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Sie mache aber zugleich deutlich, dass sich das Netz auch in der Corona-Krise bewähre, so der oberbayerische DGB-Geschäftsführer Günter Zellner.

(ty) Die jüngsten Arbeitsmarkt-Zahlen "zeigen empfindliche Folgen der aktuellen Einschränkungen", heißt es vor dem Hintergrund der Corona-Krise vom DGB. Nie zuvor habe es so viel Kurzarbeit in der Arbeitsmarkt-Geschichte der Bundesrepublik gegeben. "Die hohe Zahl der Kurzarbeit schockiert", sagt der oberbayerische DGB-Regions-Geschäftsführer Günter Zellner. "Sie macht aber auch deutlich, dass sich das Netz der Kurzarbeit einmal mehr bewährt." Überall da, wo Kurzarbeit angemeldet werde, solle Beschäftigung gehalten werden. "So gelingt es zu verhindern, dass die Arbeitslosen-Zahlen durch die Decke schießen", so Zellner. "Der Damm Kurzarbeit hält, wir müssen alles dafür tun, dass er nicht bricht."

Weil der Schutz durch Kurzarbeiter-Regelungen "kein Selbstläufer" sei, habe sich der DGB bei der Bundesregierung massiv dafür eingesetzt, die sozialen Folgen der Corona-Krise besser abzusichern: "Dazu zählen zum Beispiel der grundsätzlich verbesserte Zugang zu Kurzarbeit, die neuen Hinzuverdienst-Möglichkeiten, der jüngst erzielte Kompromiss zur Aufstockung des Kurzarbeiter-Geldes, ein verlängerter krisenbedingter Arbeitslosengeld-Anspruch, Verbesserungen beim Kinderzuschlag oder die fairere Behandlung in der Grundsicherung durch die Aussetzung der Vermögens-Anrechnung und Prüfung der Angemessenheit der Wohnung", fasst Zellner zusammen.

 

"Es war dringend nötig, dieses Netz der Sicherung zu spannen, wenngleich wir bei der Aufstockung des Kurzarbeiter-Geldes und der Absicherung von Eltern deutlich mehr Unterstützung erwarten", erklärt Zellner in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung. Viele Arbeitnehmer machen sich seinen Worten zufolge existenzielle Sorgen. "Für diejenigen, die bereits seit Wochen Einkommens-Ausfälle von bis zu 40 Prozent schultern, müssen die Hilfen schneller kommen", fordert er. "Gerade bei niedrigen Löhnen und dann, wenn eine tarifliche Aufstockung Fehlanzeige ist, reicht das Geld oft kaum."

Neben dem enormen Anstieg der Kurzarbeit ist – darauf verweist der DGB – auch die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Ingolstadt um 37,4 Prozent im Vorjahres-Monats-Vergleich auf 7571 Personen gestiegen. Zudem sei die Zahl der von Hartz-IV betroffenen Menschen allein in der Stadt Ingolstadt von 6019 im März auf 6189 Personen in Bedarfsgemeinschaften – einschließlich Kinder – im April gestiegen. "Gerade in den Branchen mit überdurchschnittlich vielen Mini-Jobs, niedrigen Löhnen sowie fehlender Tarif-Bindung verdichten sich die Probleme, Arbeitslosigkeit und Hartz-IV-Bezug steigen", so der DGB.

 

"Jetzt muss alles dafür getan werden, um zu verhindern, dass sich die steigende Arbeitslosigkeit und Hilfebedürftigkeit verfestigt", mahnt Zellner. Dazu zähle sowohl die Vorbereitung einer Weiterbildungs-Offensive als auch die Investition in neue Ausbildungsplätze. "Außerdem kämpfen wir auch für den Erhalt bestehender Ausbildungsplätze", so der oberbayerische DGB-Chef. Jeder brauche eine Chance, auch nach der Krise am Arbeitsmarkt in guter Arbeit wieder Fuß zu fassen. Das in der vergangenen Woche vom Bundestag beschlossene "Arbeit-von-morgen-Gesetz" müsse hierzu seinen Beitrag leisten.

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