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Bis zu 16 Millionen Euro für Pfarreien und kirchliche Einrichtungen: "Macht Euch keine Sorgen über die Finanzierbarkeit laufender Projekte"

(pba) Von der vorherrschenden Corona-Pandemie sind auch Pfarrgemeinden und kirchliche Einrichtungen unmittelbar betroffen. Die Diözese Augsburg, zu der auch ein Teil des Landkreises Pfaffenhofen gehören, legt deshalb mit sofortiger Wirkung einen zunächst mit zehn Millionen Euro dotierten Hilfsfonds auf. Das habe der Diözesan-Steuerausschuss soeben beschlossen, wurde am heutigen Nachmittag gemeldet. Er sei dem Gremium "sehr dankbar für diese einvernehmliche und auch rasche Entscheidung", erklärte der designierte Bischof Bertram Meier, dessen Bischofsweihe bekanntlich wegen der Corona-Krise verschoben werden musste. "Auch das Domkapitel hat die Errichtung des Fonds ausdrücklich befürwortet."

"Als ernannter Bischof von Augsburg sehe ich mich in der Verantwortung, unseren Pfarrgemeinden und kirchennahen Einrichtungen zu sagen: Wir stehen Euch in der jetzigen Situation, die viele Unwägbarkeiten birgt, solidarisch zur Seite. Macht Euch keine Sorgen über die Finanzierbarkeit laufender Projekte", so Meier, "Hieß es früher: Unterm Krummstab lässt es sich gut leben, so möchte ich damit eine Art Bistumsschirm aufspannen, der dazu beiträgt, die Solidarität und Hilfsbereitschaft zu stützen und zu fördern." Sein Wort der Ermutigung "Lasst einander nicht allein!" solle Wirklichkeit werden.

Dotiert wird der "Stephana" genannte Hilfsfonds laut aktuellen Angaben zunächst mit zehn Millionen Euro. Er könne bei entsprechend hoher Nachfrage um zehn Prozent aufgestockt werden. Zudem gebe es, vorbehaltlich der Zustimmung des Diözesan-Steuerausschusses, die Option, den Fonds um weitere fünf Millionen Euro zu erhöhen. Finanziert werde er aus Rücklagen des Bistums, die in den vergangenen Jahren gebildet worden seien.

 

"Der Name des Hilfsfonds ist der frühchristlichen Märtyrerin Stephana gewidmet, die bei uns auch unter dem Namen Corona bekannt ist", erklärt Diözesan-Ökonom Jérôme-Oliver Quella. Sie gelte als Patronin des Geldes, werde aber auch als Fürsprecherin gegen Seuchen verehrt. Man habe sich bewusst für deren griechischen Namen entschieden, um den Begriff "Corona" zu vermeiden.

"Zugleich wollen wir damit ein Zeichen der Hoffnung setzen", so Quella. Der Gedenktag der Heiligen Stephana falle auf den 14. Mai. "Unsere große Sehnsucht mit Blick auf dieses relativ nahe Datum ist es", so der Finanzdirektor weiter, "auch bald ein Ende der jetzigen Situation absehen und wieder zu einem geregelten Alltag zurückkehren zu können."

Genau darauf ziele auch der Stephana-Fonds ab. Sein Ziel sei es, insbesondere bei laufenden Vorhaben kurzfristige Liquidität zu garantieren. Dies könne in Form von Sonderzuschüssen, langfristiger zinsloser Darlehen oder auch durch die Gewährung von Sicherheiten Dritten gegenüber erfolgen.

"Wir wollen damit gerade jetzt schnelle unbürokratische Hilfe leisten", erläutert Quella. "Die momentane Situation hat für uns alle noch völlig unkalkulierbare Folgen. Ganz sicher werden wir in diesem Jahr mit deutlich geringeren Einnahmen aus der Kirchensteuer zu rechnen haben“, prognostiziert der bischöfliche Finanzdirektor.

Außerdem sei es durch das Kontakt-Verbot und die anderen Corona-Vorgaben viel schwerer als sonst, zusätzliche Mittel bei privaten und öffentlichen Geldgebern einzuwerben. Das treffe gerade die Kirchenstiftungen in besonderem Maße. "Aber ich denke auch an andere Einrichtungen, die sich der kirchlichen Grundordnung verpflichtet wissen und sich etwa weltkirchlich oder karitativ engagieren", ergänzt er.

"Umso wichtiger ist es, hier mit dem Fonds unsere kirchlichen Rechtsträger zu unterstützen." Von diesen wiederum hingen gerade bei Bauvorhaben auch zahlreiche Arbeitsplätze in Mittelstand und Handwerk ab. "Auch diese wollen wir mit dem Hilfsfonds in dieser Zeit der Krise sichern und somit zum regionalen Wirtschaftskreislauf beitragen", so Quella.

Er fügt aber auch hinzu: "Der Hilfsfonds ist nur eine kurzfristige Maßnahme. Welche Folgen die Corona-Pandemie mittel- und längerfristig für unsere Finanzausstattung haben wird, können wir noch gar nicht absehen. Da geht es uns ähnlich wie anderen kommunalen oder auch staatlichen Rechtsträgern."

Hiermit würden sich die zuständigen diözesanen Gremien zu gegebener Zeit befassen. Es werde aber alles dafür getan werden, um das kirchliche Leben in der bisher bekannten und bewährten Form zu erhalten. Dies betreffe insbesondere auch das vielfältige Engagement im karitativ-sozialen Bereich.

Auf der Bistums-Homepage wurde eine neue Seite eingerichtet, auf der man ein Antragsformular abrufen kann. Der Kurzlink der Seite lautet www.bistum-augsburg.de/stephana-fonds

Hier finden Sie alle bisher veröffentlichten Beiträge über die Corona-Virus-Krise in der Region im Überblick


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