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E-Biker überfuhr Schwan, schaute sich das verletzte Tier noch an, flüchtete aber, obwohl ihn Zeugen ansprachen. Schwan musste später getötet werden.

(ty) Für Empörung hat gestern im Gemeinde-Bereich von Scheyern ein bislang unbekannter Pedelec-Fahrer gesorgt, gegen den nun auch polizeilich ermittelt wird. Wie die Pfaffenhofener Polizeiinspektion heute berichtet, soll der Mann auf der Kreisstraße PAF8 zwischen Scheyern und Unterschnatterbach einen Schwan überfahren haben. Das Tier wurde dabei so schwer verletzt, dass es schließlich getötet werden musste. Den E-Biker soll der Vorfall aber überhaupt nicht interessiert haben. Obwohl er laut Polizei das leidende Tier sogar noch begutachtet hat und auch von mehreren hinzugekommenen Verkehrsteilnehmern angesprochen worden ist, machte er sich einfach aus dem Staub. Die Polizei bittet jetzt um Hinweise, die zur Klärung der Identität des Mannes beitragen.

Passiert ist es nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei gegen 14.25 Uhr. Ein 38 Jahre alter Mann aus München war den Angaben zufolge mit seinem Auto auf der besagten Kreisstraße unterwegs, als er in der Nähe der Fahrbahn insgesamt drei Schwäne bemerkte. Der Pkw-Lenker habe den Tieren unfallfrei ausweichen können.

Über den Rückspiegel habe er dann allerdings beobachtet, dass ein Pedelec-Fahrer einen der Schwäne überrollt habe. Der bislang unbekannte Radler sei dann von seinem Pedelec gestiegen und habe den verletzten Schwan kurz begutachtet. Dann sei er jedoch wieder auf seinen Drahtesel gestiegen und weiter in Richtung Unterschnatterbach gefahren.

"Andere Verkehrsteilnehmer, die den Vorfall ebenfalls beobachteten, sprachen den Pedelec-Fahrer sogar noch an", heißt es im Bericht der Polizei. "Diesen interessierte dies jedoch nicht weiter." Der bislang nicht identifizierte Pedelec-Fahrer habe seine Tour unbeirrt fortgesetzt. Er sei zwar von Verkehrsteilnehmern noch bis nach Unterschnatterbach verfolgt worden, aber letztlich unerkannt entkommen.

Der verletzte Schwan sei dann von einem zufällig vorbeikommenden Jäger untersucht worden. Der Waidmann habe dabei festgestellt, dass die beiden Beine des Tiers gebrochen gewesen seien und dass das Tier sichtlicht gelitten habe. Daraufhin habe der Jäger den jungen Schwan fachkundig von dessen Leiden erlöst.

Die Polizei erklärte heute: "Da dem unbekannten Pedelec-Fahrer zwar im Hinblick auf das Überfahren des Schwanes kein Vorwurf gemacht werden kann, er jedoch ein Wirbeltier leidend zurückließ, ohne sich um dessen Versorgung weiter zu kümmern, wird nunmehr zumindest wegen des Anfangs-Verdachtes eines Vergehens gegen das Tierschutz-Gesetz ermittelt."

Hinweise, die zur Klärung der Identität des Pedelec-Fahrers beitragen könnten, werden bei der Polizei-Dienststelle in Pfaffenhofen unter der Telefonnummer (0 84 41) 80 95 - 0 entgegengenommen. Den Ermittlern sind nach eigenem Bekunden in dieser Sache vier Zeugen namentlich bekannt: der besagte Autofahrer und der Jäger sowie zwei der hinzugekommenen Verkehrsteilnehmer.


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