Logo
Anzeige
Anzeige

Am 9. Mai berichtet Historiker Andreas Sauer von der "Stunde Null" in der Stadt, am 10. Mai stellt der hiesige Bestseller-Autor Steffen Kopetzky seinen aktuellen Roman vor. VHS-Projekt will Erinnerungen konservieren.

(ty) "Am 8. Mai jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. An diesem Tag endete mit der Kapitulation Deutschlands der bisher größte Krieg in der Geschichte der Menschheit, der Leid und Tod über Millionen Menschen brachte", heißt es aus der Stadtverwaltung von Pfaffenhofen, die vor diesem Hintergrund zu zwei Veranstaltungen einlädt. Am 9. Mai gibt es einen kostenlosen Vortrag, der sich mit der Kreisstadt zur so genannten Stunde Null beschäftigt. Am 10. Mai liest der in Pfaffenhofen lebende Beststeller-Autor Steffen Kopetzky aus seinem neuen Roman "Atom". Außerdem suchen Stadthistoriker Andreas Sauer und die Volkshochschule (VHS) nach Zeitzeugen, die sich an das Ende des Zweiten Weltkriegs erinnern. 

Kostenloser Vortrag

Eine "kulturelle Gedenk-Veranstaltung" wird für Freitag, 9. Mai, in Pfaffenhofen angekündigt: "Genau 80 Jahre nachdem die Waffenruhe in Europa begann, betrachtet der Stadtarchivar und Historiker Andreas Sauer mit einem Vortrag das Geschehen in Pfaffenhofen nach der so genannten Stunde Null." Der Vortrag finde im Festsaal des Rathauses statt und beginne um 19 Uhr. Der Eintritt sei kostenfrei, wird betont.

Wie erlebte die Bevölkerung in und um Pfaffenhofen das Ende des Zweiten Weltkriegs? Für die Menschen in der Stadt endete die Herrschaft der Nazis am 28. April 1945, als die amerikanischen Truppen über Hohenwart und Tegernbach in die Kreisstadt einrückten sowie nach und nach die Kontrolle über den gesamten Landkreis übernahmen. 

Sauer berichtet der Ankündigung zufolge aus zeitgenössischen Quellen und Zeitzeugen-Gesprächen im damaligen Umfeld von Hoffnung auf Frieden und einem Blick in eine ungewisse Zukunft. Umrahmt werde diese Gedenk-Veranstaltung mit Literatur und Musik aus der Zeit. Geplant seien zudem Erfahrungs-Berichte von Zeitzeugen. Diese Veranstaltung finde in Kooperation mit der VHS statt, die mit einem Projekt dieses historischen Ereignisses gedenke, die Erinnerungen der letzten Zeitzeugen konserviere und für nachfolgende Generationen erfahrbar mache. 

Zeitzeugen gesucht

Andreas Sauer und die VHS starten einen Zeugen-Aufruf: Wer kann sich noch an das Kriegsende erinnern? Wer hat als Kind den Einmarsch miterlebt und die erste Zeit der Besatzung? Wer will seine Erlebnisse erzählen, damit diese nicht verloren gehen? In einem gemeinsamen Projekt des Stadthistorikers und einer Schulklasse des Schyren-Gymnasiums sollen Interviews von Schülern mit den Zeitzeugen geführt und aufgezeichnet werden. Wer Interesse habe, könne sich telefonisch unter (0 84 41) 27 - 44 5 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bei der VHS melden.

Steffen Kopetzky liest aus seinem neuen Roman "Atom". (Foto: Jana Mai)

Lesung im Rathaus-Saal

Die zweite Veranstaltung widmet sich laut Stadtverwaltung aus literarischer Sicht der Entwicklung der Atomtechnik und der Atombombe im Zweiten Weltkrieg. Steffen Kopetzky liest am Samstag, 10. Mai, ab 20 Uhr im Fest-Saal des Rathauses aus seinem neuen Roman "Atom". Dieser erzählt von der Jagd nach der Atomtechnik, der Spur eines Phantoms – und einem Mann, der zwischen Schuld, Liebe und Hoffnung steht.

"Atom" ist neben "Risiko", "Propaganda", "Monschau" und "Damenopfer" Teil seines großen Roman-Projekts zur deutschen Zeitgeschichte. Kopetzky lebt mit seiner Familie in Pfaffenhofen an der Ilm, wo er als ehemaliger Kultur-Referent auch weiterhin das kulturelle Angebot mitgestaltet, zum Beispiel als Leiter der Jury des städtischen Lutz-Stipendiums für talentierte Schriftsteller.

Der 1971 geborene Kopetzky schreibt Romane, Erzählungen, Hörspiele und Theaterstücke. Von 2002 bis 2008 war er künstlerischer Leiter der Theater-Biennale Bonn. Sein Roman "Monschau" (2021) stand monatelang auf der "Spiegel"-Bestseller-Liste, ebenso wie "Risiko" (2015, Longlist Deutscher Buchpreis). "Propaganda" (2019) war für den bayerischen Buchpreis nominiert, "Damenopfer" (2023) wird gerade in mehrere Sprachen übersetzt. Im vergangenen Jahr wurde Kopetzky mit dem Literaturpreis der Stahlstiftung aus Eisenhüttenstadt ausgezeichnet.

Tickets für die Lesung von Steffen Kopetzky im Rathaus-Saal von Pfaffenhofen gibt es online auf www.okticket.de, im Kultur- und Tourismus-Büro im "Haus der Begegnung" (zwölf Euro, ermäßigt: zehn Euro) sowie an der Abendkasse (14 Euro, ermäßigt: zwölf Euro).


Anzeige
RSS feed