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Laut IHK gibt es derzeit 369 freie Ausbildungsplätze, aber nur 143 unversorgte Schulabgänger. "Betriebe stehen vor einem Dilemma."

(ty) Für die Betriebe im Landkreis Pfaffenhofen ist es laut IHK auch heuer wieder eine große Herausforderung, ihre Ausbildungsplätze mit einer ausreichenden Zahl an Azubis zu besetzen. Wenige Wochen vor Start des neuen Ausbildungsjahrs seien nach einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit hier noch 369 Lehrstellen unbesetzt; ihnen stünden 143 unversorgte Schulabgänger gegenüber. Bei einer "Lücke" von 226 fehlenden Bewerbern ist der IHK für München und Oberbayern zufolge damit zu rechnen, "dass heuer eine Rekordzahl an Ausbildungsplätzen im Landkreis nicht besetzt werden kann".

"Die Betriebe stehen vor einem Dilemma, denn der Arbeitsmarkt ist wie leergefegt", sagt Eduard Kastner, der Vorsitzende des IHK-Regional-Ausschusses Pfaffenhofen. "Um sich ihren Fachkräfte-Nachwuchs zu sichern, bieten sie deshalb immer mehr Lehrstellen an." Mit 827 gemeldeten Ausbildungsplätzen sei das Angebot in diesem Jahr so groß wie nie zuvor.

Kastner fordert Eltern und Schüler auf, sich frühzeitig über die Chancen, die eine Berufsausbildung biete, zu informieren. "Unsere Azubis erwartet nach erfolgreichem Ausbildungs-Abschluss eine spannende und erfüllende berufliche Zukunft, die ihnen alle Wege offen lässt", so Kastner.

"Für jene, die bislang noch keinen Erfolg mit ihrer Bewerbung um einen Ausbildungsplatz hatten, gilt es jetzt, dranzubleiben und sich weiter zu bewerben." Sie haben seinen Worten zufolge "noch beste Karten, um im September mit einer Ausbildung durchzustarten".

Laut Kastner bietet eine Berufsausbildung nicht nur jungen Menschen hervorragende berufliche Perspektiven. "Egal, in welchem Alter oder Lebensabschnitt, eine duale Berufsausbildung ermöglicht immer einen ausgezeichneten beruflichen Neustart", sagt er.

"Wir leben in einer Zeit voller Veränderungen und Umbrüche, die von uns zunehmend die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen einfordert. Beruflich neu anzufangen, ist daher keine Frage des Alters, sondern des Mutes, der Neugierde und des Willens", so der Wolnzacher Unternehmer.

Er appelliert in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung auch an die Politik, sich noch stärker für eine ausgewogene Balance zwischen dem beruflichen und akademischen Bildungsweg einzusetzen. 

"Zwar sank im vergangenen Jahr bayernweit die Zahl der Studien-Anfänger bei einem gleichzeitigen Azubi-Plus in Bayerns Betrieben, aber das Umdenken in der Gesellschaft verbunden mit mehr Wertschätzung gegenüber der beruflichen Ausbildung hat erst begonnen."

Die Ende des vergangenen Monats veröffentlichten Zahlen der Arbeitsagentur, auf die sich die IHK beruft, beziehen sich auf alle Bereiche der beruflichen Bildung. Davon sei der IHK-Bereich im Landkreis mit derzeit fast 1200 Azubis in 223 Ausbildungs-Betrieben aus Industrie, Handel und Dienstleistungen der größte. Er stehte für knapp 60 Prozent aller Ausbildungs-Verhältnisse; danach folgen Handwerk und freie Berufe.


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