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Hochschul-Projekt für weite Teile der Region fasst spezifische Daten zusammen. Örtliche Floriansjünger lieferten im Vorfeld die notwendigen Daten. 

(ty) Die schlimmen Unwetter-Schäden vom Ahrtal im Jahr 2021 sind kein Einzelfall. Die zum Teil verheerenden Folgen des Klimawandels wachsen. Dazu zählen mehr und mehr auch Waldbrände. Um diesen Gefahren schnell und effizient begegnen zu können, hat der Master-Studiengang für Geomatik an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München unter fachlicher Betreuung der Berufsfeuerwehr Ingolstadt nun umfangreiches Kartenmaterial erstellt. Eingebunden in diese Arbeiten waren auch die Katastrophenschutz-Behörden der Stadt Ingolstadt sowie der Landkreise Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen und Eichstätt. Die Karten sollen auch örtliche Feuerwehren helfen, sich für die kommenden Waldbrand-Saisonen zu wappnen. 

"Der Klimawandel wird durch längere und intensivere Trockenperioden dieses Gefahren-Potenzial zukünftig noch deutlich erhöhen", prognostiziert das Amt für Brand- und Katastrophenschutz der Stadt Ingolstadt in einer aktuellen Presse-Mitteilung. Um sich besser auf die Gefahren von Waldbränden einstellen zu können, seien die Raumplanung, die Forstwirtschaft, aber auch der Katastrophenschutz gefragt.

Neben der Beschaffung von spezieller Technik sowie der Aus- und Weiterbildung der Einsatzkräfte benötigten insbesondere die für die Gefahren-Abwehr zuständigen Feuerwehren eigene Führungsmittel für den abwehrenden Brandschutz in Wäldern – so genannte Waldbrand-Einsatzkarten.

In diesen Kartenwerken enthalten seien jede Menge spezifische Informationen. Dabei gehe es unter anderem um Nutzbarkeit von Wegen durch Einsatz-Fahrzeuge, vorgeplante Wasser-Entnahmestellen für Löschfahrzeuge, tragbare Pumpen und die Außenlast-Behälter von Hubschraubern, um Bereitstellungs-Räume für das Zusammenziehen von Einsatz-Einheiten, unterschiedliche Vegetations-Bedeckungen, besonders gefährdete Objekte.

"Durch diese thematischen Karten können die Führungskräfte der Feuerwehr sehr schnell die notwendigen Informationen zur Bekämpfung eines Waldbrandes gewinnen und dabei die Gefährdung der eigenen Kräfte beispielsweise durch das fälschliche Entsenden einer Einheit in einen Weg, welcher mit diesen Fahrzeugen gar nicht durchgängig passierbar ist, verhindern", erklärt Brandamtsrat Thomas Schimmer.

Da solche Kartenwerke in der Region noch nicht vorhanden gewesen seien, seien in den vergangenen Monaten in einem Pilot-Projekt in Kooperation des Master-Studiengang für Geomatik an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München sowie den Katastrophenschutz-Behörden der Stadt Ingolstadt sowie der Landkreise Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen und Eichstätt so genannte Waldbrand-Einsatzkarten erstellt worden.

Diese Karten decken den Angaben zufolge "einen großen Teil der Region" ab. Die fachliche Betreuung sei durch die Berufsfeuerwehr von Ingolstadt sichergestellt worden. Ein Teil der zur Erstellung der Karten notwendigen Daten sei im Vorfeld durch die örtlich zuständigen Feuerwehren erhoben worden, berichtet Schimmer. 

Im Rahmen des Projektes konnten die Studentinnen und Studenten des Moduls "Katastrophen- und Umwelt-Management", so heißt es weiter, ihr Wissen im Hinblick auf die Naturgefahr Waldbrand vertiefen sowie angewandte Erkenntnisse im Bereich der operativen Katastrophen-Vorsorge und des Katastrophen-Managements sammeln.

Die erstellten Kartenwerke sollen laut heutiger Mitteilung in den kommenden Monaten, noch vor der nächsten Waldbrand-Saison, den zuständigen Feuerwehren zur Verfügung gestellt werden. Sie "stellen damit einen weiteren Baustein zur Minderung der Folgen des Klimawandels auf den Mensch und die Natur dar", so Schimmer.

Studenten des Master-Studiengangs Geomatik der Hochschule München präsentierten die im Rahmen des Projekts erstellten Karten. In der Bildmitte, kniend: Professor Wilfried Hagg.


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