Zwei 44-jährige Pkw-Lenker gerieten gestern nach Überhol-Manövern handfest aneinander. Erst gab es Faust-Schläge, dann kamen eine Sichel und ein Schlagstock ins Spiel.
(ty) Wüste Szenen zwischen zwei Pkw-Lenkern haben sich am gestrigen Nachmittag auf der Standspur der Autobahn A3 im Kreis Neumarkt in der Oberpfalz abgespielt. Zwei 44-Jährige, ein Ungar und ein Italiener, überholten sich zunächst mehrmals gegenseitig, am Ende bremste einer den anderen aus. Auf dem Seitenstreifen wurde es dann rabiat: Der Ungar wollte seinen Kontrahenten verprügeln, der Italiener kam seinem Widersacher allerdings zuvor. Nun floss schon Blut. Der geschlagene Ungar bewaffnete sich daraufhin mit einer Sichel, die er in seinem Pkw hatte. Daraufhin holte der Italiener einen Teleskop-Schlagstock aus seinem Auto. Hier die ganze Geschichte.
Wie die Autobahnpolizei-Station aus Parsberg berichtet, war der 44 Jahre alter Italiener mit seinem Pkw auf der linken Spur der A3 in Richtung Regensburg unterwegs, als sich gegen 14.45 Uhr – zwischen den Autobahn-Anschlussstellen Oberölsbach und Neumarkt – von hinten der 44 Jahre Pkw-Lenker aus Ungar mit hoher Geschwindigkeit näherte. Da die beiden Männer offensichtlich nicht mit dem Fahrstil des jeweils anderen einverstanden gewesen seien, sei es zunächst zu mehrmaligen gegenseitigen Überhol-Manövern zwischen den beiden gekommen, ehe schließlich der Italiener den Ungarn ausgebremst habe.
Anschließend vereinbarten die beiden laut Erkenntnissen der Polizei durch Gestikulieren, dass sie ihre Unstimmigkeiten am besten gleich auf dem Standstreifen der Autobahn regeln wollten. Wie es weiter heißt, hielten sie deshalb tatsächlich an und es kam zu einer lautstarken Auseinandersetzung zwischen den zwei Männern. Als der Ungar schließlich seine Faust gehoben habe, um seinen Kontrahenten zu schlagen, sei ihm der Italiener zuvorgekommen und hab ihm mehrfach mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Der Ungar sei dadurch gestürzt und habe eine blutende Wunde an der Nase davongetragen. Das habe er sich nicht jedoch gefallen lassen.
Er sei zu seinem Auto gestürmt, habe eine Handsichel unter dem Sitz hervorgeholt und sei damit drohend auf seinen Widersacher zugegangen. Das habe den Italiener wiederum dazu veranlasst, ebenfalls zu seinem Wagen zu gehen und seinerseits einen Teleskop-Schlagstock zu holen, der sich in der Türablage befunden habe. "Um seine Konflikt-Bereitschaft zu unterstreichen, ließ der Italiener den Schlagstock auch mit einem Schwung ausfahren", so die Polizei. "Zum Glück erkannte die Frau des Ungarn die gefährliche Situation, ging zwischen die beiden Männer und trennte sie. So verhinderte sie vermutlich Schlimmeres."
Von den Streifenbeamten, die den Sachverhalt letztlich zu Protokoll nahmen, seien die Sichel und der Schlagstock als Beweismittel sichergestellt worden. Auf die beiden Streithähne komme jetzt jeweils eine Anzeige wegen mehrerer schwerwiegender Delikte zu. Eine ärztliche Behandlung wegen seiner blutenden Nase habe der Ungar vehement abgelehnt. Da laut Polizei die beiden 44-Jährigen jeweils einen festen Wohnsitz in Deutschland haben, durften sie nach den polizeilichen Maßnahmen ihre Fahrten fortsetzen.





