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Die Karthäuser-Nelke ist auch auf den Magerrasen-Flächen bei Freinhausen zu finden. Aber lassen Sie die Finger von dieser besonders geschützten Pflanze!

(ty) Ja, es gibt sie auch im Landkreis Pfaffenhofen! Von Juni bis September blüht die Karthäuser-Nelke wie ein rosafarbener Teppich auf den Magerrasen-Flächen am Rand des Paartals bei Freinhausen. Sie kommt nämlich auf Trockenrasen und Halbtrockenrasen vor. "Dianthus carthusianorum", so der botanische Name, gehört zu den Nelken-Gewächsen und wird auch "Echte Stein-Nelke" genannt. Ihre deutsche Bezeichnung hat die Karthäuser-Nelke angeblich daher, weil eben die Karthäuser-Mönche diese Pflanze häufig in ihren Klostergärten angepflanzt haben sollen.

 

Die duftenden, dunkel-rosaroten Blüten werden bis zu 60 Zentimeter hoch. "Die Blütenblätter sind gezähnt, der Kelch ist am Grund mit schuppenartigen, trockenhäutigen Hochblättern ausgebildet", erklärt Brigitte Dirndorfer von der Unteren Naturschutzbehörde am Pfaffenhofener Landratsamt über diese besonders geschützte Pflanze. Die Stängel sind kahl, die Blätter schmal, derb, am Grund zu einer Röhre verwachsen und gegenständig. Die Karthäuser-Nelke wird von Schmetterlingen bestäubt. Sie enthält übrigens Saponine, die früher bei Muskel-Beschwerden und Rheuma aufgetragen wurden.

"Manchem vermag die Verlockung groß sein, die schöne Pflanze zu pflücken und für die Vase mit nach Hause zu nehmen oder gar auszustechen für den eigenen Garten", sagt Kräuter-Pädagogin Gertraud Schachtner aus Gosseltshausen. Doch ihr Appell lautet: "Bitte lassen Sie die Finger davon, hier ist der Respekt vor der Natur gefragt!"

 

Schachtners Botschaft ist unmissverständlich: "Überlassen wir diese geschützte Pflanze den Schmetterlingen und besuchen die Wiesen, um uns an dieser Augenweide zu laben." Wer wirklich den Versuch starten wolle, Karthäuser-Nelken in seinem Garten zu kultivieren, der sollte sich in einem gut sortierten Geschäft dafür Samen kaufen. "Wenn die Verhältnisse – sandiger, eher steiniger Boden – passen und es in Ihrem Garten ein sonniges Plätzchen gibt, wird sie sich dort auch wohl fühlen." 

* Der Landkreis Pfaffenhofen bietet verschiedenste landschaftliche Reize und beheimatet eine vielfältige Pflanzenwelt. Einen kleinen Ausschnitt aus der breiten Palette dieser Naturschönheiten stellen wir in den kommenden Wochen im Rahmen einer Artikel-Reihe vor. Die fachkundigen Informationen dazu kommen von den Experten aus dem Sachgebiet "Naturschutz, Gartenbau und Landschaftspflege" am Landratsamt sowie von weiteren Kennern wie der Kräuter-Pädagogin Gertraud Schachtner aus Gosseltshausen.

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