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Jede Menge Chemikalien und Pyrotechnik, angeblich auch leicht radioaktives Material. 44-Jähriger festgenommen.

(ty) Am späten gestrigen Vormittag war gegen 11.30 Uhr aus bisher noch nicht geklärten Gründen ein Hausnotruf aus einer Wohnung in München-Laim bei einem Pflegedienst eingegangen. Als der Pflegedienst dann mit einem Schlüssel die Wohnung geöffnet habe, sei allerdings niemand da gewesen. Den Mitarbeitern seien jedoch zahlreiche Chemikalien aufgefallen, deshalb verständigten sie die Polizei. Die Gesetzeshüter und die Berufsfeuerwehr rückten an – und bestätigten die Entdeckung. 

Da sich ein dringender Verdacht ergeben habe, dass in der Wohnung synthetische Drogen hergestellt worden seien, übernahmen Spezialisten des bayerischen Landeskriminalamts (LKA) die weiteren Ermittlungen und Untersuchungen in diesem Fall. 

Gegen 16 Uhr sei der Tatverdächtige in der Nähe seiner Arbeitsstelle in München von Beamten der Münchner Polizei angetroffen sowie vorläufig festgenommen worden. Die Absuche aller Räumlichkeiten in der besagten Wohnung gestaltete sich indes "schwierig und umfangreich", heißt es in einer Mitteilung des Landeskriminalamts.

In allen Räumen der Drei-Zimmer-Wohnung sowie auch im Keller waren den Angaben zufolge eine Vielzahl von Behältern mit Chemikalien aufbewahrt, "deren Gefährlichkeit auf den ersten Blick nicht erkennbar war". Deshalb seien neben den Rauschgift-Ermittlern auch Sprengstoff-Experten, Entschärfer der technischen Sondergruppe und ein Chemiker des bayerischen Landeskriminalamts im Einsatz gewesen. Außerdem seien zahlreiche uniformierte Beamte vor Ort gewesen, um eventuell notwendige Sofortmaßnahmen durchführen zu können.

Da der festgenommene 44-jährige Bewohner angegeben habe, auch über leicht radioaktives Material zu verfügen, seien außerdem Strahlenschutz-Experten des bayerischen Landeskriminalamts angefordert worden. Im Rahmen der Durchsuchungs-Maßnahmen, die bis in die späten Abendstunden andauerten und heute fortgesetzt werden mussten, wurden den Angaben zufolge bisher ungefähr 50 Kilogramm pyrotechnische Gegenstände sowie eine Vielzahl von – laut LKA vermutlich illegalen Feuerwerkskörpern – gefunden.

Außerdem fanden die Ermittler laut heutiger Mitteilung des LKA selbst hergestelltes synthetisches Rauschgift sowie eine große Menge an Chemikalien. "Die Untersuchungen aller Gegenstände werden geraume Zeit in Anspruch nehmen", wurde dazu erklärt. Die weiteren Ermittlungen werden von der Staatsanwaltschaft München I und vom bayerischen Landeskriminalamt geführt. Der gefasste 44-Jährige werde heute einem Ermittlungsrichter vorgeführt.


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