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Wolf fordert höhere Dringlichkeitsstufen für den A9-Ausbau mit Lärmschutz, die Ortsumgehungen für Reichertshausen und Pörnbach sowie für die Umfahrung von Oberdünzing 

(ty) Landrat Martin Wolf (CSU) macht sich für eine höhere Priorität von Baumaßnahmen an Autobahn und Bundesstraßen im Kreis Pfaffenhofen stark. Im Zuge des Anhörungsverfahrens zum neuen Bundesverkehrswegeplan 2030 fordert er für die im Landkreis erforderlichen Projekte eine höhere Dringlichkeit. Konkret geht es ihm um den achtspurigen Ausbau der A9 zwischen dem Autobahndreieck Holledau und dem Autobahnkreuz Neufahrn inklusive Lärmschutz, sowie um die Ortsumgehungen Reichertshausen (B13), Pörnbach (B13) und Vohburg-Oberdünzing (B16a). Einzig und allein die Ortsumfahrung für Pfaffenhofen sei mit der Kategorisierung „vordringlicher Bedarf“ im Planungsentwurf ausreichend berücksichtigt, so Wolf. 

Für die A9 fordert der Landrat die Einstufung als „vordringlichen Bedarf“, für die Umgehungen von Reichertshausen und Pörnbach die Dringlichkeitsstufe „weiterer Bedarf mit Planungsrecht“ sowie für die B16a im Stadtgebiet Vohburg bei Oberdünzing die Festsetzung „weiterer Bedarf“. Diese Nachbesserungen seien aufgrund der besonderen Situation im Landkreis als einer der wirtschaftsstärksten Wachstumsräume dringend erforderlich, so Wolf. 

Schreiben an den Bundesverkehrsminister 

In einem Schreiben an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt weist Wolf darauf hin, dass seiner Meinung nach für das Autobahn-Bauprojekt zwischen dem Dreieck Holledau und dem Kreuz Neufahrn der „vordringliche Bedarf“ festgestellt werden müsste. Die Gemeinde Schweitenkirchen liege an der meist befahrenen Autobahn in Bayern und der Verkehr habe in den vergangenen Jahren „enorm zugenommen“. Bei der jüngsten Verkehrszählung im Jahr 2010 seien in 24 Stunden zirka 100 000 Fahrzeuge ermittelt worden. 

Als mittelfristige Lösung wird nun die Standspur als zusätzlicher Bedarf ausgewiesen, ohne dass Lärmschutzmaßnahmen ergriffen werden. Vor allem der Lkw-Verkehr bringe den Lärm noch näher an die angrenzende ungeschützte Wohnbebauung heran. „Für das gesundheitliche Wohlbefinden der Bürger ist der Lärmschutz ein großes Anliegen“, betont Wolf.

"Großes Unverständnis" 

Die Gemeinde Schweitenkirchen sei bedauerlicherweise größtenteils von lärmmindernden Maßnahmen ausgenommen worden, während nahezu überall sonst an der Autobahn ausreichend Lärmschutz vorhanden sei oder errichtet worden sei. „Dies stößt bei der Bevölkerung auf großes Unverständnis“, so der Landrat und fordert: „Die Maßnahme ist höher zu priorisieren und früher zu beginnen als derzeit vom Bund angedacht.“

Wie berichtet, haben sich die Bürgermeister von Schweitenkirchen, Paunzhausen und Allershausen kürzlich mit der Forderung nach einem Tempolimit an die Autobahndirektion Südbayern gewendet – damit die Anwohner vom Lärm entlastet werden, bis endlich ein baulicher Lärmschutz errichtet wird. Lesen Sie dazu: Lärmschutz an der A9: Bürgermeister fordern Tempo-Limit

B13: Planungsrecht für Umgehungen gefordert

Die B13-Ortsumgehungen für Pörnbach und Reichertshausen, die in der Entwurfsplanung jeweils als „weiterer Bedarf“ eingestuft sind, sollten nach Ansicht des Landrats auf die Dringlichkeitsstufe „weiterer Bedarf mit Planungsrecht“ angehoben werden. Die Bundesstraße 13 verbindet die wirtschafts- und zuwachsstarken Ballungsräume München und Ingolstadt, wie Wolf betont.

Im Bereich zwischen Pfaffenhofen und Reichertshausen betrage die Verkehrsbelastung in 24 Stunden über 13 000 Fahrzeuge. Zudem sei die B 13 im Landkreisgebiet als Bedarfsumleitungsstrecke für die A9 ausgewiesen. Bei Autobahn-Ausleitungen komme es in Reichertshausen immer wieder zu verkehrlichen Problemen und Rückstaus an der Ampel. Mit einer Ortsumgehung könnte dieses Problem gelöst werden, so Wolf. 

Sollte es zu Ortsumfahrungs-Baumaßnahmen in Reichertshausen, Pfaffenhofen und in der Weiterführung nach Norden in Ingolstadt- Unsernherrn kommen, so wäre Pörnbach das einzige „B13-Nadelöhr“ im Landkreis Pfaffenhofen, erklärt Wolf weiter. Nach Mitteilung der Gemeinde entsteht neben den bereits vorhandenen neuen Wohnbaugebieten demnächst ein größeres Gewerbegebiet am Ortseingang. Die Erweiterung der Gewerbeflächen bedeute ein höheres Verkehrsaufkommen mit mehr Lärmbelastung für die Anwohner, betont Wolf. 

"Kann man keineswegs hinnehmen" 

Gar nicht aufgeführt ist im derzeitigen Entwurf des Bundesverkehrswegeplans 2030 indes die Ortsumfahrung von Oberdünzing an der B16a. „Diese Festsetzung kann man keinesfalls so hinnehmen, da die Straße eine tägliche Verkehrsbelastung von rund 7700 Fahrzeugen hat“, so Wolf. Der Verkehr werde sich in den nächsten Jahren deutlich erhöhen, heißt es aus dem Landratsamt – auch weil man davon ausgeht, dass die Zahl der beschäftigten am dortigen Audi-Standort weiter steigt. „Der hierdurch entstehende zusätzliche Verkehr wird überwiegend über die B16a abgewickelt“, so Wolf. Wie ein Audi-Sprecher heute auf Anfrage unserer Zeitung erklärte, beschäftigt der Autobauer derzeit in Münchsmünster im Drei-Schicht-Betrieb mehr als 700 Personen; "die Produktion läuft auf Hochtouren". Bis 2017 soll die Zahl der Mitarbeiter in Münchsmünster auf 900 aufgestockt werden.

Die Teststrecke von Audi führe ebenfalls durch Oberdünzing, so Landrat Wolf weiter. Zudem sei in den vergangenen Jahren ein erheblicher Zuwachs an Schwerverkehr zu verzeichnen, der amtlich durch eine Verkehrszählung noch gar nicht erfasst worden sei. Hier müsste man die „statistischen Werte auf den letzten Stand bringen“, verlautete heute aus dem Landratsamt. Es sei daher „angebracht und sinnvoll“ die Ortsumfahrung Oberdünzing als „weiteren Bedarf“ in den Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen.

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