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Das kann man bald für alle Gebäude im Kreis Pfaffenhofen kostenlos im Internet nachschauen – Der Umweltausschuss beschloss heute, dass ein "Solarpotenzial-Kataster" angelegt wird

(ty/zel) Im Landkreis Pfaffenhofen soll künftig jeder ganz einfach via Internet – und kostenlos – herausfinden können, welche Gebäude sich für die Nutzung von Solarenergie anbieten. Der Umweltausschuss des Kreistags hat in seiner heutigen Sitzung einhellig beschlossen, dass ein „Solarpotenzial-Kataster“ angelegt wird. Dabei will man auch dem Datenschutz Rechnung tragen: So wird zwar jedermann einsehen können, welche Dachflächen besser oder schlechter geeignet sind – konkretere Informationen sind aber nur für den jeweiligen Hausbesitzer nach Eingabe eines Passworts abrufbar. 

Auf der Grundlage von Laser-Scandaten sowie Informationen zu Sonnen-Einstrahlung und Verschattung wird ein Modell errechnet, das nach wenigen Klicks Auskunft darüber gibt, ob ein Gebäude-Dach grundsätzlich für eine thermische Solar-Anlage oder eine Photovoltaik-Anlage geeignet ist. So wurde es heute sinngemäß im Umweltausschuss erklärt.

 

Außerdem kann das Internet-Tool eine Antwort auf die Frage geben, auf welchen Teilflächen des jeweiligen Daches wie viele Module am effizientesten wären, wie hoch die Investitionskosten sind und ab wann man mit dem selbst produzierten Strom schwarze Zahlen schreibt. Die optimale Größe eines Batteriespeichers soll ebenfalls ermittelt werden können. Über einen Wirtschaftlichkeitsrechner sind weitere Infos zur Vergütung und Amortisation der geplanten Anlage erhältlich. 

Kurzum: Das Kataster soll eine neutrale, kostenlose und unabhängige Auskunft zur Nutzung von Solar-Energie bieten. Es könne damit eine Entscheidungshilfe für die weiteren Schritte zur möglichen Realisierung einer Solaranlage sein. Doch trotz aller technischen Finessen und bei allem kostenlosen Service: Die Angaben seien freilich „ohne Gewähr“, wie Landrat Martin Wolf (CSU) betont wissen wollte.

 

 

Die regionale Energiebilanz zeigt jedenfalls nach Angaben der Kreisbehörde, dass im Landkreis Pfaffenhofen die Nutzung von Sonnenenergie noch großes Potenzial hat. Aktuell liege der Anteil der thermischen Solarnutzung bei gerade mal etwa 0,8 Prozent des Gesamtwärmebedarfs – technisch möglich sei bis zum Jahr 2030 ein Anteil von rund neun Prozent. Der Anteil solarer Stromerzeugung betrage aktuell etwa 15 Prozent des Gesamtstrombedarfs, das Potenzial liege „bei einem Vielfachen davon“.

In den Energienutzungsplänen beziehungsweise integrierten Klimaschutzkonzepten von neun Landkreis-Gemeinden werden laut Landratsamt explizit Maßnahmen zur Ausbauförderung von Solarthermie und Photovoltaik empfohlen. In den übrigen Konzepten werde der Ausbau der erneuerbaren Energien bei einem hohen Ausbaupotenzial der Solar-Energie als Maßnahmen-Empfehlung genannt. Das Solarpotenzial-Kataster wird in diesem Zusammenhang als Instrument und wichtiger Baustein zur Umsetzung dieser Maßnahmen gesehen.

 

Die Kosten für dieses Kataster, das ausdrücklich den gesamten Landkreis umfassen soll, wurden mit einmalig etwa 15 000 Euro sowie dann jährlich zirka 2000 Euro beziffert. Der Umweltausschuss sprach sich einhellig dafür aus, das Kataster zu erstellen. In diesem Zuge soll auch gleich für weitere ungefähr 1000 Euro ein Gründachpotenzial-Kataster erstellt werden – hier geht es um Daten zur möglichen Begrünung von Dachflächen. 

Wie Landrat Wolf betonte, sollen die Kataster bis zur am 24. Mai  2017 in Pfaffenhofen beginnenden kleinen Landesgartenschau vorliegen. Denn dort ist der Landkreis mit einem Stand vertreten, wo dann auch gleich die Beratung zum Thema erfolgen könnte.

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