Unglück im Kreis Dachau: Beifahrer (39) schwer verletzt, VW-Crafter-Lenker (61) mittelschwer. Fehlende Fahrerlaubnis. Ermittlungen auch gegen Lastwagen-Fahrer.
(ty) Einen schweren Verkehrsunfall hat es am gestrigen Nachmittag auf der A8 im Gemeinde-Bereich von Bergkirchen (Kreis Dachau) gegeben. Ein 61-Jähriger sei ungebremst mit einem Kleintransporter frontal in einen am Autobahn-Rastplatz Fuchsberg-Ost abgestellten Lkw gekracht, berichtet heute die örtlich zuständige Verkehrspolizei-Inspektion aus Fürstenfeldbruck. Sein 39 Jahre alter Beifahrer habe dabei schwere Verletzungen erlitten; er selbst sei mittelschwer verletzt worden. Weil der 61-Jährige alkoholisiert und ohne Fahrerlaubnis am Steuer gesessen habe, werde nun strafrechtlich gegen ihn ermittelt.
Gegen 17.20 Uhr seien mehrere Mitteilungen über den schweren Verkehrsunfall auf der A8 in Richtung München eingegangen, erklärt die Polizei. Wie sich vor Ort herausgestellt habe, sei der 61-Jährige mit dem VW-Crafter frontal mit dem in der Einfahrt zum Autobahn-Rastplatz Fuchsberg-Ost geparkten Lastwagen eines 57-Jährigen kollidiert. Der 39-jährige Beifahrer in dem Kleintransporter sei zum Unfall-Zeitpunkt nicht ordnungsgemäß angegurtet gewesen. Durch den Aufprall sei er so schwer verletzt worden, dass er kurzzeitig das Bewusstsein verlor habe. Laut Polizei waren die Verletzungen des 39-Jährigen aber nicht lebensgefährlich.
Nach seiner Rettung sei der 39-Jährige per Rettungs-Hubschrauber in ein Klinikum gebracht worden. Den 61-jährigen Unfall-Verursacher habe der Rettungsdienst wegen mittelschwerer Verletzungen in ein nahe gelegenes Krankenhaus gefahren. "Ob der Unfall-Verursacher auf den Parkplatz abfahren wollte oder ob er nach einem Fahrstreifen-Wechsel nach rechts die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte, ist Gegenstand der Ermittlungen", teilte eine Polizei-Sprecherin heute mit. Unfallursächlich dürfte nach Erkenntnissen der Gesetzeshüter jedoch die "absolute Fahruntüchtigkeit" des Mannes gewesen sein.
"Aufmerksame Ersthelfer nahmen vor Eintreffen der Streifenbesatzung erheblichen Alkohol-Geruch bei beiden Insassen des VW-Crafter wahr und informierten die Polizeibeamten darüber", heißt es weiter. Im Krankenhaus habe sich der Verdacht auf eine Trunkenheitsfahrt erhärtet, weshalb man bei dem 61-Jährigen eine Blutentnahme durchgeführt habe. "Außerdem konnte festgestellt werden, dass der Unfall-Verursacher über eine ausländische Fahrerlaubnis verfügt, welche ihn jedoch nicht zum Führen von Kraftfahrzeugen im Inland berechtigt." Auf Anordnung der zuständigen Staatsanwaltschaft sei der Führerschein des Mannes sichergestellt worden.
Strafrechtlich wird dem 61-Jährigen laut Polizei jetzt Gefährdung des Straßenverkehrs, fahrlässige Körperverletzung zum Nachteil des 39-Jährigen und Fahren ohne Fahrerlaubnis vorgeworfen. Aber auch gegen den 57 Jahre alten Lkw-Lenker werde ermittelt. Er habe verbotenerweise in der Einfahrt zum Autobahn-Rastplatz geparkt, um seine Ruhezeiten einzubringen. "Er wird aufgrund der Sorgfaltspflicht-Verletzung einer fahrlässigen Körperverletzung zum Nachteil der beiden Geschädigten beschuldigt", erklärt die Polizei. Zur Sicherung dieses Strafverfahrens sei ein dreistelliger Euro-Betrag als Sicherheits-Leistung einbehalten worden.
Zur Rettung und Versorgung der Verletzten waren nach Angaben der Polizei mehrere Rettungsdienst-Besatzungen und ein Notarzt vor Ort. Im Einsatz waren zudem neben den Streifenbeamten auch ein Fachberater des Technischen Hilfswerks (THW), die Feuerwehren aus Feldgeding, Geiselbullach und Olching sowie die Kreisbrandinspektion. Wegen des Hubschrauber-Einsatzes war die A8 in Richtung Stuttgart kurzzeitig voll gesperrt. Nach dem Abschleppen des demolierten Kleintransporters waren umfangreiche Reinigungs-Maßnahmen nötig. Die Zufahrt zu dem Autobahn-Parkplatz war deshalb länger gesperrt.
