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Verbrauchermagazins "Wiso" ist bei Stichproben fündig geworden – auch bei Demeter-Holle-Produkt. Die Ergebnisse sollen heute Abend im ZDF präsentiert werden.

(ots) In Bio-Babynahrung von Hipp und Demeter wurde gentechnisch verändertes Gemüse verarbeitet. Das ist das Ergebnis einer Stichprobe des ZDF-Verbrauchermagazins „Wiso“. In allen Proben der Demeter-Holle-Babynahrung "Brokkoli mit Vollkornreis" konnte gentechnisch verändertes Gemüse nachgewiesen werden, wie der TV-Sender in einer Presseerklärung mitteilt. Fündig wurde „Wiso“ demnach auch bei knapp einem Viertel der untersuchten Proben des in Pfaffenhofen ansässigen Unternehmens Hipp.

"Wiso" habe in verschiedenen Städten und im Internet insgesamt 37 Proben von Bio-Babynahrung der Marken Hipp, Demeter, Alnatura und Bioland untersuchen lassen. Die Proben von Alnatura und Bioland seien negativ gewesen. Die ausführlichen Ergebnisse präsentiert "Wiso"-Moderator Martin Leutke heute um 19.25 Uhr im ZDF.

Bereits vor zwei Monaten hatte ein „Wiso“-Test herausgefunden, dass Tiefkühl-Blumenkohl der Demeter-Marke „Natural Cool“ gentechnisch verändert war. Damals hatte Demeter die Ware sofort vom Markt genommen. Zu den aktuellen Testergebnissen bei Babynahrung erklärt Demeter nun laut ZDF, dass eigene Untersuchungen in Auftrag gegeben worden seien, um „rechtsbelastbare Analyseergebnisse“ zu erhalten. „Sollte sich herausstellen, dass in den von „Wiso“ getesteten Babygläschen kein Demeter-Brokkoli war, werden wir diese Ware vom Markt nehmen“, wird Demeter-Vorstand Alexander Gerber zitiert. 

Die Firma Hipp gab, wie es weiter heißt, ebenfalls bekannt, dem „Wiso“-Ergebnis nachzugehen, um sicherzustellen, dass in Zukunft „keine Spuren“ mehr von gentechnisch verändertem Gemüse zu finden sein werden. „Wir werden die Analysen verschärfen“, so der Geschäftsführer Johannes Doms nach Angaben des ZDF. Bei Hipp dürften nur Gemüsesorten eingesetzt werden, die nicht gentechnisch verändert seien.

Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) verbietet den Anbau von gentechnisch verändertem Gemüse. „Wenn wir ein Verbot aussprechen, müssen wir auch dafür sorgen, dass es durchgesetzt wird“, sagte der BÖLW-Vorsitzende Felix Prinz zu Löwenstein. Notwendig seien deshalb Tests bei Bauern, Verarbeitern und Handel. Löwenstein fordert eine Saatgut-Kennzeichnung.

Bei den betroffenen Gemüsesorten handelt es sich um so genannte CMS-Hybride. CMS steht für „Cytoplasmatische Männliche Sterilität“. CMS bewirkt, dass sich die Pflanzen nicht mehr selbst bestäuben, stattdessen wachsen die Ernte-Erträge. Züchter übertragen deshalb CMS mittels Zellfusion auf Gemüsesorten wie Blumenkohl oder Brokkoli. Nach der EU-Freisetzungsrichtlinie zählt die Zellfusion zur Gentechnik. Für CMS-Hybride formuliert die Richtlinie allerdings eine Ausnahme, der zufolge konventionelle Landwirte, aber auch Bio-Bauern CMS-Hybride anbauen und vermarkten dürften. Die deutschen Bio-Verbände und die Firma Hipp lehnen CMS-Hybride jedoch strikt ab, wie betont wird.

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