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Andreas Hirschberger ist als neuer Feldgeschworener von Pfaffenhofen vereidigt worden: Weitere Verstärkung im „Siebener-Team“ wäre wünschenswert

(ty) Als ein neuer Feldgeschworener der Stadt Pfaffenhofen ist Andreas Hirschberger von Bürgermeister Thomas Herker (SPD) vereidigt worden. Der Landwirt aus Göbelsbach, der auch als Vorsitzender der dortigen Flurbereinigung fungiert, war von den fünf anderen Pfaffenhofener Feldgeschworenen in dieses kommunale Ehrenamt gewählt und vom Stadtrat, wie berichtet, in der vorletzten Sitzung einstimmig bestätigt worden.

Die staatlichen Vermessungsbeamten in Bayern werden traditionsgemäß von den Feldgeschworenen unterstützt, die in den einzelnen Städten und Gemeinden auf Lebenszeit gewählt werden. Die Feldgeschworenen – auch "Siebener" genannt, weil es früher meistens sieben von ihnen in jedem Ort gab – haben sich aus den alten Mark- oder Feldgerichten entwickelt, die vor allem in den fränkischen Landesteilen schon seit Jahrhunderten bestanden und hohes Ansehen genossen.

Die Feldgeschworenen überwachen die Vermessung und setzen an dem vom Geometer festgelegten Grenzpunkt den Grenzstein. Außerdem fungieren sie als Vermittler zwischen den Vermessungsbeamten und den beteiligten Bürgern.

Die Grenzsteine wurden früher von den Feldgeschworenen durch geheime Zeichen gegen willkürliche Versetzung geschützt. Diese „Siebenerzeichen“ sind besonders geformte, meistens auch beschriftete Zeichen aus Ton, Glas, Porzellan oder Metall, die in bestimmter und eben geheimer Art den Grenzzeichen beigefügt werden. Heute wird der Schutz der Grenzzeichen gegen Lageveränderungen durch die Maßzahlen und Koordinaten der Vermessungsbehörden gewährleistet. Das Siebener-Geheimnis stellt aber ein zusätzliches Indiz für die unversehrte Situierung der Grenzsteine dar und ist außerdem erhaltenswertes Brauchtum.

Vor Aufnahme ihrer Tätigkeit werden die Feldgeschworenen durch den Bürgermeister vereidigt. So verpflichtete sich jetzt auch Andreas Hirschberger, seine Aufgaben als Feldgeschworener gewissenhaft zu erfüllen, seines Amtes unparteiisch zu walten und das ihm anvertraute Siebener-Geheimnis zeitlebens zu bewahren.

An der Vereidigung nahm auch Herbert Nißl, der Leiter des Vermessungsamts Pfaffenhofen, teil. Er wies auf akuten Nachwuchsmangel bei den Feldgeschworenen in vielen Gemeinden, vor allem im südlichen Landkreis, hin. Im gesamten Stadtgebiet Pfaffenhofen – es umfasst knapp 100 Quadratkilometer – sind neben Andreas Hirschberger fünf langjährige Feldgeschworene im Einsatz: Josef Axthammer, Anton Fasold, Martin Fröschl, Josef Geißler und Georg Pfab. Eine Verstärkung dieses Teams mit jungen Nachwuchskräften wäre sehr wünschenswert, erläuterte der Vermessungsamtsleiter, zumal es eigentlich sieben Feldgeschworene in jedem Ort geben sollte.

Wer Interesse an diesem kommunalen Ehrenamt hat, kann sich im Vermessungsamt melden, Telefon (0 84 41) 89 10. Die Qualitäten eines Feldgeschworenen umreißt Herbert Nißl etwa folgendermaßen: „Gut zu Fuß, mit der Heimat vertraut und handwerklich geschickt“. Außerdem sollte ein Feldgeschworener zeitlich flexibel sein, sodass Landwirte für dieses Ehrenamt absolut prädestiniert sind.


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