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Mit der Ausbildungsinitiative "Altenpflege hoch zwei“ will der Landkreis dem drohenden Pflegekräftemangel entgegenwirken – eine weitere Maßnahme aus dem seniorenpolitischen Gesamtkonzept

(ty) Der Landkreis Pfaffenhofen will mit einer „Ausbildungsinitiative Altenpflege²“ Pflegekräfte gewinnen und damit dem in Zukunft drohenden Pflegenotstand entgegenwirken. Darauf verständigten sich die Mitglieder des Sozialausschusses bei ihrer jüngsten Sitzung. „Gedacht ist dabei vor allem an Personen, die nach der Familienphase wieder in das Berufsleben einsteigen möchten“, erklärt Franz Weitzl, Sozialamtsleiter und Seniorenbeauftragter des Landkreises. 

„Hoch zwei“ bedeutet dabei laut Weitzl, dass sich durch die Initiative zum einen neue Chancen für die Berufsrückkehrer ergeben. Auf der anderen Seite würden auch die Heimbewohner von den zusätzlichen Pflegekräften mit breiterer Lebenserfahrung profitieren. „Es entsteht somit eine Win-win-Situation sowohl für Arbeitssuchende als auch für pflegebedürftige Senioren“, so Weitzl. Ziel sei, dass sich auch Kräfte aus der Lebensmitte auf dieses Arbeitsmodell einlassen, das sich sehr gut für Teilzeitmodelle eigne.

Die Initiative soll in Zusammenarbeit aller Akteure der Seniorenarbeit wie Heime, Heimaufsicht, Arbeitsagentur, Jobcenter, Altenpflegeschulen Eichstätt, Ingolstadt und Neuburg und den Landkreis in Angriff genommen werden, wie es aus der Kreisbehörde heißt. Mit den Pflegeheimen seien bereits Treffen abgehalten worden. Dabei hat sich nach Auskunft des Seniorenbeauftragten herausgestellt, dass derzeit insgesamt 23 Ausbildungsverhältnisse bei den Heimen im Landkreis bestehen. „Das ist nicht genug, zumal viele junge Pflegekräfte nach der Ausbildung wieder abspringen“, so Weitzl. Die Kampagne zur Gewinnung von weiteren Kräften werde bei den Heimen daher ausdrücklich begrüßt. Als nächster Schritt stehen im Januar Gespräche mit den Pflegeschulen an, teilt das Landratsamt mit.

Die „Ausbildungsinitiative Altenpflege²“ ist eine weitere Maßnahme aus dem seniorenpolitischen Gesamtkonzept, das der Landkreis Anfang des Jahres verabschiedet hat. Das seniorenpolitische Gesamtkonzept bildet nach Angaben aus dem Landratsamt eine Säule des „Familienaktiven Landkreises“ Pfaffenhofen. Bisher seien fünf Sofortmaßnahmen des Gesamtkonzepts verwirklicht worden. So wurde unter anderem im Sommer ein Seniorenbeirat gegründet, der sich aus den Seniorenbeauftragten der 19 Landkreisgemeinden und des Landkreises zusammensetzt. „Das Gremium hat sich zur Aufgabe gemacht, die besonderen Belange der älteren Einwohner in der Form von Anträgen, Anregungen, Anfragen, Empfehlungen und Stellungnahmen aufzugreifen“, so ein Sprecher des Landratsamts.

Ende September hatte der Landkreis zu einer ersten “Konferenz für Seniorenfragen“ eingeladen. Rund 70 Fachleute aus der Seniorenarbeit und zahlreiche Seniorenbeauftragte der Gemeinden waren gekommen, um sich mit der Frage zu beschäftigen, wie Seniorinnen und Senioren im Alter wohnen. „Das Ergebnis war eindrucksvoll“, sagt Landrat Martin Wolf (CSU). „Wir haben elf gute Heime im Landkreis. Es gibt aber durchaus auch andere gut geeignete Wohnformen, wenn es in den eigenen vier Wänden nicht mehr geht. Wir warten auf kreative Investoren.“ Ein neuer „Seniorenwegweiser“ wird laut Wolf Anfang des kommenden Jahres erscheinen.

 


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