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Elf bayerische Landräte, darunter die aus Eichstätt und Neuburg-Schrobenhausen, fordern den sofortigen Planungstsopp für die Trasse und eine erneute Überprüfung

(ty) Elf bayerische Landräte, darunter die Kreischefs von Eichstätt und Neuburg-Schrobenhausen, haben eine Resolution zur geplanten Gleichstromtrasse Süd-Ost verabschiedet und an höchste Stellen verschickt. Die Resolution wurde vom Eichstätter Landrat Anton Knapp im Namen der Beteiligten Landräte versandt – mit der Bitte, die Möglichkeiten auszuschöpfen und sich dafür einzusetzen, dass die beabsichtigte Planung der Gleichstrom-Passage Süd-Ost umgehend gestoppt wird.

Laut einer heute aus dem Landratsamt Eichstätt veröffentlichten Pressemitteilung ging die Resolution an Bundeskanzlerin Angela Merkl, Bundesminister Sigmar Gabriel, den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, die zuständige bayerische Ministerin Ilse Aigner, an die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen sowie an die Amprion GmbH und den bayerischen Landkreistag.

Die Landräte Anton Knapp (Eichstätt), Martin Sailer (Augsburg), Hermann Hübner (Bayreuth), Bernd Hering (Hof), Klaus Peter Söllner (Kulmbach), Roland Weigert (Neuburg-Schrobenhausen), Albert Löhner (Neumarkt/Oberpfalz), Armin Kroder (Nürnberger Land), Herbert Eckstein (Roth), Wolfgang Lippert (Tirschenreuth) und Karl Döhler (Wunsiedel) haben die Resolution im Nachgang zu einer Besprechung am 7. Februar einstimmig verabschiedet.

Hier der Text der Resolution im Originalwortlaut:

1. Die vorgelegten Planungen der „Gleichstromtrasse Süd-Ost“, einschließlich aller Alternativtrassen, werden vollumfänglich abgelehnt.
 Die Trassen stellen für die betroffenen Regionen eine Belastung ohne Nutzen dar. Bayern hat durch Bau zahlreicher Biomasse-, Windkraft- und Photovoltaikanlagen bereits einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende geleistet.

2. Die Bundesregierung, Bundesnetzagentur und die Bayerische Staatsregierung werden aufgefordert, die Notwendigkeit der „Gleichstromtrasse Süd-Ost“ im Hinblick auf bereits im Bau befindliche bzw. geplante Lückenschlüsse im Stromübertragungsnetz sowie den Einsatz neuer Technologien einer erneuten Prüfung zu unterziehen und den sofortigen Stopp der Planung einzuleiten. Im Sinne einer dezentralen Energieversorgung in Bayern muss versucht werden, an den bestehenden Netzknoten (Umspannwerken und Kraftwerksstandorten) die notwendige Reserveleistung zu installieren. Damit bleibt die energiewirtschaftliche Wertschöpfung in den Regionen mit all den Vorteilen für die Kommunen.

3. Amprion wird aufgefordert, bis zum Abschluss einer erneuten grundsätzlichen Überprüfung der Notwendigkeit einer Gleichstrompassage von einer Antragstellung bei der Bundesnetzagentur abzusehen. Der andernfalls erzeugte Zeitdruck ist für Bürger und die beteiligten Kommunen nicht vertretbar. In diesem Zusammenhang wird nochmals die mangelnde Transparenz der Informationspolitik kritisiert, insbesondere wurden die politischen Mandatsträger vorab nicht ausreichend von dem Vorhaben in Kenntnis gesetzt.


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