Sie engagiert sich schon seit 1995 für den Verein "Herzenswünsche". Gesundheits- und Pflege-Ministerin Gerlach würdigt ehrenamtliches Engagement.
(ty) Die bayerische Gesundheits- und Pflege-Ministerin Judith Gerlach hat am gestrigen Dienstag in München die Auszeichnung "Weißer Engel" an mehrere Frauen und Männer aus Oberbayern überreicht. Damit würdigte sie das besondere ehrenamtliche Engagement in den Bereichen Gesundheit, Pflege und Prävention. Unter den Geehrten ist auch Sabine Bauer aus Gerolsbach im Landkreis Pfaffenhofen. Sie engagiert sich schon seit dem Jahr 1995 für den Verein "Herzenswünsche". Nachfolgend Auszüge aus der Laudatio, die Namen aller Geehrten sowie Informationen zu dieser Ehrung.
"Wir sind als Gesellschaft stark, weil es nach wie vor viele 'Weiße Engel' gibt, die sich selbstlos um andere kümmern", so Gerlach. "Sie machen die Welt vor Ort ein Stück besser und leisten einen unschätzbar wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft. Sie sind Vorbilder für gelebte Mitmenschlichkeit. Dieser Einsatz verdient große Anerkennung." Die geehrten Personen seien wunderbare Beispiele dafür, was einzelne Menschen bewegen und verändern könnten. "Sie eint, dass sie ihre eigenen Interessen zurückstellen, um für andere da zu sein. Sie schenken Familien-Angehörigen oder auch Fremden Zeit, Aufmerksamkeit, Erfahrung, Wissen und Empathie."

Sieben der acht geehrten Personen mit Ministerin Gerlach. Nicht auf dem Bild: Marille Tipolt.
Im Freistaat engagieren sich nach Angaben der Ministerin mehr als 40 Prozent der Menschen über 14 Jahre für das Gemeinwohl. "Dieses großartige Engagement ist nicht nur der Kitt unserer Gesellschaft, sondern auch einer von vielen Gründen dafür, warum Bayern so lebenswert ist", betont Gerlach. Das Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention verleiht die Auszeichnung "Weißer Engel" einmal jährlich in jedem Regierungsbezirk. Die nun gewürdigten Personen aus Oberbayern engagieren sich unter anderem für Menschen mit Demenz, in der häuslichen Pflege, Nachbarschafts-Hilfe, Senioren-Betreuung, Hospiz-Begleitung und unterstützen schwerst kranke Kinder und Jugendliche in Kinderkliniken.
Gestern wurden ausgezeichnet:
- Bauer Sabine, Gerolsbach (Kreis Pfaffenhofen)
- Forster Helmut, München
- Fuchs Melanie, Karlsfeld (Kreis Dachau)
- Hainz Maria, Dietramszell (Kreis Bad Tölz- Wolfratshausen)
- Lambers Christine, Puchheim (Kreis Fürstenfeldbruck)
- Reißer Monika, Oberhausen an der Donau (Kreis Neuburg-Schrobenhausen)
- Strigl Stilla, Oberhausen an der Donau (Kreis Neuburg-Schrobenhausen)
- Tipolt Marille, Rottach-Egern (Kreis Miesbach)

Sabine Bauer (links) mit Ministerin Judith Gerlach.
Zum Engagement von Sabine Bauer
Sabine Bauer aus Gerolsbach engagiert sich seit 1995 für den Verein "Herzenswünsche". Sie habe eine äußerst wertvolle Aufgabe, denn sie erfülle schwerst kranken Kindern und Jugendlichen ihre ganz persönlichen Herzenswünsche, damit sie neue Lebensenergie schöpfen könnten, heißt es in der Laudatio. Mit viel Herzblut und langjähriger Erfahrung kümmere sie sich überwiegend um die Kinder und Jugendlichen der Schwabinger Kinder-Klinik auf der Kinder-Onkologie in München. Sabine Bauer tue dies ausschließlich aus Herzlichkeit und erhalte keinerlei Geld dafür – dafür aber unbezahlbar glückliche Kinderaugen.
Sie stehe im permanenten Kontakt zu den Psychologen, sozialen Diensten und dem Ärzte-Team, um die Betroffenen zu finden, die gerade eine dringende Aufmunterung benötigten. Nach Absprache mit den Eltern erhalte Bauer meist schnell ein selbstgemaltes Bild oder eine Wunsch-Äußerung. Der Verein erhalte jährlich rund 700 bis 800 Wünsche – Sabine Bauer selbst erfülle davon jedes Jahr rund 30 bis 40. Mit viel Feingefühl wäge sie ab, welche Wünsche überhaupt möglich seien. Sie schaffe es dabei immer wieder, großartige Dinge zu unternehmen.
Sabine Bauer hat bereits Ballonfahrten organisiert, war zu Besuch im Zoo oder hat Treffen mit prominenten FC-Bayern-Spielern und -Spielerinnen arrangiert. Auch "Meet & Greet"-Aktionen mit Schauspielerinnen und Schauspielern habe es gegeben. Zu Ostern und Weihnachten bringe Bauer zudem Osternester oder Nikoläuse mit auf die Station. Darüber hinaus organisiere sie regelmäßige Aktionen, an denen mehrere ihrer Schützlinge teilnehmen können – ein Pferde-Fest auf einem Reiterhof, ein Wald-Fest mit Besuch im Kletterpark oder einen Tag im "Legoland".
Sehr wichtig sei es Sabine Bauer, die Betroffenen zumindest ein paar Stunden von ihren Sorgen ablenken zu können. Das unbeschwerte Lachen der kranken Kinder und Jugendlichen und ihrer Angehörigen zu hören, bedeutet ihr in diesen Momenten sehr viel. Sie stehe durchgehend im engen Kontakt mit den Familien und gehe fürsorglich auf die individuellen Bedürfnisse ein. Ministerin Judith Gerlach dankte Sabine Bauer für ihr großartiges Engagement: Sie sorge dafür, dass die Welt für einzelne Menschen ein klein wenig besser werde. Und das sei viel wert.





