Es geht um die ehemalige Max-Immelmann-Kaserne, die teils auch auf Ingolstädter Flur liegt. Laut bayerischem Innenministerium bleibt es bei einer maximalen, regelmäßigen Belegungs-Kapazität von 1000 Plätzen.
(ty) Die ehemalige Max-Immelmann-Kaserne bei Manching-Oberstimm wird auch weiterhin als so genannte Anker-Einrichtung für Flüchtlinge genutzt. Eine entsprechende Erklärung zur Laufzeit-Verlängerung bis zum Jahre 2030 wurde am heutigen Freitag vom bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU), vom Pfaffenhofener Landrat Albert Gürtner (FW) und vom Ingolstädter Oberbürgermeister Michael Kern (CSU) unterzeichnet. Das Gelände liegt zum Teil auf Ingolstädter Flur und gehört zum anderen Teil zur Gemeinde Manching im Kreis Pfaffenhofen. Nach Angaben des bayerischen Innenministeriums bleibt es für dieses Anker-Zentrum bei einer maximalen, regelmäßigen Belegungs-Kapazität von 1000 Plätzen.
Herrmann betonte angesichts der unterzeichneten Laufzeit-Verlängerung: "Das zeigt einmal mehr: Bayern und seine Kommunen arbeiten beim Thema Migration gut und vertrauensvoll zusammen." Der Standort habe sich in den vergangenen Jahren hervorragend bewährt. "Die Liegenschaft wird vom Bund mietzinsfrei zur Verfügung gestellt. Die Errichtung neuer Unterkünfte, um den Anker-Standort zu ersetzen, wäre daher nicht nur für die Stadt Ingolstadt und den Landkreis Pfaffenhofen eine große Herausforderung, sondern auch dem bayerischen Steuerzahler nur schwer vermittelbar", so der Minister: "Die weitere Nutzung der Liegenschaft ist für alle Beteiligten also eine gute Lösung."
"Noch zu früh für eine Entwarnung"
Auch wenn die Zugangs-Zahlen für das laufende Jahr bisher bei rund der Hälfte im Vergleich zum Vorjahres-Zeitraum liegen, sind die bayerischen Asyl-Unterkünfte nach Angaben des Innenministeriums aufgrund der hohen Zugänge aus den Vorjahren noch immer zu 89 Prozent ausgelastet. "Trotz des deutlichen Rückgangs der Asyl-Zugänge ist es daher noch zu früh für eine Entwarnung", sagt Minister Herrmann. "Wir brauchen auch zukünftig eine funktionierende Erstaufnahme – den Betrieb der Max-Immelmann-Kaserne, wie ursprünglich gedacht, in diesem Jahr zu beenden, wäre deshalb derzeit unverantwortlich." Die bisherigen Rahmenbedingungen für den Betrieb dieser Anker-Einrichtung gelten laut Mitteilung aus dem bayerischen Innenministerium im Wesentlichen fort.
Es bleibt den Angaben zufolge "bei einer maximalen, regelmäßigen Belegungs-Kapazität von 1000 Plätzen" sowie bei der bewährten Aufgaben-Verteilung zwischen dem Freistaat, der Stadt Ingolstadt und dem Kreis Pfaffenhofen. "Bayern steht nach wie vor zum Konzept der Anker-Einrichtungen", so Herrmann: "Asylbewerber sollen möglichst das komplette Asyl-Verfahren in den Ankern durchlaufen – von der Einreise bis zu einer positiven Entscheidung über den Asyl-Antrag oder der Ausreise beziehungsweise der Rückführung. Dieses Erfolgs-Modell kann nun auch hier in den nächsten Jahren fortgesetzt werden."
Künftige Nutzung als Gewerbe-Gebiet
Für die Entwicklung der Gemeinde Manching war laut bayerischem Innenministerium zugleich wichtig, dass schon im Jahr 2022 der Ostteil der früheren Kaserne vom Bund an die Gemeinde zur künftigen Nutzung als Gewerbe-Gebiet verkauft wurde. Der Pfaffenhofener Landrat Gürtner erklärte: "Wenn wir Zuwanderung gestalten, steuern und bei der Integration fördern und fordern, dann wird sie gelingen. Für die Geflüchteten und für unsere Gesellschaft."
Ingolstadts OB Kern betonte: "Die Anker-Einrichtung hat sich als funktionierende und pragmatische Lösung für die Erstaufnahme bewährt. Sie entlastet unseren Wohnungsmarkt und unsere Bildungs-Infrastruktur und ermöglicht Geflüchteten eine geordnete Ankunft. Die Entscheidung zur zeitlich befristeten Verlängerung bis 2030 wurde sorgfältig abgewogen. Sie ist sinnvoll und ein verantwortungsvoller Beitrag im Rahmen einer gesamtstaatlichen Aufgabe. Mein besonderer Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Engagierten, die vor Ort mit großem Einsatz für einen funktionierenden Betrieb sorgen."
"Mit Entschlossenheit und Mitgefühl"
Der hiesige Landtags-Abgeordnete Karl Straub (CSU), der auch Integrations-Beauftragter der bayerischen Staatsregierung ist, freut sich nach eigenen Worten sehr über die Verlängerung der Laufzeit der Anker-Einrichtung. "Diese Entscheidung ist ein wichtiger Meilenstein, um die zielgerichtete Versorgung der hier ankommenden Menschen weiterhin zuverlässig sicherzustellen", sagt er. "Gemeinsam setzen wir uns weiterhin für eine offene, solidarische Gesellschaft ein. Die Verlängerung der Einrichtung bis 2030 ist ein klares Zeichen dafür, dass wir diese Aufgabe auch in Zukunft mit Entschlossenheit und Mitgefühl angehen."
Die "Migrations-Wende" zeige deutlich ihre Wirkung, so Straub weiter. Die Zahl der Neuankömmlinge sei im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. "Während damals noch viele Menschen auf der Flucht waren, kommen heute weniger in unsere Kommunen. Dennoch bleiben Anker-Zentren wie dieses hier in Ingolstadt/Manching unverzichtbar. Sie gewährleisten eine schnelle Aufnahme, Versorgung und Unterstützung." Sein Dank gelte allen Mitarbeitern vor Ort, die täglich mit großem Einsatz dafür sorgten, dass eine gute Betreuung gewährleistet sei. "Ihr Engagement ist entscheidend, um eine humane und effiziente Versorgung sicherzustellen."
Nach der Unterschrift: Herrmann (von links), Kern und Gürtner.