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Landratsamt berichtet heute von aktueller Beobachtung im Feilenmoos. Ob es sich bei dem Tier tatsächlich um einen Wolf handelt, ist derzeit unklar. Jedenfalls können Wölfe am Tag mehr als 70 Kilometer zurücklegen.

(ty) Im Kreis Pfaffenhofen ist möglicherweise kürzlich ein Wolf gesehen worden. Jedenfalls wurde laut heutiger Mitteilung des Landratsamts am vergangenen Dienstagabend im Feilenmoos von einem Spaziergänger ein Tier gesichtet, bei dem es sich um einen Wolf handeln könnte. Ob der Mann tatsächlich einem Wolf begegnet war, sei aber derzeit unklar, so die Behörde. "Auch vorhandenes Bildmaterial lässt keine eindeutige Aussage zu", wurde weiter erklärt. Bei den hier gezeigten Fotos (siehe auch unten) handelt es sich laut Landratsamt um Original-Aufnahmen, die der Spaziergänger gemacht hat. Die zuständigen Jagd-Pächter seien in Kenntnis gesetzt worden. Alle Weidetier-Halter werden von der Behörde darum gebeten, achtsam zu sein. Auch das bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) sei bereits informiert.

Wie eine Sprecherin des Landratsamts heute gegenüber unserer Redaktion erklärte, war das Tier, bei dem es sich um einen Wolf handelt könnte, am vergangenen Dienstag, 23. April, in den Abendstunden gesichtet worden. Die Landkreis-Behörde sei am Freitag, 26. April, darüber informiert worden. Angesichts der schlechten Qualität der vorliegenden Fotos sei nicht eindeutig erkennbar, ob es sich bei dem Tier tatsächlich um einen Wolf handele. 

Bei Hinweisen auf Wölfe wird im Freistaat in der Regel das Landesamt für Umwelt (LfU) informiert. Das LfU ist für das Monitoring der so genannten großen Beutegreifer zuständig: Wolf, Bär und Luchs. Dieses Monitoring im Freistaat orientiere sich an internationalen Standards, "welche von einer Experten-Gruppe ausgearbeitet wurden und laufend fachlich weiterentwickelt werden", erklärt das LfU. Die Methodik werde europaweit für das Monitoring der großen Beutegreifer verwendet (hier weitere Infos dazu). 

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Diese Fotos hat der Spaziergänger am vergangenen Dienstagabend im Feilenmoos gemacht. Sie wurden uns heute über das Landratsamt von Pfaffenhofen zur Verfügung gestellt.

Um Weidetier-Haltern im Kreis Pfaffenhofen schnell und auf kurzem Wege weitere Informationen zu etwaigen Wolf-Sichtungen zukommen zu lassen, werden diese in einer heutigen Presse-Mitteilung des Landratsamts darum gebeten, der Unteren Naturschutz-Behörde ihre E-Mail-Kontakt-Daten zukommen zu lassen; und zwar per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Dass es sich bei dem in der vergangenen Woche im Feilenmoos gesehenen und fotografierten Tier um einen Wolf handeln könnte, ist derzeit nicht auszuschließen.

In der Region hat es, wie mehrfach von unserer Zeitung berichtet, immer wieder gesicherte Wolf-Nachweise gegeben. Außerdem weist die Untere Naturschutz-Behörde des Pfaffenhofener Landratsamt darauf hin, dass Wölfe innerhalb von 24 Stunden eine Strecke von mehr als 70 Kilometer zurücklegen können. Es sei daher gut möglich, dass das angeblich gesichtete Tier schon wieder aus dem Landkreis verschwunden sei. "Weite Wander-Bewegungen sind für Wölfe nichts Ungewöhnliches und so genannte Durchzügler stellen noch kein Wolfs-Revier dar", so die Behörde.

Immer wieder gibt es gesicherte Nachweise von Wölfen in der Region. Dieses Foto entstand – wie damals berichtet – im Juni 2020 im Kreis Eichstätt. Das abgelichtete Tier wurde später von Experten eindeutig als Wolf identifiziert.

Meldungen über Hinweise auf Wolf, Luchs oder Bär nimmt das LfU jederzeit entgegen; Informationen dazu gibt die Behörde auf ihrer Internet-Seite unter diesem Link. Umfassende weitere Informationen zu großen Beutegreifern sowie zum Wildtier-Management gibt das LfU unter diesem Link.

"Wölfe sind in der Regel scheue Tiere und meiden den Kontakt zu Menschen", fasst das Pfaffenhofener Landratsamt zusammen. "Das Tier reagiert auf den Anblick von Menschen vorsichtig, aber ergreift nicht immer sofort die Flucht. Oft zieht sich das Tier langsam und gelassen zurück." Beim richtigen Verhalten werde im Regelfall bei der Begegnung mit einem Wolf von nur einer geringen Gefahr ausgegangen. Falls es zu einer Begegnung kommt, sollte laut Landratsamt und LfU folgendes beachtet werden:

  • "Haben Sie Respekt vor dem Tier.
  • Laufen Sie nicht weg. Wenn Sie mehr Abstand möchten, ziehen Sie sich langsam zurück.
  • Falls Sie einen Hund dabeihaben, sollten Sie diesen in jedem Fall anleinen und nahe bei sich behalten.
  • Wenn Ihnen der Wolf zu nahe erscheint, machen Sie auf sich aufmerksam. Sprechen Sie laut, gestikulieren Sie oder machen Sie sich anderweitig deutlich bemerkbar.
  • Laufen Sie dem Wolf nicht hinterher.
  • Füttern Sie niemals Wölfe – die Tiere lernen sonst sehr schnell, menschliche Anwesenheit mit Futter zu verbinden, und suchen dann eventuell aktiv die Nähe von Menschen."

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