Tarnkappen-Technik und höhere Reichweite seien bis Anfang der 2030er-Jahre realisierbar. Heute Betriebs-Versammlung bei "Defence and Space" in Manching.
(ty) Die Politik mache mit der Zusage des ehemaligen Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD), 20 "Eurofighter" zu beschaffen, sowie der Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), diese Beschaffung um 35 "Eurofighter" aufzustocken, "deutliche Vorgaben". Das sagte der Betriebsrats-Vorsitzende Thomas Pretzl heute im Rahmen einer Betriebs-Versammlung von "Airbus Defence and Space" in Manching. Die Politik müsse nun zeitnah handeln, um das von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) formulierte Ziel – die konventionell stärksten Armee Europas – umzusetzen.
"Der Betriebsrats-Vorsitzende fordert den Airbus-Vorstand und die Politik auf, den Eurofighter evolutionär zum Super-Eurofighter weiterzuentwickeln", heißt es in einer am Nachmittag veröffentlichten Presse-Mitteilung der Arbeitnehmer-Vertretung. Tarnkappen-Technik sowie höhere Reichweite wären den Angaben zufolge so bis Anfang der 2030er-Jahre erreichbar. Das für Mitte der 2040er-Jahre geplante "Future Combat Air System" (FCAS) sei unbedingt nötig, die französische "Dassault Aviation" aber der falsche Partner.
"Partnerschaft beruht auf einem Miteinander und nicht Gegeneinander", proklamiert Pretzl und ergänzt: "In Europa gibt es attraktivere und geeignetere Partner." Solange die Aufträge und die damit verbundenen Fragen nicht geklärt sind, stehen nach Dafürhalten des "Airbus Defence and Space"-Betriebsrats die Zukunft und die Position des Unternehmens als europäischer Marktführer offen. Pretzl verweist auf die agile und aktive Konkurrenz in Deutschland, in Europa und in den USA.
"Airbus Defence and Space" ist Teil der Airbus-Group und gilt mit mehr als 36 000 Mitarbeitern an 180 Standorten weltweit als größtes Rüstungs-Unternehmen Europas. Der Standort in Manching ist nach eigenem Bekunden mit über 6000 Mitarbeitern das führende industrielle Zentrum der deutschen militärischen Luftfahrt. Hier befinden sich unter anderem die Endmontage der deutschen "Eurofighter" wie auch die Wartung, Instandhaltung und Entwicklung der Kampfjets "Eurofighter", "Tornado" und anderer Großraum-Flugzeuge der deutschen Luftwaffe und der Nato.
Von links: Michael Hofmann (Betriebsrat), Andreas Domke (Vertrauenskörper-Leiter der IG-Metall bei Airbus); Thomas Pretzl (Vorsitzender des Betriebsrats), Elisabeth Mongs (Politische Sekretärin der IG-Metall).