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Die Handschellen klickten für vier Männer auf der Autobahn bei Allersberg. Sie sitzen jetzt hinter Gittern. 

(ty) Nach der Festnahme einer polnischen Diebesbande auf der Autobahn bei Allersberg steht für die Ermittler in Erding und Ingolstadt inzwischen fest, dass die Bande auch für etliche Pkw-Diebstähle im Zuständigkeits-Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord verantwortlich ist. Konkret geht es um neun geklaute Audi im Bereich der Kripo Ingolstadt sowie um zwei weitere Fälle in Vaterstetten und Zorneding, nach denen die Erdinger Kripo ermittelt hatte. Vier Beschuldigte, allesamt Polen im Alter zwischen 28 und 45 Jahren, sitzen bereits in Untersuchungshaft. Heute wurden Details bekanntgegeben.

 

Nach dem Diebstahl zweier Audi A6 und Audi Q7 von 4. auf 5. Mai dieses Jahres in Vaterstetten und Zorneding – Gesamtwert von rund 40 000 Euro – richteten sich den Angaben zufolge die Ermittlungen der Kriminalpolizei Erding in enger Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt (LKA) Sachsen gegen eine polnische Diebesbande, die bereits seit geraumer Zeit im Verdacht stand, bevorzugt ältere Fahrzeuge der Marke Audi A6 und Q7 zu erbeuten. 

Die Sonderkommission (Soko) „Kfz“ des Landeskriminalamts Sachsen ermittelt im Auftrag
der Staatsanwaltschaft Zwickau bereits seit Ende vergangenen Jahres wegen des Verdachts des schweren Bandendiebstahls von Fahrzeugen gegen eine polnische Tätergruppe. „Der Bande wird vorgeworfen, Fahrzeuge der Marke Audi in Deutschland entwendet zu haben und sie anschließend über verschiedene Routen nach Polen zu bringen“, erklärte das sächsische LKA Anfang vergangenen Monats. Durch polizeiliche Ermittlungen sei der Hauptverdächtige, ein 28-jähriger Pole, identifiziert sowie im Juni mit Haftbefehl national und international zur Fahndung zwecks Festnahme ausgeschrieben worden.

 

Am 5. Juli kontrollierten bayerische Fahnder der Verkehrspolizei Feucht auf der Autobahn bei Allersberg ein polnisches Leasing-Fahrzeug, das mit vier Personen besetzt war. Unter ihnen befand sich auch der gesuchte 28-Jährige. Das Fahrzeug der Männer wurde beschlagnahmt und durchsucht.

„Sie führten umfangreiches verstecktes Equipment, wie es für den Diebstahl von Fahrzeugen Verwendung findet, mit“, erklärte heute ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord. Das LKA Sachsen berichtet unter anderem von Kfz-Öffnungs- und Inbetriebnahme-Tools, mehreren Mobiltelefonen und mobile Navigations-Geräte, diversen SIM-Karten eines polnischen Mobilfunk-Anbieters, einem USB-Stick mit Daten sowie Bargeld in Höhe von 4200 Zloty (etwa 965 Euro).

 

Gegen den Hauptverdächtigen wurde der internationale Haftbefehl vollstreckt, der Mann musste in U-Haft. Seine drei Mitfahrer (30, 31 und 45 Jahre alt), ebenfalls polnische Staatsbürger, wurden vorläufig festgenommen. Sie standen im Verdacht, sich zur Begehung eines Verbrechens des schweren Bandendiebstahls verabredet und mit dem Hauptverdächtigen gemeinsame Sache gemacht zu haben. Zwei Tage nach ihrer Festnahme, also am 7. Juli, wurde vom Amtsgericht Zwickau gegen diese drei Männer ein Haftbefehl erlassen sowie die U-Haft angeordnet. 

Im Zuge der weiteren Ermittlungen der Kriminalpolizei Erding – so wurde heute erklärt – stehe für die Beamten nunmehr fest, dass die eingangs genannten Autodiebstähle in Vaterstetten und Zorneding ebenfalls auf das Konto der festgenommenen Bande gehen. Im Zuständigkeitsbereich der Ingolstädter Kriminalpolizei Ingolstadt werden den Autodieben laut heutiger Mitteilung insgesamt neun Diebstähle von Audi im Gesamtwert von zirka 100 000 Euro im Großraum Ingolstadt zur Last gelegt – begangen von Januar bis April dieses Jahres.


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