichen ihre Kurse fortsetzen. "Damit trägt die Staatsregierung dem Rechnung, dass die Erwachsenen-Bildung als die vierte Säule im Bildungs-System neben Schulen, berufsbildenden Schulen und Hochschulen gilt", erklärt Peter Sauer, der Leiter der VHS im Landkreis Pfaffenhofen. Er berichtet von den Hintergründen und schildert die Folgen der Corona-Krise für den hiesigen VHS-Betrieb. Denn die Pandemie hat auch handfeste Folgen für das Kursangebot und zudem finanzielle Konsequenzen.

Nach der aktuell geltenden, achten bayerischen Infektions-Schutz-Maßnahmen-Verordnung seien außerschulische Bildungs-Angebote vorbehaltlich spezieller Regelungen zulässig, wenn zwischen allen Beteiligten ein Mindest-Abstand von 1,5 Metern eingehalten werde. Außerdem bestehe bei Präsenz-Unterricht eine Masken-Pflicht auch während des gesamten Unterrichts. Allerdings gebe es doch weite, drastische Einschränkungen für die VHS.

"Die Volkshochschulen sind ja für ihr breitgefächertes Bildungs-Angebot bekannt", sagt Sauer. Das reiche vom Buchführungskurs über Integrationskurse für Migranten bis hin zu Zumba oder vegetarisches Kochen. Hier habe jetzt das für die Volkshochschulen zuständige Kultus-Ministerium doch differenziert. "In Gesprächen, die diese Woche zwischen dem Ministerium und dem Verband der bayerischen Volkshochschulen liefen, wurden einige Themenbereiche ausgemacht, die sehr wohl dem Lock-Down unterliegen", berichtet die Pfaffenhofener VHS.

 

"Alle praktischen Gesundheitskurse, in denen Übungen praktiziert werden, müssen für die Dauer des Lock-Downs aussetzen", erklärt Sauer. Das sei besonders bitter, denn dieser Bereich mache mehr als 30 Prozent des gesamten Kursbetriebs aus. "Zunächst sind wir davon ausgegangen, dass sich das nur auf bewegungs- und atmungs-intensive Kurse wie Gymnastik oder Zumba bezieht", berichtet Sauer.

"Inzwischen ist aber klargestellt, dass dies auch Entspannungskurse wie Yoga, Qigong oder Meditation betrifft", erklärt der hiesige VHS-Chef. Wegen der schwer einzuhalten Hygiene-Auflagen habe man sich auch noch entschlossen, alle praktischen Ernährungskurse auszusetzen – sowie außerdem alle Kinder- und Jugendkurse, bei denen die Teilnehmer nicht feste Sitzplätze haben.

Dagegen werden laut heutiger Mitteilung der VHS im Landkreis Pfaffenhofen beispielsweise Sprachkurse, EDV-Kurse oder Kurse zur beruflichen Weiterbildung nach den Herbstferien nächste Woche weitergeführt – "natürlich jetzt mit Maske", wie betont wird. "Gerade für die Migrantinnen und Migranten, die bei uns Deutsch lernen, ist es wichtig, dass ihre Integrationskurse weiterlaufen", sagt Sauer. Manche stehen seinen Worten zufolge kurz vor dem Deutschtest für Zuwanderer, der Voraussetzung für die Aufenthalts-Genehmigung oder die Einbürgerung sein kann.

"Der neuerliche Lock-Down wird uns weitere schmerzliche finanzielle Verluste bescheren", prophezeit Sauer, "denn nicht alle ausgefallenen Termine lassen sich zum Ende des Semesters nachholen". Die Einnahmen für dieses Jahr "werden beträchtlich schrumpfen", die Fixkosten dagegen "bleiben die gleichen". Bei der VHS sei es "wie bei vielen corona-betroffenen Dienstleistungs-Betrieben", klagt Sauer und hofft "auf ein baldiges Ende der Durststrecke". 

Infos über VHS-Angebote im Kreis Pfaffenhofen gibt es telefonisch unter (0 84 41) 48 04 90 oder online auf https://vhs.landkreis-pfaffenhofen.de

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