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Vor 100 Jahren überschlugen sich die Ereignisse. Am Samstag wird darüber ein Doku-Film im Pfaffenhofener Hofbergsaal gezeigt.

(ty) Die Filmemacherin Ulrike Bez hat einen Dokumentarfilm über die Münchener Revolution und die Räterepublik 1918/19 vor 100 Jahren gedreht. Dazu hat sie zeitgeschichtliche Film- und Fotodokumente mit Interviews verknüpft, die sie vor 30 Jahren mit Zeitzeugen der damaligen Ereignisse geführt hatte. Diese Zeitzeugen, von denen einige in der NS-Zeit inhaftiert waren, kommen ausführlich zu Wort. Am Samstag zeigt sie ihren Film ab 20 Uhr im Pfaffenhofener Hofbergsaal.

Nach vier Jahren Weltkrieg war die Bilanz anno 1918 schockierend: 1,8 Millionen gefallene deutsche Soldaten, 4,2 Millionen Verwundete. Viele unter ihnen hatten Arme und Beine verloren, waren erblindet oder psychisch geschädigt. Für die Zivilbevölkerung bildete damals der Hunger ein Hauptproblem. Kriegsmüdigkeit griff um sich und mündete im Januar 1918 in vielen deutschen Städten in Streiks.

In München hatten sich die Belegschaften großer Rüstungsbetriebe angeschlossen. Hauptinitiator der Streiks war dort der Journalist und Pazifist Kurt Eisner. Im Spätherbst begannen sich die Ereignisse dann zu überschlagen: Im großen Saal des Mathäserbräu in München bildete sich am 7. November ein Arbeiter- und Soldatenrat. Die Monarchie wurde gestürzt, der Freistaat Bayern ausgerufen und Eisner wurde der erste Ministerpräsident.

Zwar wurden das allgemeine gleiche Wahlrecht für Frauen, Versammlungs- und Pressefreiheit sowie der Acht-Stunden-Arbeitstag durchgesetzt. Die Arbeiter- und Soldatenräte wollten aber mehr: eine völlige Entmachtung des kaiserlichen Offizierkorps, eine vollkommene Demokratisierung von Armee, Wirtschaft und Staat. Dieses und weitere spannende historische Themen werden am Samstag im Hofbräusaal aufgearbeitet. 


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