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Anteil an der Gesamt-Bevölkerung stieg auf 14,4 Prozent. Die meisten stammen aus Rumänien, der Türkei und aus Polen. 2500 Kriegs-Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen. 30 Abschiebungen im vergangenen Jahr.

(ty) Der Landkreis Pfaffenhofen wird sozusagen immer internationaler. Das geht aus einer aktuellen Medien-Information des hiesigen Landratsamts hervor. Danach hat die Zahl der im Kreis-Gebiet lebenden Ausländer zum Ende des vergangenen Jahres 18 956 betragen. Des bedeutet gegen über dem Vorjahres-Zeitpunkt einen Anstieg um knapp ein Prozent oder 1212 Personen. Laut weiteren Angaben der Landkreis-Behörde betrug der Anteil der Ausländer an der Gesamt-Bevölkerung zum jüngsten Jahreswechsel 14,35 Prozent. Ein Jahr zuvor hatte er noch bei 13,5 Prozent gelegen. Nachfolgend weitere Zahlen und Details.

Was die Gesamtzahl der im Kreis Pfaffenhofen wohnenden Menschen betrifft, hinkt die Statistik etwas hinterher. Derzeit liege nur das Ergebnis vom Stichtag 30. Juni 2023 vor, heißt es aus dem Landratsamt. Zu diesem Zeitpunkt seien genau 132 120 Landkreis-Einwohner offiziell von den Melde-Behörden erfasst gewesen. Die im Kreis Pfaffenhofen lebenden Ausländer stammen nach Angaben des Landratsamts aus insgesamt 132 verschiedenen Nationen. Die meisten hier lebenden Ausländer kamen demnach aus folgenden Ländern:

  • Rumänien: 2230 Personen, 13,13 Prozent
  • Türkei: 1613 Personen, 9,5 Prozent
  • Polen: 1574 Personen, 9,27 Prozent
  • Ukraine: 1504 Personen, 8,86 Prozent
  • Bulgarien: 1247 Personen, 7,34 Prozent
  • Kroatien: 1016, 5,98 Prozent
  • Kosovo: 986 Personen, 5,81 Prozent
  • Ungarn: 793 Personen, 4,67 Prozent
  • Italien: 669 Personen, 3,94 Prozent
  • Bosnien und Herzegowina: 545 Personen, 3,21 Prozent

Im vergangenen Jahr wurden 2401 elektronische Aufenthalts-Titel erteilt und 195 Passersatz-Dokumente ausgestellt, heißt es aus der Ausländer-Behörde des Landratsamts. Zudem seien 419 Visum-Anträge im Beteiligungs-Verfahren der deutschen Auslands-Vertretungen bearbeitet worden. Nach dem neu eingeführten Fachkräfte-Einwanderungs-Gesetz habe man 51 Beratungs-Gespräche mit potenziellen Arbeitgebern geführt, wovon in 15 Fällen erfolgreich eine Vereinbarung zur beschleunigten Einreise abgeschlossen worden sei

In 72 Fällen mussten so genannte aufenthalts-beendende Maßnahmen geprüft werden. Aufgrund schwerer Straftaten wurden laut Landratsamt in neun Fällen Ausweisungs-Verfügungen erlassen.

Die deutsche Staatsangehörigkeit sei weiterhin weltweit sehr begehrt. Im Kreis Pfaffenhofen erhielten im vergangenen Jahr insgesamt 310 Ausländerinnen und Ausländer (Vorjahr: 283) auf dem Wege der Einbürgerung die deutsche Staatsangehörigkeit. Im so genannten Geburts-Erwerb erwarben 63 Kinder ausländischer Eltern die deutsche Staatsangehörigkeit zusätzlich zu ihrer Heimat-Staatsangehörigkeit. "Diese im Inland geborenen Kinder mit doppelter Staatsangehörigkeit haben die Option, mit Vollendung des 21. Lebensjahres die doppelte Staatsangehörigkeit zu behalten", erklärt die Behörde. 

Seit Kriegs-Ausbruch in der Ukraine habe der Landkreis Pfaffenhofen insgesamt rund 2500 geflüchtete Personen aus dem von Russland angegriffenen Land aufnehmen müssen. Bereinigt um mittlerweile erfolgte Wegzüge betrug die Zahl der Kriegs-Flüchtlinge aus der Ukraine zum vergangenen Jahresende rund 1400 Personen, heißt es weiter.

"Durch die große Mithilfe aus der Bevölkerung konnte ein Großteil der Kriegs-Flüchtlinge in Privat-Unterkünften untergebracht werden", meldet das Landratsamt. Insgesamt seien das rund 850 Personen. Flüchtlinge, die in keine privaten Unterkünfte vermittelt werden konnten, wurden in den dezentralen Unterkünften des Landkreises untergebracht. Dies betraf zum Jahreswechsel 550 Personen.

In den mittlerweile 104 dezentralen Unterkünften im Landkreis befanden sich laut Angaben des Landratsamts zum Ende vergangenen Jahres rund 1450 Personen, darunter fielen Personen im laufenden oder mit negativ abgeschlossenem Asyl-Verfahren oder positiv abgeschlossenem Asyl-Verfahren sowie ukrainische Geflüchtete mit einem humanitären Aufenthalts-Titel, so genannte Fehlbeleger.

Die Personen, bei denen das Asyl-Verfahren noch läuft beziehungsweise negativ abgeschlossen wurde, stammen der Statistik zufolge hauptsächlich aus Afghanistan, Syrien, der Türkei, aus Nigeria und Pakistan. "Gemäß aktueller Rechtslage erteilt die Ausländer-Behörde Pfaffenhofen grundsätzlich ab dem dritten Monat des gestatteten Aufenthalts im Bundesgebiet die Zustimmung zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit", heißt es weiter. Die Beschäftigungs-Quote bei diesem Personenkreis liege bei rund einem Drittel.

Die Rückführung in die jeweiligen Heimatländer werde oftmals durch die fehlende Mitwirkung von Seiten der Betroffenen sowie teilweise deren Herkunfts-Staaten erschwert. Aus dem Kreis Pfaffenhofen seien in Zusammenarbeit mit der zentralen Ausländer-Behörde bei der Regierung von Oberbayern im vergangenen Jahr insgesamt 30 Personen abgeschoben worden. "128 Personen haben freiwillig das Bundesgebiet dauerhaft verlassen", heißt es weiter.

"Aufgrund des hohen Zugangs-Geschehens bei der Zuwanderung von Asyl-Suchenden sowie von Kriegs-Flüchtlingen aus der Ukraine musste das Ausländer-Amt im Jahr 2023 zusätzliche dezentrale Unterkünfte eröffnen", berichtet das Landratsamt. Derzeit seien mehr als 100 Häuser und Wohnungen angemietet.

Durch die große Mithilfe aus der Bevölkerung sowie der intensiven Akquise von Wohnraum, begleitet mit der Errichtung von Wohncontainer-Unterkünften, habe man im Kreis Pfaffenhofen auf eine Belegung von Turnhallen verzichten können. "Dies ist bei Weitem nicht allen Kreisverwaltungs-Behörden in Bayern gelungen", betont der Leiter der hiesigen Ausländer-Behörde, Walter Schlegl.

Das Ausländeramt des Landkreises Pfaffenhofen sei auch weiterhin auf der Suche nach geeignetem Wohnraum. Die Behörde verweist Interessierte, die Wohnraum zur Verfügung stellen möchten, auf ihre Internet-Seite; hier der direkte Link.


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