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Zweiter Titel nach 2013 ist damit möglich. Außerdem hat die Stadt gute Chancen auf den "Sonderpreis Digitalisierung".

(ty) Bekanntlich war Pfaffenhofen bereits im Jahr 2013 zur nachhaltigsten Kleinstadt in der gesamten Republik gekürt worden. Heute wurde bekanntgegeben, dass die Stadt nun erneut für den deutschen Nachhaltigkeits-Preis nominiert ist: Diesmal in der Kategorie der Städte mit mittlerer Größe, und zwar neben Aschaffenburg und St. Ingbert. Die Entscheidung fällt eine Jury gegen Ende Juni. Anfang August sollen die Gewinner verkündet werden, hieß es auf Anfrage unserer Zeitung. Die Sieger in den jeweiligen Kategorien erhalten von der Allianz-Umweltstiftung ein Preisgeld von 30 000 Euro. Pfaffenhofen ist außerdem für den "Sonderpreis Digitalisierung" nominiert.

Der deutsche Nachhaltigkeits-Preis 2020 prämiert wieder Städte und Gemeinden, "die im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten erfolgreich eine nachhaltige Stadt-Entwicklung betreiben und in wichtigen Themen erfolgreiche Nachhaltigkeits-Projekte realisieren". So formuliert es die "Stiftung Deutscher Nachhaltigkeits-Preis", von der die Auszeichnungen vergeben werden. Neun aktuelle "Vorreiter zukunftsfähigen Verwaltungs-Handelns" seien jetzt nominiert worden.

Erlangen, Osnabrück und Stuttgart konnten sich den Angaben zufolge unter den Großstädten durchsetzen. Bei den Kommunen mittlerer Größe ziehen Aschaffenburg, Pfaffenhofen und St. Ingbert ins Finale ein. Unter den Kleinstädten und Gemeinden haben Bad Berleburg, Dornstadt und Wildpoldsried die Nase vorn. Zusätzlich qualifizierten sich laut heutiger Mitteilung Bad Berleburg, Heilbronn, Pfaffenhofen, Ulm und Waiblingen für den Sonderpreis in Sachen Digitalisierung.

"Das diesjährige Spitzenfeld zeigt echte Vorbilder unter den Kommunen. Nachhaltige Entwicklung prägt dort in besonderer Weise den kommunalen Alltag", sagt Stefan Schulze-Hausmann, der Initiator des Deutschen Nachhaltigkeits-Preises. "Sie setzen auf breite Bürgerbeteiligung, adressieren konsequent Themen wie Klimaschutz und Bildungs-Gerechtigkeit. Und sie übernehmen globale Verantwortung."

"Die Nominierung beweist, dass Pfaffenhofen mit seinen Bemühungen um Klimaschutz und Nachhaltigkeit auf dem richtigen Weg ist", erklärte Bürgermeister Thomas Herker (SPD) in einer ersten Reaktion.

Die Kurzbegründung für die Nominierung Pfaffenhofens im Wortlaut:

"Die bayerische Stadt Pfaffenhofen a. d. Ilm wurde 2013 bereits für ihre umfangreichen Maßnahmen als nachhaltigste Kleinstadt mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. Seitdem wurden vielfältige, nachhaltige Mikroprojekte bspw. zur Förderung des Klimaschutzes oder der Interkulturalität und Integration ins Leben gerufen. Als eine der ersten bayerischen Kleinstädte verfolgt Pfaffenhofen a. d. Ilm seit 2017 die Agenda 2030 auf kommunaler Ebene und prüft künftige Entscheidungen im Sinne der 17 Nachhaltigkeitsziele. Weiterhin zentraler Bestandteil der nachhaltigen Stadtentwicklung ist das langjährige Motto 'Guter Boden für große Vorhaben'.

Bürgermeister Thomas Herker nach dem Erhalt des Preises im Jahr 2013.

Mit dem landwirtschaftlichen Solidaritätsprojekt 'Bodenallianz' sowie Arten- und Klimaschutz wird das Nachhaltigkeitsziel 15 'Leben an Land' in den Fokus gerückt und eine nachhaltige und pestizidfreie Landwirtschaft gefördert. Ziel ist eine Verdreifachung der ökologisch und naturnah bewirtschafteten landwirtschaftlichen Flächen. Pfaffenhofen a. d. Ilm setzt nicht nur auf nachhaltige Aktionen innerhalb der Stadtgrenzen, sondern auch auf Mehrwerte durch Kooperationen: Gemeinsam mit den Nachbargemeinden Scheyern, Hettenshausen und Ilmmünster hat sich die Stadt im April 2019 zur Öko-Modellregion 'Pfaffenhofer Land' zusammengeschlossen."

Nach der Auswertung der Fragebögen werden die Kommunen nun besucht, heißt es in der heute veröffentlichten Mitteilung zum weiteren Ablauf. "Vor Ort führen Experten des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu), des Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt, Energie und des kommunalen Umweltschutz-Verbandes ICLEI vertiefende Interviews."

Ende Juli entscheide eine unabhängige Experten-Jury unter dem Vorsitz von Professor Günther Bachmann, Generalsekretär des "Rats für Nachhaltige Entwicklung", über die Sieger. Die nominierten Akteure für den "Sonderpreis Digitalisierung" werden den Angaben zufolge separat für ihre Leistungen beurteilt und ausgezeichnet.

Eine Besonderheit der Auszeichnung für Städte und Gemeinden seien die Preisverleihungen direkt vor Ort, die möglichst viele Beteiligte und Interessierte einbinden sollen. Die Sieger erhalten von der Allianz-Umweltstiftung jeweils 30 000 Euro für Projekte zur nachhaltigen Stadt-Entwicklung. Im Rahmen des deutschen Nachhaltigkeits-Tags am 21. und 22. November dieses Jahres in Düsseldorf stellen die erfolgreichsten Kommunen ihr Nachhaltigkeits-Engagement vor.

Der deutsche Nachhaltigkeits-Preis versteht sich als "nationale Auszeichnung für Spitzenleistungen der Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Kommunen und Forschung". Mit fünf Wettbewerben (darunter der Next-Economy-Award für "grüne Gründer"), mehr als 800 Bewerbern und 2000 Gästen zu den Veranstaltungen sei der Preis der größte seiner Art in Europa.

Die Auszeichnung werde vergeben von der "Stiftung Deutscher Nachhaltigkeits-Preis" in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschafts-Vereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungs-Einrichtungen. Rahmen für die Verleihung sei der deutsche Nachhaltigkeits-Tag in Düsseldorf – die meist besuchte jährliche Kommunikations-Plattform zu den Themen nachhaltiger Entwicklung.


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