Alarm wegen "Person mit Langwaffe" löste Großeinsatz mit Schuss-Abgaben aus. Bundeswehr-Angehöriger verletzt. Kripo und LKA ermitteln.
(ty) Im Gemeinde-Bereich von Erding ist am gestrigen späten Nachmittag ein Soldat durch einen Schuss verletzt worden. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord berichtet, sei es im Ortsteil Altenerding zu "Schuss-Abgaben" gekommen, bei denen Bundeswehr und Polizei beteiligt gewesen seien. Ursächlich dafür sei eine "Fehl-Interpretation vor Ort" gewesen, schreiben die Gesetzeshüter in ihrer Presse-Mitteilung. Die Kriminalpolizei aus Erding habe in Zusammenarbeit mit Spezialisten vom bayerischen Landeskriminalamt (LKA) am Tatort die weiteren Ermittlungen übernommen.
Weitere Details zu diesem Vorfall könne man gegenwärtig nicht nennen, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums am heutigen Morgen auf Anfrage unserer Zeitung. Gegen 17 Uhr habe man eine Mitteilung erhalten, dass in Altenerding eine "Person mit Langwaffe" gesehen worden sei, heißt es in einer Mitteilung des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord. Aufgrund dieser Meldung seien von der Einsatz-Zentrale "starke Kräfte" zum Einsatzort in die Hohenlindener Straße geschickt worden. Den Tatort habe man weiträumig umstellt und einen Polizei-Pubschrauber zur Unterstützung angefordert.
Wegen einer "Fehl-Interpretation vor Ort" habe es bei dem Einsatz Schuss-Abgaben gegeben, so die Polizei. Durch einen dieser Schüsse sei ein Mann leicht verletzt. Im Nachgang habe sich herausgestellt, dass es sich bei dem getroffenen Waffen-Träger um einen Bundeswehr-Angehörigen handelt, der im Rahmen einer Übung vor Ort gewesen sei. "Nachdem die Situation durch die Einsatzkräfte geklärt wurde, wurde der Soldat umgehend zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht."
Nach ambulanter Versorgung sei der verletzte Soldat wieder aus der Klinik entlassen worden. Für die Bevölkerung habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden, betonen die Gesetzeshüter. Wörtlich heißt es in der Presse-Mitteilung weiter: "Die Bundeswehr steht in engem Austausch mit den verantwortlichen Ermittlungs-Behörden vor Ort, um hier schnellstmöglich aufzuklären." Die Ermittlungen laufen.
Update:
Gegen 17 Uhr teilte das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute per Presse-Information unter der Überschrift "Ergänzende Informationen zum Schusswechsel in Erding" ergänzend folgendes mit: "Die für die Regierungsbezirke Oberbayern, Niederbayern und Oberpfalz geplanten und angemeldeten Übungen der Bundeswehr im Rahmen der so genannten 'Marshal Power' waren der bayerischen Polizei bekannt. Für alle Regierungsbezirke war der Beginn der Übung für Mittwoch, den 22. Oktober, angemeldet, der Start der ersten Lage im Übungsszenario der Bundeswehr war für Donnerstag, den 23. Oktober, angekündigt."
Weiter heißt es: "Am Abend des 22. Oktober bezogen Kräfte der Feldjäger im Rahmen der so genannten Anmarschphase der Bundeswehr bereits ihre Einsatzräume im Bereich von Altenerding. Der genaue Zusammenhang zwischen diesen Aktivitäten, dem Notruf aus der Bevölkerung und dem bekannten Polizei-Einsatz wird derzeit durch die Staatsanwaltschaft Landshut geprüft."





