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Laut IHK werden zwar nach wie vor besonders angehende Verkäufer und Köche gesucht, aber auch Elektroniker, Kaufleute im Einzelhandel oder Kfz-Mechatroniker fehlen.

(ty) Zahlreiche Betriebe im Landkreis Pfaffenhofen haben auch heuer große Mühe, zum Beginn des Ausbildungsjahrs am 1. September alle Azubi-Plätze zu besetzen. Der hiesige IHK-Regionalausschuss erwartet deshalb, dass viele Lehrstellen in den Unternehmen frei bleiben. Mehr als ein Drittel der seit Jahresbeginn im Landkreis gemeldeten 673 Ausbildungs-Angebote seien zuletzt noch unbesetzt gewesen. Für die 249 unbesetzten Plätze gab es allerdings nur noch 130 unversorgte Bewerber, wie aus der Statistik der Arbeitsagentur hervorgeht.

Insgesamt treten laut IHK-Zwischenbilanz im Kreis Pfaffenhofen jetzt 366 Jugendliche eine Lehre bei Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen an – das bedeute einen Rückgang von 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Top-5 der angebotenen IHK- Ausbildungsberufe im Landkreis Pfaffenhofen seien Verkäufer, Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik, Bürokaufleute, Kaufleute im Einzelhandel und Kfz-Mechatroniker.

„Angesichts der starken Konjunktur setzen die Betriebe mehr denn je auf den eigenen Fachkräfte-Nachwuchs, die passenden Bewerber sind aber Mangelware“, sagt Eduard Kastner, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Pfaffenhofen. Er betont, dass der Engpass – wie schon in den Vorjahren – quer durch alle Branchen gehe: „Es werden zwar nach wie vor besonders angehende Verkäufer und Köche gesucht, aber auch Elektroniker, Kaufleute im Einzelhandel oder Kfz-Mechatroniker fehlen.“

Kastner führt den Bewerbermangel einerseits auf stagnierende Schulabgänger-Zahlen sowie andererseits auf den Trend zur Akademisierung zurück. Die Zahl der Absolventen der Mittelschulen – früher Hauptschulen – ist nach Angaben der IHK in Oberbayern seit dem Jahr 2005 um 28 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig sei die Zahl der Abiturienten um 57 Prozent in die Höhe geschossen.

Um das Image der Ausbildung zu verbessern, fordert Kastner eine bessere Berufsorientierung an den Schulen: „Die duale Ausbildung ist eins der größten Erfolgs-geheimnisse in Europa.“ Es gebe keinen besseren Start ins Berufsleben, so Kastner. „Schüler und Eltern können zu Recht stolz sein, wenn sie sich für eine Ausbildung und damit für eine solide Zukunftsperspektive entscheiden.“

Laut einer IHK-Umfrage sagen 76 Prozent derjenigen Betriebe, die Probleme in der Ausbildung haben, dass die unklaren Berufsvorstellungen der Schulabgänger ein Hindernis seien. „Die Unternehmen bieten deswegen mehr Praktikumsplätze an und verbessern ihr Personalmarketing“, berichtet die IHK.

Insgesamt gibt es im Kreis Pfaffenhofen aktuell 199 IHK-zugehörige Ausbildungsbetriebe. Diese stehen für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse. Die Zahlen der Arbeitsagentur beziehen sich auf alle Ausbildungsbereiche – neben Industrie, Handel und Dienstleistung gehören dazu auch das Handwerk und die freien Berufe.

Zahlreiche freie Lehrstellen in Oberbayern mit sofortigem Ausbildungsbeginn sind unter www.ihk-lehrstellenboerse.de zu finden.  


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