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Nach der lebensgefährlichen Aktion im Kreis Kelheim prellte der 45-Jährige in einem Lokal die Zeche.

(ty) Ein Lokführer musste am gestrigen Nachmittag auf der Bahnstrecke zwischen Regensburg und Ingolstadt seinen Zug außerplanmäßig komplett abbremsen, weil im Bereich von Lohstadt (Kreis Kelheim) ein Mann auf den Gleisen unterwegs war. Wie die Kelheimer Polizei berichtet, habe der 45-jährige Fußgänger den Lokführer dann gefragt, ob er ihn ein Stück mitnehmen könnte. Am Abend prellte der Ungar dann in einem Lokal in Saal an der Donau die Zeche. Gegen ihn laufen nun strafrechtliche Ermittlungen.

Um 17.20 Uhr musste der Lokführer gestern nach Angaben der Kelheimer Polizeiinspektion auf der Bahnstrecke Regensburg – Ingolstadt auf Höhe der Ortschaft Lohstadt seinen Zug bis zum Stillstand abbremsen. "Grund hierfür war ein Mann, der auf den Gleisen ging und den Zugführer durch Zeichen zum Anhalten bewegen wollte", berichtet ein Polizei-Sprecher. Und: "Der aus Ungarn stammende Mann fragte den Zugführer, ob er ihn nicht ein Stück mitnehmen könnte."

Laut Polizei wurde der 45-Jährige dann tatsächlich in dem Zug bis nach Saal der Donau mitgenommen. Der Fahrdienst-Leiter habe allerdings während der Weiterfahrt dorthin die Polizei verständigt und über den Vorfall in Kenntnis gesetzt. Offenbar hatte der Ungar davon Wind bekommen, dass die Gesetzeshüter am Anrücken sind. Denn bis zum Eintreffen der Streifenbeamten hatte sich der 45-Jährige vom Bahnhof in Saal aus bereits in unbekannte Richtung davongemacht.

Doch die Geschichte geht ja noch weiter: "Gegen 20.30 Uhr konnte der Mann dann doch noch in Bahnhofsnähe angetroffen werden", heißt es von der Polizei. Inzwischen hatte der 45-Jährige in einem nahe gelegenen Restaurant gespeist. "Anschließend verließ er das Lokal, ohne die Rechnung in Höhe von 30 Euro zu begleichen." Was ihm weiteren Ärger einbringt.

Da der mittellose Mann nach Angaben der Polizei ohne festen Wohnsitz in Deutschland ist und seine Personalien nicht komplett nennen wollte, wurde er wegen der nötigen Identitäts-Feststellung sowie für die weiteren polizeilichen Maßnahmen mit zur Dienststelle nach Kelheim genommen. "Dort konnte seine Identität zweifelsfrei geklärt werden."

Der 45-Jährige verbrachte die Nacht zum heutigen Sonntag bei der Polizei, denn seine Kleidung sei den Witterungsverhältnissen nicht angepasst gewesen. Gegen den Ungarn laufen nun strafrechtliche Ermittlungen – unter anderem wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehr sowie wegen des ihm zur Last gelegten Zechbetrugs.


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